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FC Bayern: Warum Thomas Tuchel gut zum FC Bayern passen kann

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Warum Thomas Tuchel gut zum FC Bayern passen kann

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    Thomas Tuchel hat 2021 mit dem FC Chelsea die Champions League gewonnen.
    Thomas Tuchel hat 2021 mit dem FC Chelsea die Champions League gewonnen. Foto: Adam Davy, dpa

    Thomas Tuchel gehört zu den erfolgreichsten deutschen Trainern. Er hat mit dem FC Chelsea die Champions League gewonnen und wurde zum Welttrainer des Jahres der Fifa gekürt. Mit Paris war er zweimal französischer Meister geworden, mit Dortmund hatte er den DFB-Pokal geholt. Durchaus bemerkenswerte Leistungen. Und doch scheint ihm gerade in Deutschland ein wenig die Anerkennung zu fehlen.

    Viele Fans fremdeln mit Tuchel. Weil er so unnahbar scheint und arrogant wirkt. In seiner schwäbischen Heimat in Krumbach ist kaum ein gutes Wort über ihn zu vernehmen. Ihm ist Krumbach fremd, er ist es im Ort mittlerweile ebenso. Seine Eltern Rudolf und Gabriele leben zwar noch hier, reden aber wollen sie über ihren Sohn öffentlich nicht. Tuchel und Krumbach haben sich entfremdet. Wohl eine logische Entwicklung bei einer Welt-Karriere.

    Thomas Tuchel führt gerne intensive Gespräche

    Es braucht Zeit, sich Tuchel zu nähern. Oberflächliche Gespräche führt er nicht gern. Christian Heidel erzählt von ihrem Kennenlernen bei Mainz 05. Mehr als eine Stunde habe er damals mit Tuchel gesprochen, als er ihn als U19-Trainer verpflichten wollte. Normalerweise dauerten Gespräche mit solchen Kandidaten zehn Minuten, bei Tuchel reichte das nicht. Weil das Gespräch so intensiv war. "Thomas kann Leute für sich gewinnen", sagte Heidel bei Sky. Das mag viele Beobachter überraschen. Der Mainzer-Sportvorstand fügte noch an: "Thomas ist für mich einer der drei besten Trainer der Welt. Er hat alle Qualitäten, um beim FC Bayern erfolgreich zu sein. Er ist ein Fußball-Nerd."

    Auch Markus Krapf kennt Tuchel sehr gut. Der heutige Präsident des FC arbeitete fast zwei Jahre in einem Büro mit Tuchel. Krapf war damals FCA-Geschäftsführer, Tuchel war als Leiter der Nachwuchsabteilung aus Stuttgart verpflichtet worden. "Thomas ist ein sehr feiner, humorvoller und unterhaltsamer Mensch", sagte Krapf. 2006 war das, als sie zusammen an der Donauwörther Straße in Augsburg arbeiteten. Der FCA war gerade in die Zweite Bundesliga aufgestiegen. Tuchel arbeitete zunächst im Nachwuchs, ehe er zur zweiten Augsburger Mannschaft aufstieg.

    FCA-Präsident Krapf freut sich auf Wiedersehen mit Tuchel

    Krapf schätzt vor allem Tuchels Offenheit. "Er wird dir nicht sagen, was du gerne hörst, sondern seine ehrliche Meinung", so der FCA-Präsident. Damit können nicht alle umgehen. Vielleicht ergibt sich auch deshalb kein rundum positives Bild des 49-Jährigen. Kontakt hatte Krapf nach ihrer gemeinsamen Zeit mit Tuchel nicht mehr. Aber nicht, weil sie sich im Bösen getrennt hätten. Es ergab sich einfach nicht mehr. Das könnte sich ändern. "Ich freue mich darauf, ihn wiederzusehen", sagte Krapf nun.

    Ganz ohne Kratzer aber kommt Tuchel nicht aus jeder Arbeitsbeziehung raus. In Paris und London waren nicht alle unglücklich, als er weg war. Womöglich aber braucht es gerade solche Reibungen, um erfolgreich zu sein. Der FC Bayern wird darauf hoffen. Im Wissen, dass der Arbeitsplatz an der Säbener Straße nicht der einfachste der Branche ist. Aber einer, auf den viele aus sind. Und den nun ein gebürtiger Krumbacher bekommt.

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