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FC Augsburg: Zwei Tore aberkannt, trotzdem ein "Supertag": Niederlechners Achterbahnfahrt

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Zwei Tore aberkannt, trotzdem ein "Supertag": Niederlechners Achterbahnfahrt

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    Die Torflaute geht für FCA-Stürmer Florian Niederlechner (links) zwar weiter, dennoch spielte er beim 1:0-Sieg in Köln eine entscheidende Rolle.
    Die Torflaute geht für FCA-Stürmer Florian Niederlechner (links) zwar weiter, dennoch spielte er beim 1:0-Sieg in Köln eine entscheidende Rolle. Foto: Marius Becker, dpa

    Zwischenzeitlich wirkte Florian Niederlechner gar nicht glücklich. Mitte der zweiten Hälfte kam er an die Seitenlinie gerannt und suchte das Gespräch mit Heiko Herrlich. Es ging wohl um die Spielweise des FCA Augsburg. Es schien wieder einer dieser Tage zu werden, die Stürmer so gar nicht mögen. Niederlechner rackerte, war emsig und laufstark.

    Das lobte auch der FCA-Trainer. "Er war sehr beweglich und immer anspielbar", sagte Herrlich später. Aber irgendwie hatte Niederlechner lange Zeit das Glück wieder nicht auf seiner Seite. Zweimal traf er zwar, was das Ende seiner Torflaute bedeutet hätte. Zweimal aber stand er dabei im Abseits. Wieder so ein gebrauchter Tag. Bis zur 77. Minute.

    FCA-Trainer Heiko Herrlich freute sich für Niederlechner

    Niederlechner bekam auf der rechten Seite in den Ball und drang in den Strafraum ein. Zielstrebig. Seine perfekte, weil präzise und von der Geschwindigkeit her ideale Hereingabe musste Iago nur noch zum 1:0 und dem damit verbundenen Sieg des FC Augsburg in Köln über die Linie schieben. Irgendwie hatte der Tag für Niederlechner und den FCA ein gutes Ende genommen. "Die Vorbereitung war super, Iago musste ja nur noch den Fuß hinhalten", sagte Herrlich über die Szene zum spielentscheidenden Treffer.

    "Ich freue mich sehr für ihn, dass er das Tor vorbereitet hat", so Herrlich weiter. Und bei den beiden Aktionen, die zu Toren führten, aber wegen Abseits abgepfiffen wurden, habe man "seine Torgefährlichkeit gesehen. Ich bin sicher, dass der Knoten bei ihm bald platzen wird."

    FCA-Stürmer Niederlechner sprach von einem "Supertag"

    Darauf wird auch Niederlechner selbst hoffen. Tore sind für einen Stürmer entscheidend – so schön Vorlagen auch sein mögen. "Natürlich bin ich froh, wenn ich eine Torbeteiligung habe", sagte der Stürmer. Er sprach von einem "Supertag" – dank der drei Punkte. "Hut ab vor der Mannschaft", lobte Niederlechner seine Kollegen. Er selbst aber bekam auch Lob ab. Von Stefan Reuter zum Beispiel. Der Geschäftsführer Sport sagte: "Flo war heute sehr aktiv." Getroffen aber hat wieder mal ein anderer.

    Iago fühlt sich auf seiner linken Seite immer wohler und zeigt sich immer häufiger in der Offensive. "Wir waren von seiner Qualität schon immer überzeugt. Es ist wichtig, dass er körperlich fit bleibt", sagte Reuter. Vor allem durch seine Sprintfähigkeiten kann der Brasilianer immer für Gefahr sorgen und mehr und mehr zu einem echten Ersatz für Philipp Max werden. "Iago ist ein anderer Spielertyp. Er macht aber immer häufiger die wichtigen Läufe in die Tiefe", so Reuter. Davon könnte auch bald Niederlechner profitieren. "Ich bin sicher, dass sich Iago bald bei Flo revanchieren wird", sagte Reuter. Also mit einem Zuspiel hilft, die Torflaute des letztjährigen Augsburger Toptorschützen zu beenden.

    Marco Richter (Mitte) zeigte in Köln eine starke Partie, hier feiert er den Siegtreffer mit Iago (links) und André Hahn.
    Marco Richter (Mitte) zeigte in Köln eine starke Partie, hier feiert er den Siegtreffer mit Iago (links) und André Hahn. Foto: Marius Becker, dpa

    Auch Marco Richter zeigte beim FCA-Sieg in Köln eine starke Leistung

    Eine starke Leistung zeigte am Samstag Marco Richter. Er war ebenso wie Niederlechner und Gruezo im Vergleich zum Pokalspiel gegen Leipzig in die Startelf gerutscht. "Das war ein guter Start für 2021", meinte Richter. Er sprach von einer "Willensleistung", die zum Sieg geführt hatte. Aber auch spielerisch hatte der FCA gute Ansätze, was auch der etwas offensiveren Aufstellung als zuletzt zu verdanken war. Und Richter, der viele gute Aktionen hatte, hin und wieder aber zu umständlich spielte. "Marco hat sich sehr gut bewegt, auch mit seiner Arbeit gegen den Ball bin ich sehr zufrieden. In manchen Situationen muss er noch einfacher spielen", meinte Heiko Herrlich.

    Kurz nach dem 1:0 hatte Richter die Chance auf das 2:0, patzte aber in der Ballmitnahme. "Im Training macht er solche Bälle immer rein", erzählte Herrlich. Am Samstag gelang es ihm nicht. Und trotzdem wurde deutlich, weshalb der FCA jegliche Wechselgerüchte um den 23-Jährigen sofort im Keim erstickt. So wie zuletzt, als offenbar der FC Schalke 04 Interesse an einer Ausleihe Richters gehabt haben soll. Ein Angebot aber hat es nicht gegeben. "Das war reine Spekulation, das ist kein Thema für uns", machte Reuter klar,   nachdem bereits Heiko Herrlich einem Wechsel Richters eine klare Absage erteilt hatte. Der 23-Jährige hat noch bis 2023 einen Vertrag beim FCA.

    Gegen ein paar Tage mehr Urlaub hätte Niederlechner nichts gehabt

    Die nur kurze Pause über Weihnachten hat den FCA-Profis offenbar nicht geschadet. Wenngleich sich Florian Niederlechner etwas mehr freie Tage durchaus gewünscht hätte. "Ich hätte nichts dagegen gehabt, noch ein bisschen in den Bergen zu sein", sagte der Stürmer. Mit der Familie im Schnee. Der enge Terminplan aber forderte ein Spiel am 2. Januar und damit einen Trainingsstart unmittelbar nach Weihnachten. Die Situation mit den nach wie vor leeren Stadion beschäftigt Niederlechner noch immer. Gerade in einer Arena wie in Köln, in der die Heimfans normalerweise für eine außergewöhnliche Stimmung sorgen. "Ich vermisse das sehr", sagte Niederlechner, "ich hoffe, dass die Impfungen jetzt gut klappen. Ich bin sicher, dass wir es wieder hinkriegen." Dass bald wieder Fans in den Stadien dabei sein können. Dann macht der Jubel noch mehr Spaß – über einen eigenen Treffer oder auch eine Torvorbereitung wie am Samstag.

    Lesen Sie mehr dazu:

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit Florian Niederlechner von September 2020 an:

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