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FC Augsburg: Zu Beginn verbreitete Enrico Maaßen Aufbruchstimmung beim FCA

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Zu Beginn verbreitete Enrico Maaßen Aufbruchstimmung beim FCA

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    Enrico Maaßen kündigte einen "offensiven Spielstil" an. Am Ende blieb davon wenig. Am Montag entließ der FC Augsburg den Trainer.
    Enrico Maaßen kündigte einen "offensiven Spielstil" an. Am Ende blieb davon wenig. Am Montag entließ der FC Augsburg den Trainer. Foto: Jörg Halisch, witters

    Schon vor der Saison hatten sich die Wettanbieter festgelegt: Die Quote war schlecht. Enrico Maaßen galt als Favorit darauf, als erster Trainer in der laufenden Bundesligasaison seinen Job zu verlieren. Letztlich ist es so gekommen, die Prognosen haben sich bewahrheitet. Am Montagabend trennte sich der FC Augsburg von seinem Trainer. Der 39-Jährige befehligte somit rund 15 Monate die Spieler des Fußball-Bundesligisten.

    Als Maaßen im Sommer 2022 zum FCA kam, verbreitete er Aufbruchstimmung. Der Klub hatte zuvor einen internen Machtkampf geführt, aus dem die damaligen Geschäftsführer Michael Ströll (Finanzen) und Stefan Reuter (Sport) als Sieger hervorgegangen waren. Trainer Markus Weinzierl hatte am letzten Spieltag vor laufender Kamera seinen Rücktritt erklärt, der FCA stand kurzzeitig ohne Präsident und Trainer da. Dann kam Maaßen, später rückte Markus Krapf an die Vereinsspitze. 

    Spielerisch blieb die Entwicklung des FCA unter Maaßen überschaubar

    Zwischen Maaßen und Weinzierl, 48, ergaben sich durchaus Schnittmengen. Beide hatten zuvor einen Drittligisten trainiert; beide gehörten zur Generation junger Trainer; beide sahen im FC Augsburg einen Klub, in dem sie ihre Karriere voranbringen und sich in der Bundesliga etablieren können. Als Maaßen sich der Öffentlichkeit präsentierte, waren die Energie und der Tatendrang zu spüren. "Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam den FCA weiterentwickeln werden", betonte er. Wer mit Maaßen zu tun hatte, lernte einen offenen, positiv denkenden Menschen kennen. Als solchen beschrieb er sich auch selbst. 

    Zugleich sprach er davon, eine "klare, ganzheitliche Idee von Fußball" zu verfolgen. Seinen bevorzugten Spielstil formulierte er so: "Wir wollen mit dem Ball ein sehr flexibles Positionsspiel. Gegen den Ball sehr intensiv, mit einer hohen Pressinglinie." Wer sich mit seiner Mannschaft beschäftigt habe, hätte einen "offensiven Spielgedanken" erkennen können, referierte Maaßen. "Wir wollen eine klare Spielidentität bekommen. Etwas, wofür der FC Augsburg steht."

    Tatsächlich bemühte sich Maaßen um Veränderungen. Spielerisch blieb die Entwicklung überschaubar, der Spielstil war vor allem dadurch geprägt, dass die Augsburger aggressiv, vorwärts orientiert verteidigten. Teils betrieb der Trainer Manndeckung über den gesamten Platz, um dem Gegner das Kombinieren leidig zu machen. Im September schien der FCA auf dem richtigen Weg, nach drei Siegen in Serie gegen Werder Bremen, Bayern München und Schalke 04 hatte Maaßen die Ergebnisse geholt, um mit der Mannschaft in Ruhe weiterarbeiten zu können. 

    Maaßen mit schlechtestem Punkteschnitt aller Augsburger Erstligatrainer

    Was er damals nicht wissen konnte: Das 3:2 in Gelsenkirchen sollte der letzte Auswärtssieg in seiner Zeit als FCA-Trainer bleiben. Wenn der FCA einen der wenigen Erfolge unter Maaßen holte, dann lediglich mit dem minimalen Vorsprung eines Tores. Saisonübergreifend hat Maaßen in der Bundesliga zehn Siege geholt (sechsmal 1:0, dreimal 2:1, einmal 3:2). Und: Maaßen hatte in Summe den schlechtesten Punkteschnitt aller Augsburger Erstligatrainer (0,95). 

    In der Rückschau wirkt es, als wäre der 39-Jährige der falsche Mann zur falschen Zeit gewesen. In Kombination mit dem radikalen Umbau des Kaders war er in der Bundesliga nicht erfahren genug. Von der anfänglichen Spielidee blieb letztlich nichts übrig, mit Defensivtaktik und der Hoffnung auf extreme Effektivität schleppte er sich von Spieltag zu Spieltag. Menschlich passte Maaßen zum FCA, sportlich nicht. 

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