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FC Augsburg: Wieder Leistungsträger: Neue Chance für Gouweleeuw beim FCA

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Wieder Leistungsträger: Neue Chance für Gouweleeuw beim FCA

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    Jeffrey Gouweleeuw (links, hier gegen Lovro Majer) zeigte gegen Wolfsburg eine starke Leistung.
    Jeffrey Gouweleeuw (links, hier gegen Lovro Majer) zeigte gegen Wolfsburg eine starke Leistung. Foto: Peter Fastl

    Jess Thorup schlenderte über den Rasen. Seine Spieler feierten vor der Tribüne mit den Fans den 3:2-Sieg gegen den VfL Wolfsburg, während sich der Trainer im Hintergrund hielt. Er lief einfach so dahin, fast erinnerte es an Franz Beckenbauers legendären Spaziergang über den Rasen in Rom nach dem deutschen WM-Titel 1990. 

    Irgendwann aber zog es auch den Dänen in die erste Reihe. Thorup also marschierte nach vorn und umarmte einige seiner Spieler. Auch Jeffrey Gouweleeuw, ein Ausdruck von Wertschätzung. Gouweleeuw hatte am Samstag seine Wichtigkeit für das Augsburger Spiel gezeigt. Hinten stabil, aber auch mit gefährlichen Momenten in der Offensive. So hatte der ehemalige Kapitän den Führungstreffer von Phillip Tietz mit einer perfekten Hereingabe von der rechten Seite vorbereitet.

    Nur reden wollte der Niederländer über seine Leistung nicht. Später, als die Feierlichkeiten nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel unter Thorup beendet waren, ging er zügig in Richtung Kabine. Bei den wartenden Journalisten blieb er nicht stehen. Anders als vor wenigen Wochen nach dem Heimspiel gegen Darmstadt, als er kritische Worte gefunden hatte, es war ein verbaler Rundumschlag. Diesmal blieb Gouweleeuw stumm.

    Seine Kritik hatte ihm intern Ärger eingebracht. Ob auch eine Strafe wollte Augsburgs Sportdirektor Marinko Jurendic am Samstag nicht beantworten. Das bleibe intern, sagte der Schweizer. Er habe aber mit Gouweleeuw noch einmal gesprochen und das Thema für beide Seiten abschließend geklärt. "Jeff trägt den Weg des FCA zu 100 Prozent mit", sagte Jurendic. Auch über die aktuelle Saison hinaus?

    Seit 2016 spielt Jeffrey Gouweleeuw beim FCA

    Vor dem Saisonstart hatten die Augsburger Verantwortlichen entschieden, den Vertrag des langjährigen Kapitäns nicht zu verlängern. Bei entsprechenden Angeboten hätte er schon im Sommer wechseln können. Gouweleeuw aber betonte stets, dass er seinen Weggang selbst bestimmen und seinen Vertrag bis zum Saisonende auf jeden Fall erfüllen möchte. Seit 2016 spielt er beim FCA, 2020 übernahm er das Kapitänsamt von Daniel Baier. Das ist er seit dieser Saison los, diese Aufgabe hat nun Ermedin Demirovic. 

    Die ersten Spiele in dieser Saison hatte er wegen einer Fußverletzung verpasst. Er zählte zu den Wechselkandidaten und spielte zunächst unter Enrico Maaßen keine große Rolle mehr. Mittlerweile aber ist der 32-Jährige wieder Stammspieler und ein wichtiger Faktor in der FCA-Defensive. "Das gebührt Respekt, wie er die Mannschaft geführt hat", sagte denn auch Jurendic am Samstag. Auch er habe Gouweleeuw für die starke Leistung gratuliert, "das erwarten wir von ihm", so der Schweizer.

    Dass der Vertrag von Gouweleeuw nicht verlängert werde, hatte noch Stefan Reuter verkündet. Der ehemalige Geschäftsführer Sport ist mittlerweile Berater, Jurendic hat seit 1. August das sportliche Sagen. Womöglich kommt der Schweizer bei Gouweleeuw zu einem anderen Schluss. Eine Vertragsverlängerung über diese Saison hinaus scheint nicht ausgeschlossen. Jurendic aber betonte, "keine Schnellschüsse zu machen. Ich nehme mir die nötige Zeit". Er verdeutlichte auch, dass zwei starke Spiele nicht ausreichten. "Jeder muss sich immer wieder neu beweisen, das zählt auch für Jeff", sagte Jurendic. Wohlwissend natürlich um dessen Verdienste aus der Vergangenheit.

    Der FCA-Kader muss sich im Winter verkleinern

    Die aber spielen für Jurendic keine große Rolle. Für seine Bewertung sei vor allem dem Zeitraum entscheidend, in dem er tätig ist. Also ab dem 1. August. Klar ist für den Sportdirektor, dass der Kader verkleinert werden muss. Das soll in Etappen passieren ab dem Winter. Mit den Langzeitausfällen Reece Oxford und Raphael Framberger stehen derzeit 32 Spieler unter Vertrag – zu viele, wie der Schweizer sagte. "Die Kaderstrategie ist das Herz von allem, die muss wohlüberlegt sein", sagte er, "wir werden uns zu gegebener Zeit zusammensetzen, auch mit Jess Thorup, und besprechen, wo wollen wir hin, wie soll der Kader aussehen und welche Rollen sollen einzelne Spieler erfüllen."

    Kann also gut sein, dass nach diesen Analysen der Entschluss steht, Gouweleeuw eine Vertragsverlängerung anzubieten. Zumal sein Alter kein Ausschlusskriterium sei. Weder für ihn noch für Trainer Thorup, sagte Jurendic. "Da denken wir genau gleich", so der Schweizer. Und Gouweleeuw sollte einem entsprechenden Angebot auch nicht abgeneigt sein. Er hatte stets betont, seinen Vertrag verlängern zu wollen und womöglich seine Karriere sogar beim FC Augsburg zu beenden.

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