Markus Weinzierl, 37, genießt derzeit die letzten Urlaubstage am Gardasee. Der Trainer des FC Augsburg hat die Pfingstferien seiner Kinder genutzt, um vor seinem endgültigen Dienstantritt beim Bundesligisten mit seiner Familie noch ein wenig auszuspannen. Dennoch ist der FCA auch in diesen Tagen das beherrschende Gesprächsthema im Urlaubsdomizil.
Weinzierl und Paula in ständigem Kontakt
Jetzt ist die Zeit der Transfers und deshalb steht Weinzierl mit Manager Manfred Paula in ständigem telefonischen Kontakt. Und da erhielt Weinzierl am Dienstag eine sehr erfreuliche Nachricht: Der Südkoreaner Ja-Cheol Koo wird auch in der kommenden Saison für den FCA spielen.
„Ich bin sehr froh, dass die Ausleihe geklappt hat. Koo ist ein sehr wichtiger Spieler in unseren Planungen“, sagt Weinzierl, der vor seinem Urlaub noch ein „sehr angenehmes Gespräch“ mit Koo führte. Weinzierl hat den Südkoreaner hauptsächlich für die Zehner-Position vorgesehen. „Dort hat er gute Spiele gezeigt, aber er kann auch auf der rechten Außenbahn spielen“, sagt Weinzierl.
Liste enthält Wünsche von drei Personen
Das ist Manfred Paula
Alter: 47 Jahre
Familienstand: Verheiratet, drei Kinder
Beruf: Diplom-Sportökonom, Fußball-Lehrer, seit dem vergangenen Sommer Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des FCA
Sportliches: Spieler beim SSV Petersdorf (Bezirksliga)
Manager beim FC Ingolstadt. Trainer beim SSV Ulm 1846 und dem TSV Aindling.
Seit 1. Juli 2012 sofort Manager Sport beim FC Augsburg
Seit dem 8. Oktober 2012 wieder hauptsächlich verantwortlich für das Nachwuchsleistungszentrum des FC Augsburg. Wurde als Manager abgelöst von Jürgen Rollmann.
Damit hat der FCA die wohl wichtigste Position auf seiner Wunschliste abgearbeitet. Die enthält die Wünsche von drei Personen. Die von Trainer Weinzierl, von Manager Manfred Paula und von FCA-Chef Walther Seinsch. Welchen Spieler man dann versucht zu verpflichten, wird demokratisch abgestimmt, eine Entscheidung gibt es immer. Auf dem internen Arbeitspapier scheinen auch die Namen Andreas Ottl, 27, und Daniel Royer, 22, weit oben zu stehen.
Beide sind für Markus Weinzierl keine Unbekannten. Ganz im Gegenteil. Ottl kennt Weinzierl noch von seiner aktiven Zeit beim FC Bayern München. „Ich habe seine Entwicklung verfolgt. Er ist ja auf dem Markt und deshalb auch für uns ein Thema“, sagt Weinzierl. Auch für Manager Manfred Paula ist Ottl ein „interessanter Spieler. Einer von vielen.“ Einer, der auf der Sechser-Position Hajime Hosogai ersetzen könnte. Ottl, der gebürtige Münchner, dessen Vertrag bei Hertha BSC nur für die Bundesliga galt, ist aber auch bei anderen Vereinen sehr begehrt. So sollen auch der Club und die Münchner Löwen Interesse bekundet haben. Ein Vorteil für den FCA könnten die guten persönlichen Kontakte von Markus Weinzierl zum Ottl-Berater Roman Grill sein. Beide spielten zusammen beim FC Bayern II.
Knapp zwei Millionen mehr in der Kasse
FCA-Vorbereitungsplan
Mittwoch 1. August Anreise Trainingslager (Bad Gögging)
Sonntag 5. August FC Augsburg - Lech Posen (17.00 Uhr) im Stadion des TSV Neustadt an der Donau
Dienstag 7. August Abreise Trainingslager
Samstag, 11. August, 15.30 Uhr FCA - Club Queens Park Rangers, SGL-Arena
17. August DFB-Pokal: 1. Runde beim SV Wilhelmshaven (20 Uhr)
25. August, 15.30 Uhr 1. Spieltag Bundesliga zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf
Die Frage ist aber wohl eher, ob sich der FCA Ottl überhaupt leisten könnte. „Jede Verpflichtung ist immer auch ein finanzielles Thema“, sagt Paula ganz allgemein. Beim Budget hat der FCA nach dem Aufstieg von Fortuna Düsseldorf etwas mehr Spielraum. Denn damit rückt der FCA in der Tabelle, nach der die Fernsehgelder verteilt werden, weiter nach oben. So kann der FCA in dieser Saison seriös mit rund 14,5 Millionen Euro planen.
In der vergangenen Saison waren es rund 12,5 Millionen Euro. Trotzdem zählt der FCA immer noch zu den Bundesliga-Vereinen mit einem relativ kleinen Geldbeutel. Finanziell machbar könnte wohl ein Transfer von Royer sein. Der Mittelfeldspieler, der sowohl auf der linken als auch auf der rechten Außenbahn spielen kann, passt genau in den Suchraster des FCA. Auf beiden Positionen hat man Personalbedarf. Bis zu seinem Wechsel im Sommer 2011 vom österreichischen Erstligisten SV Ried zu Hannover 96 spielte der österreichische U-21-Nationalspieler quasi direkt vor der Haustüre von Markus Weinzierl.
Ried im Innkreis ist nur etwas mehr als eine Autostunde von Straubing, Weinzierls Wohnort, entfernt. „Ich kenne ihn. Wir schauen uns vielseitig um“, sagt Weinzierl. In Hannover wurde Royer aber nicht glücklich. Deswegen suchen sowohl der Spieler als auch der Verein eine Lösung, um Royer (Vertrag bis 2015) Spielpraxis zu verschaffen. Eine Ausleihe ist am wahrscheinlichsten. Damit hat der FCA bisher ja gute Erfahrungen gemacht. Siehe Ja-Cheol Koo.