Der FC Augsburg hatte schon ein oder zwei Versuche gestartet, in den USA einen neuen Markt zu erschließen. Eine US-Tour fiel im Jahr 2020 der damals grassierenden Corona-Pandemie zum Opfer, der vermeintliche Marketing-Coup namens Ricardo Pepi (seines Zeichens US-Bürger mit mexikanischen Wurzeln, also Doppel-Marketing-Trumpf) trug nur ein halbes Jahr das Augsburger Trikot. Für den bislang größten Bang aus FCA-Sicht in den Staaten sorgte aber nun ausgerechnet Marius Wolf. Der ist - wie man in den USA nun weiß - „German soccer player, FC Augsburg“. So stand es auf dem Videowürfel der New York Knicks geschrieben, als diese ihr Heimspiel gegen die San Antonio Spurs bestritten.
Wolf hatte die Weihnachtstage genutzt, um dem „Big Apple“ einen Besuch abzustatten. Also das ganze Programm: Christmas Shopping, Central Park, Besuch in der Magnola Bakery - und eben die Knicks. Letztere sah er sich zusammen mit seinem ehemaligen Mitspieler aus Dortmunder Zeiten, Marcel Sabitzer, an. Klare Sache also für die Social-Media-Manager des NBA-Klubs, die beiden „Soccer player from Germany“ einzublenden. Den knappen 117:114-Sieg der New Yorker sahen sich noch eine ganze Reihe anderer, mindestens ebenso prominenter Gäste an: So waren Ex-NBA-Profi Carmelo Anthony, Comedian Kenan Thompson (Saturday Night Live) oder Real-Madrid-Profi Vinicius Junior ebenfalls in den Zuschauerrängen zu finden. Ebenfalls im Publikum waren übrigens auch die Bayern-Profis Jamal Musiala und Michael Olise - die fing der Kameramann der Knicks aber nicht ein. Könnte ja jeder kommen. Klarer Punktsieg also für den FCA im Fernduell mit dem FCB.
FCA-Profi Dimitris Giannoulis fährt Ski - in Griechenland
Auch sonst nutzen die FCA-Profis die kurze Winterpause, die mittlerweile bestenfalls noch ein Päuschen ist, effektiv. So trat Dimitris Giannoulis den Beweis an, dass seine Heimat Griechenland nicht nur über Strände und die Akropolis, sondern auch über ein veritables Skigebiet verfügt: In Elatochori im Nordwesten des Landes gibt es Schnee satt. Der kleine Ort in der Nähe von Thessaloniki könnte auf den Bildern des Linksverteidigers auch in Österreich liegen - wenn nicht die Beschilderung erkennbar auf Griechisch wäre. Hätte man in dieser Form auch nicht unbedingt erwartet.
Ansonsten gilt für viele FCA-Profis in der Zeit zwischen den Jahren: Dubai sein ist alles. Rubén Vargas oder Reece Oxford etwa haben es sich im Wüstenstaat gemütlich gemacht. Während der Schweizer seine potentiell letzten Tage als FCA-Profi in der Sonne verbringt, trainiert der an seinem Comeback arbeitende Oxford im Dubai-Gym, stilgerecht im Römer-Trikot des FC Augsburg. An seiner Fitness arbeitet auch der zuletzt verletzte Mads Pedersen, wie ein Video aus einem Fitness-Studio zeigt. So oder so gilt für alle reisenden Angestellten des FCA aber: Am 2. Januar ist Schluss, wenn der Trainingsstart in Augsburg ruft.
Es sei Marius Wolf gegönnt, seinen Namen auf dem Würfel im MSG zu lesen. Mir wäre viel lieber, auf den Würfeln oder Tafeln der hiesigen Bundesliga Ergebnisse zu lesen, die einen Sieg des FCA vermelden. Das bringt noch mehr Fun als das Erleben im Big Apple, für die Spieler, die Geschäftemacher drumherum und uns Fans.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden