Noch befindet sich Trainer Enrico Maaßen in der Kennenlernphase. Knapp zwei Wochen sind seit dem Trainingsauftakt vergangen. Knapp zwei Wochen arbeitet der 38-Jährige also mit den Spielern des FC Augsburg. Versucht ihnen zu vermitteln, welche Art des Fußballspielens er bevorzugt. Testspiele wie jenes am Dienstag gegen den TSV Schwaben (5:0) oder am Freitag in Donauwörth gegen den VfB Eichstätt (5:0) dienen dazu, das im Unterricht Erlernte abzufragen. Maaßen tastet sich bewusst bei den Gegnern heran, noch hält er die Stressfaktoren während der Prüfung klein. Gegen Bayern- und Regionalligisten sollen sich Grundstrukturen des Maaßschen Spielstils verfestigen, die dann ebenso im Ernstfall gegen große Gegner zum Tragen kommen.
Allein die Aufstellungen verraten, dass beim FCA Etliches noch in einem frühen Entwicklungsstadium steckt. Die Liste der Abwesenden ist noch lange, außer Maximilian Bauer befindet sich kein neuer Profi im Kader. Tröpfchenweise kehren die Spieler zurück, gegen Eichstätt stand etwa Robert Gumny auf dem Platz. Etablierte Kräfte wie Reece Oxford, Niklas Dorsch, Michael Gregoritsch oder Ruben Vargas fehlen. Kurzfristig war auch noch Ricardo Pepi (Magen-Darm) ausgefallen. Maaßen behilft sich mit etlichen Nachwuchsspielern, die derzeit Lückenfüller sind, zugleich aber die Chance bekommen, auf sich aufmerksam zu machen.
FCA-Trainer Maaßen durfte zur Pause zufrieden sein
Gegen Gegner aus dem hochklassigen Amateurbereich kann der FCA an einer seiner größten Schwächen in der vergangenen Saison arbeiten: dem Ballbesitz. Gegen Eichstätt bemühten sich die FCA-Profis, die gegnerischen Ketten auseinanderzuziehen. Dass sich das auszahlt, zeigte sich vor dem Führungstreffer. Nach einer schnellen Seitenverlagerung hatte Maurice Malone auf der linken Außenbahn viel Raum vor sich. Diesen nutzte er zu einem Rückpass, den Gumny zum 1:0 vollendete (9.). Im Anschluss wirkten die Eichstätter wesentlich sortierter, verschoben geschickter, ließen die Augsburger seltener in der gefährlichen Zone kombinieren.
Zudem nutzten sie mitunter schlampiges Umschaltverhalten des Bundesligisten zu eigenen Offensivaktionen. FCA-Torhüter Daniel Klein musste zweimal in höchster Not parieren, um den Ausgleich zu verhindern. Die Augsburger versuchten, das Tempo hochzuhalten. Der Ball zirkulierte, doch es dauerte, ehe sich wieder Möglichkeiten ergaben. Nach über einer halben Stunde verfehlten Maier und Niederlechner je knapp das Eichstätter Tor. Über eine Standardsituation kamen die Augsburger zu ihrem zweiten Treffer. Nach einem Eckstoß Maiers köpfte Fabio Gruber den Ball in den Fünfmeterraum, dort nickte der agile Gumny ein (42.), der defensive Langeweile verspürte. Weil kurz vor der Pause zudem Iago zum 3:0 abstaubte, durfte Maaßen zufrieden sein.
Caiuby narrt einige FCA-Spieler und hat sichtlich Spaß
Die Halbzeitpause nutzte ein ehemaliger Augsburger, um Weggefährten zu begrüßen. Caiuby, der gegen Ende seiner FCA-Zeit für mehr Aufsehen abseits als auf dem Rasen gesorgt hatte, ist beim VfB Eichstätt gelandet. Der 33-Jährige wirkte wie eine komplette neue FCA-Elf auf dem Platz im Stauferparkstadion mit. Sichtlich Spaß hatte er daran, vor 1000 Zuschauerinnen und Zuschauern FCA-Spieler zu narren. Am Ball hat er weiterhin die Ruhe, mal elegant das Leder durch die Beine des Gegners zu schieben. Beinahe wäre dem Brasilianer gar noch ein Treffer gelungen. Zuvor hatte Eichstätts Alexander Moratz ins eigene Tor zum 0:4 getroffen (68.). Die Partie schleppte sich dem Ende entgegen, die zahlreichen Wechsel auf beiden Seiten nahmen jeglichen Rhythmus, auch wenn Felix Götze noch zum 5:0-Endstand traf (87.). Maaßen wird dieses Spiel schnell als das abgehakt haben, was es letztlich war: ein Testspiel, das dem großen Ganzen dienen soll.
FCA (1. Hälfte): Klein - Gruber, Gouweleeuw, Winther - Gumny, Gruezo, Maier, Iago - Malone, Niederlechner, Mbila
(2. Hälfte): Leneis - Framberger, Bauer, Taseski - Caligiuri, Kücüksahin, Götze, Günther - Ivanovic, Hahn, Pedersen