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Kommentar: Der FCA sucht den Anführer fürs offensive Mittelfeld

Kommentar

Der FCA sucht den Anführer fürs offensive Mittelfeld

Robert Götz
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    Viel zu coachen hatten FCA-Trainer Enrico Maaßen (rechts) gegen Bochum. Am Ende half alles nichts. Der FCA verlor 0:1.
    Viel zu coachen hatten FCA-Trainer Enrico Maaßen (rechts) gegen Bochum. Am Ende half alles nichts. Der FCA verlor 0:1. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Vielleicht hatte Enrico Maaßen so eine Vorahnung. Als er bei der Spieltagspressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum nach seinem Fazit vor der Winterpause gefragt wurde, lehnte er ab. Er wolle erst das Spiel gegen die Bochumer abwarten. Mit 18 Punkten wäre er aber sehr zufrieden.

    Die hat der FCA aber nicht, weil er wieder einmal ein Heimspiel in den Sand setzte. Während sich der FCA bisher auswärts stabil präsentierte, fremdelt er zu Hause. Mit fünf Punkten ist der FCA die heimschwächste Mannschaft der Liga. Bisher war die WWK-Arena immer eine Bastion, ein sicherer Rückzugsort im Abstiegskampf. Das ist sie in dieser Saison nicht mehr. Und das ist gefährlich.

    Der FC Augsburg gibt immer Vollgas

    Das hat Gründe. Vor heimischem Publikum geben die FCA-Spieler eigentlich immer Vollgas. Es gibt im Spiel kaum Nuancen, weder in der Taktik, noch im Spieltempo. Seit Trainer Enrico Maaßen auf hohes Pressing, schnelles Spiel nach vorne mit angestrebten Eroberungen von zweiten Bällen umgestellt hat, praktizieren die Spieler das mit Hingabe, aber meist mit wenig Abwechslung.

    Auswärts, wenn die Heimmannschaft das Spiel machen muss und auch ein Unentschieden gegen den FCA meist nicht reicht, funktioniert das schon gut. Zu Hause gegen Mannschaften, die nur spielen wollen, wie Leipzig und die Bayern.

    Der FCA muss selbst Spieler entwickeln oder auf dem Transfermarkt tätig werden

    Aber gegen Teams, die genauso ticken wie der FCA, tut man sich schwer. Trainer Enrico Maaßen hat es bisher nicht geschafft, seinem Team beizubringen, wenn es Freiräume gibt, auch mal spielerische Lösungen zu suchen. Das liegt daran, dass sich bisher noch kein Anführer, gerade im offensiven Mittelfeld, gezeigt hat. Natürlich auch, weil der FCA in der Vorrunde großes Verletzungspech hatte.

    Es liegt aber auch an der Kaderzusammenstellung, die vor allem die sportliche Leitung unter Geschäftsführer Stefan Reuter zu verantworten hat. Es fehlt ein Regisseur, der schon bewiesen hat, dass er ein Spiel in der Bundesliga künstlerisch bestimmen kann. Entweder sind die Spieler um die 20 und talentiert, aber mit zu wenig Erfahrung, oder sie sind für den Powerfußball von Maaßen zu alt. Zwei Monate haben die Verantwortlichen nun Zeit, das zu ändern. Entweder wachsen Dorsch und Co. hinein, oder es sollte über den einen oder anderen Transfer nachgedacht werden.

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