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FCA unterliegt Bayern trotz mutigem Auftritt – Musiala verletzt

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Rote Karte und drei Gegentore: FCA verliert gegen die Bayern

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    Ein Schlüsselmoment am Freitagabend: Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck stellt Augsburgs Cedric Zesiger vom Platz.
    Ein Schlüsselmoment am Freitagabend: Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck stellt Augsburgs Cedric Zesiger vom Platz. Foto: Tom Weller, dpa

    Die Anzahl der Fotografen zeigt oft die Bedeutung. Als Vincent Kompany am Freitagabend gut eine halbe Stunde vor Spielbeginn vor die TV-Kamera zum Interview erschien, richteten sich mehr als zehn Objektive auf den Trainer des FC Bayern München. Bei Jess Thorup, seinem Augsburger Gegenüber, lichtete sich das Feld wenige Augenblicke später deutlich. Er stand fast alleine da bei seinem Gespräch, die Fotografen hatten sich verzogen. Der FC Bayern ist das Aushängeschild des deutschen Fußballs. Entsprechend groß ist das Interesse. Der FC Augsburg dagegen lebt vornehmlich von seiner regionalen Bedeutung, wehrt sich allerdings seit Jahren gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. Und wird das auch in dieser Saison wieder schaffen. Daran ändert auch die 1:3-Niederlage vor 30.660 Fans nichts, bei der die Augsburger mal wieder mit dem Schiedsrichter haderten.

    Freitagabend, Flutlicht, ausverkaufte Arena – „was will man mehr“, hatte Thorup im Vorfeld der Partie gesagt. Und dann noch der FC Bayern als Gegner, der nicht durchweg souverän von Sieg zu Sieg marschiert. Immer wieder streuen die Münchner Niederlagen ein, wie vor wenigen Wochen beim 2:3 gegen den VfL Bochum. Also machte sich auch der FC Augsburg Hoffnungen auf drei Punkte, zumal die eigene Brust nach elf Partien ohne Niederlage sehr breit ist.

    FCA-Coach Thorup ändert Startelf auf zwei Positionen

    Trainer Thorup hatte sein Team auf zwei Positionen im Vergleich zum 1:1 vor einer Woche in Hoffenheim verändert. Für Phillip Tietz stürmte Samuel Essende, im Mittelfeld ersetzte Kristijan Jakic etwas überraschend den zuletzt überzeugenden Elvis Rexhbecaj. Beim FC Bayern nahm Kompany ebenfalls zwei Veränderungen vor. Josip Stanisic verdrängte hinten links Raphael Guerreiro auf die Bank, zudem ersetzte Joao Palhinha den Anfang der Woche angeschlagenen Leon Goretzka.

    Die Münchner begannen überlegen, die Gastgeber aber zogen sich keineswegs nur zurück, sondern setzten den Rekordmeister immer wieder früh unter Druck. Das führte zu Ballgewinnen und ersten Möglichkeiten. In der 13. Minute veranlasste Essende Bayern-Torwart Jonas Urbig zu einem ersten Bodenkontakt. Ohne Probleme fing Münchens Keeper den Ball. Auf der Gegenseite war zunächst Leroy Sané der auffälligste Akteur, er verpasste das Tor aber zweimal knapp. Einen kleinen Schreckmoment hatte Sané kurz vor Spielbeginn erlebt, als ihm Joshua Kimmich unerwartet Urmel aus dem Eis vor die Nase hielt. Jede Gastmannschaft erhält in Augsburg eine Marionette aus der Puppenkiste statt eines Wimpels als Gastgeschenk. Kapitän Kimmich erlaubte sich damit einen kleinen Scherz kurz vor Spielbeginn.

    Der FCA hält gegen die Bayern wacker dagegen – bis zur roten Karte

    Mit den Späßen war es danach schnell vorbei. Die Gäste bemühten sich um Ordnung und Dominanz, die Augsburger hielten wacker dagegen. Und gingen in der 30. Minute gar in Führung. Eine Freistoßflanke von Jeffrey Gouweleeuw fand Dimitrios Giannoulis, der sich gegen den zögerlichen Konrad Laimer durchsetzte und wuchtig zum 1:0 traf. Es war das erste Saisontor des Griechen. Die Bayern waren kurzzeitig geschockt, fanden aber noch in Hälfte eins eine Antwort. Nach Vorarbeit von Sané setzte sich Jamal Musiala gegen vier Augsburger durch und erzielte den Ausgleich (42.). Augsburgs Torwart Finn Dahmen hatte zwar noch seine rechte Hand an den Ball gebracht, konnte aber nicht mehr rettend eingreifen.

    Die Bayern taten sich auch zu Beginn der zweiten Hälfte schwer, hatten aber plötzlich den zweiten Treffer dicht vor Augen. Michael Olise kam freistehend zum Abschluss, der Ball klatschte gegen die Latte (52.). Kurz zuvor hatten die ohnehin schon verletzungsgeplagten Bayern einen weiteren personellen Nackenschlag verkraften müssen. Torschütze Musiala verletzte sich am hinteren linken Oberschenkel und musste gestützt von Betreuern das Feld verlassen. Ihn ersetzte Thomas Müller.

    Zu einer entscheidenden Szene kam es wenige Augenblicke später. Der bereits verwarnte Zesiger versuchte Bayerns Harry Kane zu stoppen, berührte zunächst den Ball, ehe er den Münchner traf. Schiedsrichter Jöllenbeck wertete es als Foul und schickte den Schweizer mit Gelb-Rot vom Platz (59.). Zu allem Überfluss traf Kane wenig später zum 2:1 für die Gäste (60.). Die Bayern hatte fortan alles unter Kontrolle, vergaben aber beste Möglichkeiten. Beinahe hätte sich das gerächt, der eingewechselte Mergim Berisha hatte die Chance zum Ausgleich, sein Abschluss aber war zu harmlos (90.). Den Schlusspunkt setzte Sané mit dem 3:1 in der Nachspielzeit.

    Augsburg Dahmen - Matsima, Gouweleeuw, Zesiger - Wolf (81. Berisha), Onyeka (81. Kömür), Jakic, Giannoulis - Jensen (61. Schlotterbeck), Claude-Maurice (61. Rexhbecaj) - Essende (74. Tietz)

    Bayern München Urbig - Laimer, Dier, Kim, Stanisic - Kimmich, Palhinha - Olise (66. Gnabry), Musiala (54. Müller), Sané 90.+4 Guerreiro) - Kane (90.+4 Vidovic).

    Tore 1:0 (30.) Giannoulis, 1:1 (42.) Musiala. 1:2 (60.) Kane, 1:3 (90.+3) Sané

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    8 Kommentare
    Herbert Langenmair

    Wie immer wenn es für die Roten eng wird hilft der Schiedsrichter. Ich kann gar nicht so viel essen wie ich k…… möchte.

    Rainer Kraus

    Beide Mannschaften schossen 2 Tore und es ist eigentlich ein Unentschieden, denn der FCA hat ein Eigentor geschossen.

    Armin Wenger

    Der Mann mit der Pfeife war wieder mal der Betrüger. Wie in dieser Saison schon gegen Bremen, Mainz, Stuttgart, Hoffenheim. Dieser Platzverweis war der nächste Streich....

    Wolfgang Leonhard

    Die Bundesligaschiedsrichter wissen, was sie zu tun haben, wenn es für die Bayern nicht läuft.

    Holger Bewart

    Die gelb-rote Karte war natürlich spielentscheidend. Das Tor zum 1:2 folgte unmittelbar danach, auch weil nicht vorher gewechselt werden konnte und die Abwehr dadurch nicht stand. Zesi spielt den Ball und trifft dann Kane. Kann man als Foul werten, aber gelb und dadurch gelb-rot? Für mich viel zu hart.

    Wolfgang Schwank

    Bei diesem Einsteigen von hinten Foul zu pfeiffen ist im Rahmen des Ermessensspielraums. Wenn man schon Gelb hat, steigt man so nicht ein. Das ist die eine Seite, die andere ist, dass Zesiger glasklar den Ball spielt und damit auch ein Nichtpfiff im Rahmen liegt. Ein (auch im Unterbewusstsein) neutraler Schiedsrichter mit Fingerspitzengefühl lässt da weiterlaufen und zückt keine Karte. Unterm Strich eine Fehlentscheidung zulasten des FCA, der tumben Verschwörungstheorien neue Nahrung gibt.

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    Wolfgang Leonhard

    Ich habe mir heute mal die "wahre Tabelle" angesehen. Da liegt der FCA auf Platz 6. Keiner Mannschaft wurden so viele Punkte (5) genommen wie dem FCA.

    Helmut Derra

    Es war das zu erwartende dominante auftreten der Bayern, aber nur Sane setzte in der 19. ein Ausrufezeichen. Die Bayern-Abwehr unter Druck setzen, Essende mit selbst erarbeitetem Abschluss, dann die 30. Min, Jeff mit tollem Pass auf Giannoulis was der dann daraus macht, Ballannahme und reingeschweißt, einfach nur formidable. Der Ausgleich, Wolf erneut dem Antritt von Sane nicht gewachsen, Musiala veredelt das Zuspiel zum 1:1. In der 2. HZ guter Auftakt des FCA, Jensen mit Topchance im Strafraum haut ihn ins Universum. Essende Abschluss zu softy. Schwein gehabt, Olise an die Latte. Zesiger Hinausstellung der Knackpunkt im Spiel, schwache Ballannahme, dann die Notgrätsche gegen Kane, den Ball hat er gespielt, deshalb kein Foul, der Schiri sieht's anders, VAR Stegemann darf nix sagen, ein Witz. Die Führung der Bayern, Kane, ganz allein, das war's. Unterm Strich ein guter Auftritt, trotz Unterzahl, der beinah zu 1 Punkt gereicht hätte.

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