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Fußball, Bundesliga: Der FCA mag Heimspiele gegen den FC Bayern

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Warum die Bayern nicht gerne nach Augsburg kommen

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    Heimsiege gegen den FC Bayern sind besondewrs schön - wie hier nach dem 1:0 im September 2022.
    Heimsiege gegen den FC Bayern sind besondewrs schön - wie hier nach dem 1:0 im September 2022. Foto: Tom Weller, dpa

    Jess Thorup blickt nicht gerne zurück. Die Vergangenheit interessiert den Trainer des FC Augsburg nicht wirklich – mag sie auch noch so angenehm sein. Die beiden vergangenen Heimspiele in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Bayern München haben die Augsburger gewonnen, auch zuvor waren sie dem Rekordmeister gegenüber häufiger mal aufmüpfig gegenübergetreten. Für Thorup spielt das im Hinblick auf den Samstag (15.30 Uhr) keine Rolle. Für ihn geht es darum, sein Team optimal auf die Aufgabe vorzubereiten. Und dabei keinen Blick zurückzuwerfen. Auch wenn der durchaus lohnenswert sein kann:

    Freitag, 19. November 2021 Das Augsburger Stadion war an diesem nebligen Abend natürlich ausverkauft – wie immer gegen den FC Bayern. Wegen der Coronapandemie allerdings nur mit 26.000 Fans. Die bekamen aber eine ganz besondere Partie geboten. Einen FCA, der mit viel Willen den Sieg erzwingen wollte. Bestens zu sehen beim Führungstreffer durch Mads Pedersen, der sein erstes Bundesliga-Tor selbst einleitete und wenig später von Iago den Ball zurückbekam. Mit aller Entschlossenheit überwand er Manuel Neuer. "Es ist ein unglaubliches Gefühl", sagte Pedersen hinterher. 

    Der FCA spielte in den ersten 45 Minuten wie im Rausch, es war die bis dahin beste Leistung dieser Saison. Pedersen hatte vorgelegt, André Hahn besorgte noch vor der Pause das 2:0. Bei seinem Abschluss bekam Neuer zwar noch die Finger an den Ball, abwehren aber konnte er ihn nicht. Schon zur Halbzeit herrschte Jubelstimmung, wenngleich Robert Lewandowski in der 38. Minute für die Bayern zum Anschlusstreffer erfolgreich war. In der zweiten Halbzeit war mit stürmenden, weil gereizten Bayern zu rechnen. Die rannten zwar auch an, erspielten sich einige Möglichkeiten, nutzten diese aber nicht. Der FCA hatte mit dem 2:1-Sieg überrascht. Es sollte nicht das letzte Mal in einem Heimspiel gegen den Rekordmeister bleiben.

    Augsburgs Mads Pedersen springt vor Freude in die Luft nach seinem Tor gegen die Bayern.
    Augsburgs Mads Pedersen springt vor Freude in die Luft nach seinem Tor gegen die Bayern. Foto: Matthias Balk, dpa

    Samstag, 17. September 2022 Dieses Spiel kam für den FC Augsburg genau zur richtigen Zeit. In Enrico Maaßens Premierensaison hatte sich das Team zunächst schwergetan, fand aber vor allem durch den Sieg in Bremen in die Spur. Aus der brachte auch der große FC Bayern die Augsburger nicht heraus. Maaßen wählte einen überraschend offensiven Ansatz, der auch innerhalb seines Trainerteams kontrovers diskutiert worden war. "Wir haben gesagt: Wir können verteidigen. Dann verlieren wir 0:1 oder 0:2 und sehen gut aus. Oder wir gehen volles Risiko. Dann können wir vier oder fünf Dinger bekommen, haben dann aber die Chance auf den Sieg", sagte Maaßen hinterher. Nach dem 1:0-Erfolg hatte er gut reden. 

    Den Treffer hatte Mergim Berisha erzielt, damals noch in Diensten des FCA. Eine ebenso wichtige Rolle spielte allerdings auch Rafal Gikiewicz. Der Torhüter wehrte mehrere Großchancen der Bayern ab. Vor allem in der Schlussphase und der Nachspielzeit, als plötzlich sein Gegenüber Manuel Neuer nach einem Eckball vor ihm aufgetaucht war. Der Nationaltorhüter kam mit dem Kopf an den Ball, die Qualität seines Abschlusses war bemerkenswert hoch. Das war allerdings auch die Reaktion von Gikiewicz, der den Kopfball bravourös abwehrte. Hinterher sprach er noch lange mit Neuer auf dem Platz, er hatte Bayerns Torwart an dessen Premierentreffer gehindert. "Er hat mich gefragt, warum ich den gehalten habe", erzählte der Pole hinterher. Und: "Über mein Selbstvertrauen brauche ich nicht zu reden, das ist ganz oben." Kein Wunder, hatte er doch schon zuvor gegen Leverkusen und Bremen die Augsburger Siege ermöglicht. Gleich im Redefluss führte Gikiewicz weiter aus, dass auch Trainer Maaßen ein Sonderlob verdient habe. "Enno hat gezeigt, dass er dicke Eier hat: Wir spielen mit vier Stürmern. 70 Prozent der Trainer wollen gegen Bayern tief stehen und den Bus vor dem Tor parken." Wenige Wochen später kam der FC Bayern erneut nach Augsburg, die Pokalpartie verloren die Gastgeber damals im Oktober mit 2:5. Da stand allerdings auch Tomas Koubek im Tor für den verletzten Gikiewicz.

    Rafal Gikiewicz (links) und André Hahn bejubeln den Sieg gegen die Bayern.
    Rafal Gikiewicz (links) und André Hahn bejubeln den Sieg gegen die Bayern. Foto: Tom Weller, dpa

    Und nun, am Samstag? "Aller guten Dinge sind drei", heißt ein deutsches Sprichwort, das auch Jess Thorup kennt. Er sagte am Donnerstag allerdings auch: "Ich kümmere mich nicht darum und um die Vergangenheit. Wichtig ist es nun, meine Mannschaft so gut wie möglich auf das Spiel vorzubereiten." Ein paar Szenen aus den gewonnenen Heimspielen zu zeigen, kann dabei aber sicherlich nicht schaden.

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