In der laufenden Bundesliga-Saison fühlte sich der FC Augsburg in strittigen Entscheidungen mehrmals benachteiligt. Auslöser des Ärgers: der Videoschiedsrichter (VAR). Ein Grund dafür, dass Geschäftsführer Michael Ströll auf der Mitgliederversammlung dem Thema besondere Aufmerksamkeit schenkte. „Bei uns sind in den letzten Jahren immer mehr Fragzeichen entstanden. In der Art, wie er jetzt praktiziert wird, macht er wenig Sinn“, betonte Ströll. Er sei ein Befürworter. „Aber der Videobeweis macht nur Sinn, wenn er mehr Akzeptanz in der Gesellschaft bekommt.“
Der Verantwortliche erklärte vor den über 1000 Mitgliedern im Business-Bereich der WWK-Arena, man werde innerhalb der Liga die Diskussion über den VAR führen und sich für eine Reform einsetzen. Ströll schwebt vor, dass der Schiedsrichter auf dem Platz mehr, der Schiedsrichter im Kölner Keller weniger Macht bekommt. Abseits und Torlinientechnologie sollen automatisiert werden; der VAR soll nur noch eingreifen, wenn es sich um eine „tausendprozentige Fehlentscheidung“ handle.
FC Augsburg bereitet sich auf „Worst-Case-Szenario“ vor
Ehe Ströll den Videobeweis kritisierte, hatte der 40-Jährige über das abgeschlossene Geschäftsjahr der Saison 2023/24 referiert. Sowohl die Ausgaben als auch die Einnahmen befanden sich auf Rekordniveau. Der FCA erwirtschaftete knapp 109 Millionen Euro, demgegenüber standen knapp 116 Millionen Euro an Aufwendungen. Das meiste Geld erhält der FCA über TV-Einnahmen. Knapp 49 Millionen Euro spülte die Vermarktung der Fernsehrechte in die Kasse. Ströll verwies auf den schwelenden Streit zwischen DAZN und DFL. Noch ist nicht geklärt, wer künftig die Bundesliga übertragen wird. Ströll: „Wir haben keine Ahnung, wie hoch die TV-Gelder in der kommenden Saison sein werden.“ Daher bereite man sich auch auf ein „Worst-Case-Szenario“ mit bedeutend weniger TV-Geld vor.
Einbußen würden den FCA hart treffen. In Summe hat der Bundesligist in den vergangenen beiden Jahren 16 Millionen Euro Verlust verbucht. „Es wird wieder Zeit, dass wir mehr einnehmen als wir ausgeben, um wirtschaftliche Stabilität zu garantieren“, erklärte Ströll. Für die laufende Spielzeit stellte er ein Plus in Aussicht. Vor allem die Ablöseerlöse von Demirovic, Engels und Uduokhai sollen sich positiv bemerkbar machen. Zugleich soll sportlicher Erfolg mehr Einnahmen ermöglichen. Als Beispiel nannte Ströll den SC Freiburg, der jüngst einen Gewinn von 41 Millionen Euro verkündete.
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