Zusammen statt gegeneinander: Vor dem bayerischen Bundesliga-Derby am Samstag in Augsburg wollen die Fans des FC Bayern München und des FC Augsburg gemeinsam demonstrieren. Es geht um den Erhalt der Fankultur.
Damit wollen sie ein Zeichen setzen in der Diskussion um die Sicherheit in Stadien. Hessen Ministerpräsident Volker Bouffier hatte jüngst den "Sicherheits-Euro" gefordert, der die Fans an der Finanzierung von Polizeieinsätzen für Fußballspiele beteiligen will.
Deutsche Ultra-Organisationen planen drei Tage vor der DFL-Ligaversammlung weitere Protestaktionen gegen das umstrittene Sicherheitskonzept des deutschen Fußballs. "Am 8. Dezember sollen in Dortmund, Köln und München Demonstrationen durch die Innenstädte stattfinden", sagte "Pro Fans"-Sprecher Philipp Markhardt. Am 12. Dezember soll in Frankfurt am Main auf der Mitgliederversammlung der 36 Proficlubs das Sicherheitspapier der Deutschen Fußball Liga (DFL) verabschiedet werden.
Falls das Konzept "Sicheres Stadionerlebnis" in Kraft treten sollte, fürchten die Ultras härtere Repressionen. Vollkontrollen an Fans beim Stadioneinlass seien nicht ausgeschlossen, zudem sei die mögliche Reduzierung des Ticket-Gästekontingents ein "No go", hatte Ben Praße als Sprecher von "Unsere Kurve" gesagt. Markhardt befand: "Dieses Sicherheitspapier ist ein Schritt in die falsche Richtung."
Wegen der Demo kommt es zu Verkehrsbehinderungen in Augsburg
Vor dem Spiel, das um 15.30 Uhr in SGL-Arena angepfiffen wird, wollen Anhänger beider Mannschaften durch Augsburg ziehen. Zwischen 11 und 13 Uhr kann es deshalb zu Verkehrbehinderungen mit Auswirkungen auf Busse und Straßenbahnen kommen. Das kündigten die Stadtwerke Augsburg an.
Der Demonstrationszug verläuft vom Hauptbahnhof über Prinzregentenstraße, Grottenau, Karlstraße und Leonhardsberg, Oberer Graben und Milchberg zum Urlichsplatz. Dort findet eine Kundgebung statt. Bayern wollen den Gruppensieg
Deshalb muss nach Angaben der Stadtwerke mit Verzögerungen im Bus- und Tramverkehr gerechnet werden, die sich auf das gesamte Liniennetz auswirken können. Ab 13.30 Uhr verkehrt dann regulär die Stadionlinie im Fünf-Minuten-Takt zwischen Königsplatz und Fußballarena.
Die Eintrittskarten ins Stadion gelten auch als Fahrscheine in den Bussen und Straßenbahnen der AVG in den Zonen 10 und 20 drei Stunden vor und nach dem Spiel. Nach Spielende kommen die Fans im 2,5 bis Fünf-Minuten-Takt zurück in die Stadt. (AZ/dpa)