Eigentlich hätten die über 140 Fans des FC St. Pauli auf ihrer Rückreise von Nürnberg gut gelaunt sein müssen. Hatte der Hamburger Zweitligist doch das Auswärtsspiel beim Club am Samstag mit 2:0 gewonnen und steht damit weiter an der Tabellenspitze. Doch als sie bei einem Zwischenhalt in Göttingen auf eine Gruppe von rund 70 FCA-Fans trafen, die auf dem Weg von Wolfsburg nach Augsburg dort umsteigen mussten, rasteten die St.-Pauli-Anhänger aus. Sie griffen die Augsburger an, rund 60 Personen aus beiden Fan-Lagern beteiligten sich an dem kurzen Scharmützel, es kam auch Flaschenwürfen, wie die Bundespolizeiinspektion Hannover mitteilte.
Da die Polizei auf das Zusammentreffen an diesem Knotenpunkt vorbereitet war, konnte Beamte der Bundespolizei und der Landespolizei Niedersachsen die beiden Fanlager trennen und bis zur Weiterfahrt auseinanderhalten. Verletzt wurde dabei niemand, doch hatte der Zwischenfall für die Hamburger Fans noch ein Nachspiel.
FCA-Fans durften weiter reisen, gegen acht Hamburger Anhänger wird ermittelt
Während die FCA-Fans, der harte Kern der Ultragruppierung war sowieso mit Bussen nach Wolfsburg gereist, ihre Reise nach Augsburg unbehelligt fortsetzen konnten, wurden die 140 St-Pauli-Fans in Hannover von der Polizei in Empfang genommen und die Personalien überprüft. Aufgrund von Videoaufnahmen aus Göttingen wurden acht Tatverdächtige St-Pauli-Anhänger identifiziert. Gegen sie wird, so die Bundespolizeiinspektion, nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch ermittelt. Erst nach einigen Stunden durften Hamburger ihre Heimfahrt antreten.
Es war die zweite Attacke auf FCA-Fans in kurzer Zeit. So attackierten am Sonntag,10. März, gegen 21.30 Uhr 20 bis 30 maskierte Hooligans aus Linz am Buchloer Bahnhof FCA-Fans, die auf der Rückreise von Bregenz waren. Zwischen den FCA-Ultras und der Fan-Szene von Austria Lustenau besteht eine Fan-Freundschaft. Das Spiel Austria Lustenau gegen Blau-Weiß Linz war in Bregenz ausgetragen worden Die Linzer Hooligans hatten am Bahnhof Buchloe auf das Eintreffen der Augsburger gewartet. Beim Halt des Go-Ahead-Zugs stürmten die Linzer den Zug. Er wurde so beschädigt, dass er nicht mehr weiterfahren konnte, so die Polizei.
Auch FCA-Chaoten schlugen über die Stränge
Aber auch einige FCA-Ultras schlugen zuletzt über die Strenge. Beim Auswärtsspiel in Mainz lieferte man sich eine Schlägerei mit Mainzer Ultras, auf der Rückreise von Darmstadt zerstörten Augsburger Chaoten einige Abteile eines Regionalzuges.
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