Der FC Augsburg und der VfL Bochum - wenn diese beiden Vereine zuletzt aufeinandertrafen, war das nicht zwingend etwas für Fußball-Feinschmecker. Kampf und Verteidigung statt Technik und Offensive waren zuletzt die Trümpfe gewesen. Und in der jüngeren Vergangenheit hatte Bochum meistens die besseren Karten gehabt. Seitdem der VfL im Sommer 2021 in die Bundesliga zurückgekehrt war, gelang Augsburg nur ein Sieg, im April 2022 gab es einen 2:0-Erfolg im Ruhrgebiet, die Torschützen damals hießen André Hahn und Michael Gregoritsch. Bochum hat hingegen dreimal gegen Augsburg gewonnen, gegen keinen Bundesligisten hat der VfL eine bessere Bilanz. Auch am Samstag war es zähe Kost, die beide Mannschaften boten. Am Ende holte Augsburg den ersten Bundesliga-Heimsieg gegen Bochum: 1:0 hieß es durch ein Elfmeter-Tor von Philipp Tietz. Es sind wichtige drei Punkte für Augsburg - die Art und Weise dürfte aber niemanden berauscht haben.
FCA-Trainer Jess Thorup hatte auf zwei Positionen gewechselt im Vergleich zur 0:3-Niederlage beim FC Bayern vor einer Woche: Für den verletzten Dimitris Giannoulis kam Henry Koudossou zu seinem ersten Startelf-Einsatz in der Bundesliga. Der 25-Jährige, der sonst auf der rechten Seite zum Einsatz kommt, startete auf der linken Schiene. Mads Pedersen, den viele auf links erwartet hatten, stand nicht im Kader, seine Adduktorenprobleme hatten einen Einsatz unmöglich gemacht. Den gelb-rot-gesperrten Keven Schlotterbeck ersetzte Maxi Bauer positionsgetreu. Außerdem kehrt der gegen Bayern verletzte Kristijan Jakic in die Startelf zurück, für ihn rotiert Arne Maier auf die Bank. Bedeutete auch: Jess Thorup blieb bei seiner taktischen Formation einer Dreierkette. Im Vorfeld war spekuliert worden, ob der Däne auf eine offensivere Viererkette umstellen würde. Er tat es nicht.
FC Augsburg vs. VfL Bochum: Erinnerungen an den Videoassistenten
Eine pikante Personalie betraf auch das Schiedsrichterteam: Als Videoassistent fungierte Pascal Müller. Er war auch bei den Partien des FC Augsburg gegen Werder Bremen und dem FSV Mainz der Mann im Kölner Keller gewesen - und hatte sich in dieser Funktion den Ärger der Augsburger Verantwortlichen zugezogen: Gegen Bremen gab es keinen fälligen Handelfmeter, gegen Mainz sah nach einer Rangelei zwischen Dominik Kohr und Samuel Essende nur der Augsburger die Rote Karte. FCA-Sportdirektor Marinko Jurendic hatte daraufhin geschimpft: „„Ist der VAR in Köln blind, hat er keine Perspektive oder will er das einfach nicht melden?“ Diesmla blieb es um Müller ruhig.
Sportlich ging es erwartungsgemäß abwartend los. Beide Teams waren erkennbar darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Situationen in Tornähe waren Mangelware, der Spielaufbau ging meist gemächlich vonstatten. Nach einem Wolf-Freistoß hatte der FCA die erste richtige Gelegenheit des Spiels: Claude-Maurice kam frei vor VfL-Keeper Patrick Drewes zum Schuss, setzte den Volley aber drüber (24.). Zwar war nachträglich Abseits angezeigt gewesen, ob diese Entscheidung den Videobildern Stand gehalten hätte, ist aber fraglich. Bei den Angriffsbemühungen aus dem Spiel heraus kam wenig bis nichts zustande. Sinnbildlich eine Szene nach 28 Minuten: Elvis Rexhbecaj war auf links durchgebrochen, hatte ohnehin nur wenige Anspielstationen. Der Mittelfeldspieler entschied sich für einen Torschuss, der aber weit am Kasten vorbeistrich.
FCA-Profi Claude Maurice holt den Elfmeter zur Führung heraus
Bochum war darauf bedacht, bei den seltenen Gegenstößen gefährlich zu sein. Ein Distanzschuss von Felix Passlack (33.) war die bis dato beste VfL-Chance. Wie das Offensivspiel des FCA aussehen könnte, war wenig später zu sehen: Erneut war Rexhbecaj auf links durch, legte quer. Mit etwas Glück gelangte der Ball zu Wolf, der aber nicht optimal traf (34,). Das war immerhin die beste Kombination in der FCA-Offensive.
Ein Elfmeter brachte kurz darauf die Führung für Augsburg. VfL-Angreifer Philipp Hofmann hatte Alexis Claude-Maurice im Strafraum gefoult. Schiedsrichter Tobias Reichel zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt. Phillip Tietz übernahm die Verantwortung, trat an - und verwandelte seinen ersten Bundesliga-Strafstoß zum 1:0 für den FCA (38.). Die Führung war zur Halbzeit knapp, aber verdient angesichts von 57 Prozent Ballbesitz, mehr Torschüssen und gespielten Pässen.
Nach einer Ecke feierten die FCA-Fans den zweiten Treffer zu früh
Nach dem Seitenwechsel kam Bochum etwas engagierter und druckvoller aus der Kabine. Auch der FCA wagte etwas mehr - und kam in der 55. Minute zu seiner ersten Ecke, aus der aber nichts resultierte. Thorup wechselte nach einer knappen Stunde Spielzeit, brachte Samuel Essende für Torschütze Tietz. Nach 64 Minuten erklang nach einer Ecke schon die Tormusik in der WWK Arena: Maxi Bauer hatte den Ball nach einem Kopfball von Essende über die Linie gedrückt. Weil Claude-Maurice zuvor haarscharf mit der Hacke im Abseits gestanden war, zählte der Treffer nicht.
Augsburg war dem zweiten Treffer nun deutlich näher, vor allem Essende brachte frischen Wind in die Partie. Ein Distanzschuss von Ibrahima Sissoko, der nur knapp am FCA-Tor vorbeistrich, ließ den Puls beim FCA aber kurzzeitig nach oben schnellen (74.). Bochum riskierte nun mehr. Nach der Herausnahme von Claude-Maurice für Steve Mounie (80.) fehlte dem FCA zudem eine wichtige Anspielstation. Dennoch hatte Mounie die große Chance zum zweiten Augsburger Tor, scheiterte in der Nachspielzeit aber an Drewes (90.+3). Auch Essende hätte den Sack zu machen können, vergab aber ebenfalls (90.+5). Am Ende stand der erkämpfte, aber glanzlose Sieg fest.
Eine erschreckend schwache Leistung im Angriff. Hoffentlich kommt Vargas bald wieder.
Not gegen Elend hat gespielt. Mit 1.BL hatte das nichts zu tun
Arbeitssieg mit drei wichtigen Punkten am Ende. Mehr nicht. Für heute hat's gereicht. Gegen Frankfurt und Lecerkusen gibt's Haue, wenn wir so harmlos spielen.
Vielleicht verfolgt unser Trainer ein D-Day Konzept und stellt solange so auf wie zuletzt, bis dem Geschäftsführer reicht. Das was wir hier srit Wochen sehrn, ist NICHT der Thorup von Herbst 2023.
Vermutlich das schwächste Bundesligaspiel, das ich gesehen habe. Zweite Hälfte war unterirdisch. Ohne Sieg gäbe es wohl eine Trainerdiskussion.
Was ist positiv zu werten: Der Heimsieg, hinten stand trotz zweier Ausfälle die Null, was allerdings aufgrund des schwachen Offensivspiels des VfL keine große Herausforderung war. Trotzdem ein wichtiger Sieg für's Selbstvertrauen und Bochum bleibt tief im Keller. Tietz, beim Elfer cool geblieben und überlegt eingenetzt. Negativ viel auf: Das Spiel aus der Abwehr viel zu statisch, kein Tempo, zumeist die alte Taktik, Langholz. Ich war gespannt was der FCA im Vorwärtsgang so drauf hat, es bleibt dabei, spielerische Weiterentwicklung, autsch, sehr ausbaufähig. Essende & Mounie blieben erneut den Nachweis schuldig Abschlussqualität zu haben.
Bin pragmatisch, es zählen nur die extrem wichtigen Punkte, ansonsten den Mantel des Schweigens über die gebotene Magerkost. Hoffentlich kommen wir nun in Karlsruhe, wo Mittwochabend ein hoch motivierter und guter Zweitligist im ehemaligen Wildpark wartet, besser aus dem Quark. Hoffe, jeder beim FCA weiß um die große Chance, endlich mal wieder ins Pokal- Viertelfinale vorzustoßen!! Schönen ersten Advent Nobby Die Stimme der Rosenau
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