Für Julian Kania scheint gerade alles wie am Schnürchen zu laufen: Im Sommer wechselte das Fußballtalent vom Bayernligisten TSV Schwaben Augsburg zum 1. FC Nürnberg. Jetzt unterschrieb der ehemalige Dinkelscherber beim Club einen Profivertrag. Dabei kam der 21-jährige, der in der vergangenen Saison bei den Schwaben 26 Tore erzielte, zunächst nur im Nürnberger Regionalligateam zum Einsatz. Dort gelangen ihm in neun Spielen neun Treffer. Am vergangenen Samstag feierte er sein Zweitligadebüt bei den Franken in Braunschweig.
Bei den Schwaben ist die Freude über Kanias rasanten Aufstieg sehr gross. Vor zwei Jahren holte ihn Manager Max Wuschek vom Kreisligisten TSV Dinkelscherben nach Augsburg. Dort entwickelte er sich unter dem ehemaligen Trainer Janos Radoki zu einem begehrten Talent, an dem auch der FC Bayern interessiert war.
Club-Sportdirektor Olaf Rebbe: "Julians Weg ist etwas Besonderes"
Kania wird auch am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen den 1. FC Magdeburg im Kader stehen. "Julians Weg ist etwas Besonderes. Er kommt aus keinem Nachwuchsleistungszentrum, sondern hat sich aus dem Amateur-Fußball nach oben gearbeitet", sagte Sportdirektor Olaf Rebbe. Auch Club-Trainer Christian Fiél ist vom Weg des Stürmers beeindruckt. "Das spricht einfach dafür, was der Verein immer vorgibt: nämlich jungen Spielern Chancen zu geben. Und er hat seine Chance genutzt", sagte der Coach. "Wir sind froh, dass er den Vertrag verlängert und die Leistung gezeigt hat, die wir in den letzten Wochen gesehen haben."
Bis 2021 hat der gebürtige Dinkelscherbener noch in seiner Heimat gekickt, bevor es für zwei Jahre zu den Schwaben ging. Fast zwangsläufig drängt sich dadurch der Vergleich mit Miroslav Klose auf, der es ohne Nachwuchsleistungszentrum sogar bis zum WM-Rekordtorschützen geschafft hat. Klose war vor vielen Jahren nach Anfängen beim Bezirksligisten SG Blaubach-Diedelkopf bis zu den Profis des 1. FC Kaiserslautern aufgestiegen. Dort nahm seine Karriere schließlich Fahrt auf.
Auf Kania wirkt das Geschehene "surreal"
So weit ist Kania aber noch lange nicht. "Was in den zurückliegenden Monaten passiert ist, wirkt immer noch ein wenig surreal. Dass das alles so schnell geht, damit habe ich nicht gerechnet", sagte er. Er wolle weiterhin sowohl bei den Profis als auch bei der U23 sein Bestes geben. Möglicherweise zahlt sich das schon am Sonntag gegen die Magdeburger aus. Nach zuletzt zwei Remis will der FCN wieder in die Erfolgsspur kommen. (oll, AZ)