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FCA macht eine ganze Region glücklich: Aufstieg: Das Augsburger Sommermärchen ist wahr geworden

FCA macht eine ganze Region glücklich

Aufstieg: Das Augsburger Sommermärchen ist wahr geworden

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    Der FC Augsburg macht eine ganze Region stolz.
    Der FC Augsburg macht eine ganze Region stolz. Foto: Anne Wall

    Tausende Fans stehen um 18 Uhr auf dem Rathausplatz – das Augsburger Sommermärchen ist wahr geworden: Der FC Augsburg ist in der 1. Liga und die Aufstiegsfeier in vollem Gange. Doch etwas fehlt. Die Mannschaft. Immer wieder fordern die Fans in ihren Sprechchören, die Mannschaft und Trainer Jos Luhukay sollen doch kommen.

    Oberbürgermeister Kurt Gribl improvisiert, telefoniert mit FCA-Manager Andreas Rettig. Nur wenige hundert Meter entfernt, im „Cisa“ in der Maximilianstraße, feiert der FCA seinen Sieg. Eine offizielle Feier mit den Fans ist nicht geplant. „Da sind wir abergläubisch“, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender Peter Bircks. Aber es gibt sie doch noch. OB Gribl zückt seinen Schlüssel zum Verwaltungsgebäude, die Spieler sollen eine Woche vor dem offiziellen Termin noch nicht auf den Balkon des Rathauses feiern.

    Kurz nach 19 Uhr spricht FCA-Präsident Walter Seinsch aus einem Fenster im 1. Stock zu den Fans. Er freut sich riesig über den Aufstieg. Eine Viertel Stunde später gibt es kein Halten mehr. Simon Jentzsch, Torsten Oehrl, Moritz Leitner, die anderen Spieler und Trainer Jos Luhukay kommen und werden mit frenetischem Applaus begrüßt.

    Ausgelassen laufen die Spieler von Fenster zu Fenster, machen Fotos mit ihren Handys, lachen, klatschen, lassen sich feiern. Simon Jentzsch schubst Stephan Hain ans Fenster. Er blättert in der druckfrischen Beilage der Augsburger Allgemeinen, lässt die Saison noch einmal Revue passieren. Hain hat das entscheidende Tor geschossen. „Das muss sich alles erst mal setzen“, sagt er und es scheint, dass er das selber noch alles gar nicht fassen kann. FCA-Manager Andreas Rettig ist glücklich. Am Samstag hat er selber noch beim Kleinfeldturnier „Gamble for Peace“ gekickt und drei Tore geschossen. „Jetzt habe ich einen gehörigen Muskelkater, der nur noch durch einen richtigen Kater übertroffen werden kann“, sagt er in Feierlaune.

    Die Fans werfen inzwischen Schals und Shirts in die offenen Fenster des Verwaltungsgebäudes, die Spieler werfen sie unterschrieben wieder zurück. Zuletzt erscheint Stürmer Michael Thurk im Gang. „Die Freude der Fans, die freut mich eigentlich am meisten.“

    Und davon gab es an diesem Tag mehr als genug. Noch nie da gewesene Szene spielen sich kurz nach Abpfiff in der Impuls-Arena ab. Fans stürmen das Spielfeld, klopfen den Spielern auf die Schulter, umarmen sie, während ein junger Mann unbeachtet ein Stück Rasen aus dem 16-Meter-Raum gräbt. „Augsburg“-Schreie sind zu hören. Sie werden bei strahlendem Sonnenschein den ganzen Nachmittag und Abend in Augsburg zu hören sein. Die Fans sind aus dem Häuschen, eine ganze Stadt feiert: im Stadion, beim Auto-Corso, auf dem Plärrer und dem Rathausplatz. Eine besondere Stimmung macht sich breit, die auch weniger an Fußball interessierte Menschen in ihren Bann zieht. „Nie mehr zweite Liga“, „Oh, wie ist das schön“, „Erste Liga, Augsburg ist dabei“, die Rufe sorgen bereits kurz nach Spielende im Stadion für Gänsehaut. Und nicht nur dort. Wer keine Tickets bekommen hat, verfolgt das Spiel im Biergarten oder in der Kneipe. Im „11er“ in der Dominikanergasse sogar von der Straße aus. Denn drinnen ist kein Platz für alle. Als das 2:1 fällt, bricht Jubel aus. Nach dem Schlusspfiff kennt der Jubel keine Grenzen. Jetzt wird auf der Straße weitergefeiert.

    Ein paar Minuten später ertönt bereits das erste Hupkonzert auf der Maxstraße. Wehende Schals und Fahnen hängen aus den Autos. Die Polizei lotst den Corso gleich Richtung Fuggerstraße und riegelt die Feiermeile ab. Die gehört an diesem Tag nur den feiernden Fußgängern. Und die brauchen jede Menge Platz.

    Kurz nach 16 Uhr kommt die erste Tram vom Stadion am Königsplatz an – und mit ihr eine rot-grün-weiße Schar. Die zieht direkt weiter zum Rathausplatz, wo schon das erste „Humba Tätärä“ ertönt. Am Rathausbalkon hängt ein riesiges Plakat: „Wir sind erstklassig.“ Das gilt an diesem Nachmittag nicht nur in Sachen Fußball. Immer mehr Fans kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Platz, Vuvuzelas ertönen. Und ein ganz euphorischer Anhänger stimmt bereits an: „Deutscher Meister wird nur der FCA.“

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