Mitte der Woche war Jan Moravek (22) noch voller Tatendrang. „Ich bin fit, ich freue mich auf das Spiel gegen Hoffenheim“, erklärte der Neuzugang des FC Augsburg. Endlich wollte der Tscheche zeigen, warum ihn der Bundesliga-Aufsteiger gleich zu Beginn der Winter-Transferperiode auf Leihbasis von Schalke 04 nach Augsburg holte. Endlich wollte er spielen, im Abstiegskampf mit eingreifen. Doch am Mittwoch hatte er wieder Schmerzen im rechten Oberschenkel. Gestern ergab eine Magnetresonanz-Tomografie die Gewissheit: Moravek fällt mit einem Muskelfaserriss mehrere Wochen aus.
Der Mittelfeldspieler, der beim Tabellenvorletzten für die Schaltzentrale vorgesehen war, entwickelt sich immer mehr zum Sorgenkind. Schon vor seiner Verpflichtung musste er auf Schalke lange mit einer Muskelverletzung pausieren. Die ersten Tage in Augsburg konnte er daher nur eingeschränkt trainieren. Dann absolvierte er das Testspiel gegen den Karlsruher SC, ehe der Muskel wieder rebellierte. FCA-Trainer Jos Luhukay wollte kein Risiko eingehen, schonte Moravek gegen Freiburg und Kaiserslautern, jetzt sollte er am Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG 1899 Hoffenheim sein Punktspiel-Debüt geben. Doch daraus wird nichts. Die FCA-Fangemeinde ist entsetzt und diskutiert. Ist es wieder die alte Verletzung? Hätte der Arzt Moravek noch kein grünes Licht geben dürfen? Oder ist es einfach ein neuer Muskelfaserriss? Gestern konnte keiner der FCA-Verantwortlichen darauf eine Antwort geben. Die Ursachenforschung dauert an. Fakt ist, FCA-Trainer Jos Luhukay muss wie bisher auch ohne Moravek auskommen.
Spielt Koo von Beginn an
Dafür kann er aber auf die Last-Minute-Neuzugänge Matthias Ostrzolek (vom VfL Bochum) und Ja-Cheol Koo (vom VfL Wolfsburg) zurückgreifen. Gerade Letzterer hat gute Chancen, vielleicht gleich von Beginn an aufzulaufen.
Das zweite Sorgenkind der Woche ist Sascha Mölders. Am Dienstag unterhielt sich Luhukay mit seinem Stürmer über eine halbe Stunde unter vier Augen. Gegen Kaiserslautern hatte Mölders zwei Großchancen vergeben und wurde bei seiner Auswechslung vom eigenen Publikum dann auch noch ausgepfiffen. „Da muss er durch“, erklärte Luhukay kurz nach dem Spiel. Jetzt versuchte er, seinen Stürmer mit Ladehemmung erst einmal verbal aufzubauen. Mölders hat sich erst einmal selbst Redeverbot erteilt: „Die nächsten 14 Tage sage ich erst einmal nix.“
Dafür spricht Torhüter Simon Jentzsch. Er hat das 2:2 gegen Kaiserslautern längst abgehakt: „Natürlich haben wir eine Chance versäumt, aber wir müssen einfach die Ruhe behalten. Trotzdem müssen wir im Hinterkopf haben, dass langsam ein Dreier her muss.“ Denn der Routinier weiß genau: „Je länger die Rückrunde dauert, desto intensiver werden die Spiele.“
Allerdings ist die TSG nicht gerade der geeignete Aufbaugegner des FCA. Im Pokal verlor man 1:2, im Punktspiel 0:2.