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Kommentar: Diese Hängepartie hat der FC Augsburg selbst verschuldet

Kommentar

Diese Hängepartie hat der FC Augsburg selbst verschuldet

Robert Götz
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    Enttäuschend verlief nicht nur das Spiel gegen Dortmund für den FCA (links David Colina mit Ermedin Demirovic), Auch in den vergangenen Spielen vergaben die Augsburger immer wieder gute Möglichkeiten, den Klassenerhalt festzuzurren.
    Enttäuschend verlief nicht nur das Spiel gegen Dortmund für den FCA (links David Colina mit Ermedin Demirovic), Auch in den vergangenen Spielen vergaben die Augsburger immer wieder gute Möglichkeiten, den Klassenerhalt festzuzurren. Foto: Tom Weller

    Ob der FCA auch ein 13. Jahr in Folge in der Bundesliga spielen wird, steht weiter in den Sternen. Der Direktabstieg ist zwar nicht mehr möglich, aber es droht die Relegation. Dieses nervenaufreibende Saisonfinale hätte sich der FCA ersparen können. Er hat in dieser Saison schon einige Matchbälle vergeben. Überhaupt war es ein ständiges Auf und Ab.

    Der FCA hatte als Weinzierl-Nachfolger mit Enrico Maaßen einen neuen Trainer verpflichtet, um noch intensiver auf das Konzept mit jungen, entwicklungsfähigen Spielern zu setzen. Zudem sollte Maaßen das FCA-Spiel endlich wieder attraktiver machen.

    FCA-Trainer Enrico Maaßen stellt Defensive von Dreierkette auf Viererkette um

    Das gelang ihm, wenigstens ab und zu. Allerdings misslang der Start mit vier Niederlagen in den ersten fünf Spielen. Doch der Bundesliga-Neuling Maaßen lernte schnell, stellte (zumindest vorübergehend) von seiner favorisierten Dreier-Kette auf eine Vierer-Kette um. Und plötzlich gewann der FCA drei Spiele hintereinander, darunter auch gegen den FC Bayern München. Es schien, als würde man als FCA-Fan diesmal mit weniger Sorgen in die sportliche Zukunft blicken können. 

    Doch im Laufe der Saison konnte man sich nur auf eines verlassen, dass man sich beim FCA auf nichts verlassen konnte. Es gab zwei quälend lange Serien ohne Sieg. Dann auch die Beinahe-Siege gegen Schalke (1:1) und Wolfsburg (2:2), die man in letzter Sekunde aus der Hand gab. Auch deswegen kommt es jetzt zum unerwünschten Herzschlag-Finale. Völlig unnötig, eigentlich. Doch am Ende fehlte die ganze Saison über die Konstanz. 

    Das lag auch daran, dass Maaßen manchmal mit seinen Personalentscheidungen falsch lag, aber auch daran, dass er oft mit Verletzungspech zu kämpfen hatte. Da fiel einmal fast die komplette Innenverteidigung aus. Oder wichtige Spieler wie Reece Oxford oder André Hahn waren über weite Strecken der Saison gar nicht einsetzbar. Andere fielen über Wochen aus, wie Torhüter Rafal Gikiewicz (zweimal) oder jetzt in Schlussphase Mergim Berisha. Und so stehen Siege gegen die Bayern, Leverkusen, Gladbach oder Union Berlin null Punkte gegen Bochum und Hertha BSC gegenüber. Gerade diese Nullnummern wiegen jetzt schwer. 

    Gegen vermeintlich starke Gegner zeigte sich der FCA teils von seiner besten Seite

    Was auffiel, gegen vermeintlich starke Gegner zeigte sich der FCA teilweise von seiner besten Seite. Da griffen die Stärken, das aggressive Pressing, die unangenehme Zweikampfführung und das gesamte Kollektiv. Gegen Mitkonkurrenten im Tabellenkeller, die mit ähnlichen Mitteln wie der FCA agierten, fehlte oft das letzte Quäntchen Mehreinsatz, die spielerischen Mittel und manchmal einfach die individuelle Klasse, um sich durchzusetzen. 

    Das Zittern geht also weiter. Der FCA hat es noch selbst in der Hand. Ein Punkt in Gladbach würde reichen. Ansonsten muss man auf die Schützenhilfe der anderen hoffen. Eine Relegation braucht wirklich niemand. Diese Hängepartie ist selbst verschuldet. Jetzt kann man nur hoffen, dass es kein böses Erwachen gibt.

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