Sollte die Personalrochade in der Nachwuchsabteilung des FC Bayern München kommen, wie die normalerweise beim deutschen Rekordmeister hervorragend informierte Bild schreibt, dann wird sich der FC Bayern weiter auf die Expertise des FC Augsburg verlassen. Denn Ex-FCA-Profi Halil Altintop, 41, wird demnach zum 1. September auf eigenem Wunsch als sportlicher Leiter des Campus ausscheiden. Sein Nachfolger soll Ex-FCA-Trainer Markus Weinzierl werden.
Halil Altintop erzielt das erste Europa-League-Tor in der FCA-Historie
Altintop absolvierte unter Weinzierl von 2013 bis 2016 beim FCA 84 Bundesligaspiele und erzielte im September 2015 beim 1:3 bei Atletico Bilbao das erste Europa-League-Tor in der FCA-Geschichte. Zudem war er von 2018 bis 2019 unter Weinzierl Individual-Trainer beim VfB. Altintop, der mit seiner immer noch in Augsburg wohnt, war 2020 an den Bayern-Campus gekommen, als Assistenztrainer der U16. Danach wurde er Chefcoach der U17, ehe er im März 2023 das Amt des sportlichen Leiters übernahm.
Weinzierl soll im Zuge einer geplanten Umstrukturierung den neu geschaffenen Posten als „Sportlicher Leiter und Cheftrainer Campus“ übernehmen. Laut Kicker sei das Ganze aber noch nicht besiegelt. Bayern möchte noch einmal mit Altintop reden. Nach Informationen unserer Redaktion scheint dessen Rücktritt aber fix. Altintop soll schon länger erwogen haben, den Campus im Münchner Norden zu verlassen. Der Grund: Meinungsverschiedenheiten mit Campus-Chef Jochen Sauer, aber auch Einmischung in den stressigen Job aus dem Profibereich.
Markus Weinzierl und Max Eberl spielten bei den Amateuren des FC Bayern zusammen
Dort hat der 50-jährige Max Eberl seit 1. März das Sagen. Er schätzt Weinzierl. Beide spielten zusammen in den 90’ern für die Amateure des FC Bayern. Und als Weinzierl 2016 den FCA verließ, hätte ihn Eberl, damals Sportchef bei Borussia Mönchengladbach, gerne an den Rhein geholt.
Doch Weinzierl entschied sich für den FC Schalke 04. Im Nachhinein ein Fehler. Denn weder dort, noch beim Folgeengagement beim VfB Stuttgart, hatte er Erfolg. Erst als er April 2021 zum FCA zurückkehrte und Heiko Herrlich ersetzte, lief es wieder besser . Weinzierl sicherte den Klassenerhalt und hielt den FCA auch ein Jahr später in der Bundesliga. Wenige Minuten nach dem Abpfiff erklärte er im Mai 2022 aber seinen Rücktritt. Fünf Monate später wurde er Trainer beim 1. FC Nürnberg. Nach nur fünf Monaten trennte sich der Zweitligist Ende Februar 2023 aber schon wieder von Weinzierl.
Seitdem war er ohne Engagement. Jetzt steht er kurz vor der Rückkehr zu den FC Bayern, für den er von 1994 bis 1999 bei den Amateuren spielte. Weinzierl soll sich vor allem um die Koordination und Betreuung der Trainer der Nachwuchsteams kümmern und die Entwicklung aller Talente am Campus überwachen. Wenn man sich beim FCA über die Stellenbeschreibung von Weinzierl unterhält, hört man oft Verwunderung. Bei allen Verdiensten – beim FCA hat man ihn nicht als großen Kommunikator und Talenteförderer in Erinnerung. Beim FC Bayern sieht man das anscheinend anders.
Ex-FCA-Torhüter Simon Jentzsch trainiert die jungen Bayern-Torhüter
Zumal sein Netzwerk im Bayern-Kosmos weiter reicht als bis zu Max Eberl. Auch mit dem aktuellen Coach des FC Bayern II, Holger Seitz, hat Weinzierl eine sportliche Vergangenheit.
Beide spielten im Nachwuchs des 1. FC Passau. Simon Jentzsch, Torwarttrainer der Bayern U16 und U17, hat beim FCA unter Weinzierl in der Saison 12/13 fünf Bundesligaspiele absolviert.
Daniel Baier arbeitet beim FC Bayern als Scout
Und da ist noch Daniel Baier, der seit Juli 2023 als Scout im Profibereich der Bayern arbeitet. Den förderte Weinzierl beim FCA, positionierte ihn im defensiven Mittelfeld, machte ihn zu seinem Schlüsselspieler. Am Ende hatte Baier von 2012 bis 2016 unter Weinzierl 145 Spiele absolviert. Ein Duo, das den FCA prägte.
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