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FC Augsburg: Wie geht es weiter mit Gikiewicz? So ist die aktuelle Situation im FCA-Tor

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Wie geht es weiter mit Gikiewicz? So ist die aktuelle Situation im FCA-Tor

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    Rafal Gikiewicz (links) und FCA-Trainer Enrico Maaßen (rechts) vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart.
    Rafal Gikiewicz (links) und FCA-Trainer Enrico Maaßen (rechts) vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart. Foto: Ulrich Wagner

    Dass am Freitagabend nicht über die Torwartposition des FC Augsburg gesprochen wurde, mussten die Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten als willkommene Abwechslung empfinden. Trainer Enrico Maaßen hatte sich vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart (1:1) in dieser Causa Ruhe gewünscht, diese hatte er zumindest vorübergehend erhalten. Dazu beigetragen hatte Tomas Koubek mit einer soliden, unauffälligen Leistung. Der Stellvertreter von Stammkraft Rafal Gikiewicz hatte gehalten, was er halten musste. Beim Gegentreffer von Endo parierte Koubek zunächst, war gegen den Nachschuss aber chancenlos. Nicht zum ersten Mal hütete der Tscheche in dieser Saison das Tor, sechs Ligaeinsätze verbucht er bislang. Wenn nicht über ihn gesprochen wird, ist das aus Koubeks Sicht ein gutes Zeichen. Er hatte nichts falsch gemacht. 

    Oberflächlich betrachtet ruht die Diskussion um die künftige Stammkraft zwischen den Pfosten, im Hintergrund jedoch wird sehr wohl über mögliche Konstellationen diskutiert. Noch vor einigen Wochen schien die Situation klar zu sein: Absolviert Rafal Gikiewicz in der Bundesliga 25 Spiele, verlängert sich sein Vertrag um ein Jahr. Inzwischen jedoch ist nichts mehr klar. Gikiewicz hat selbst seinen Teil dazu beigetragen, dass er in der Gunst des Vereins gesunken ist. Mit einer einjährigen Vertragsverlängerung will er sich nicht zufriedengeben. Vor Kurzem hat er seinen Berater gewechselt, womöglich erhofft sich der Pole von dieser Veränderung einen positiven Effekt. Wie aus dem Umfeld des Vereins zu hören ist, wird das Vorpreschen von Gikiewicz verwundert aufgefasst, schließlich sei die vertragliche Situation geklärt gewesen. 

    FCA-Torwart Rafal Gikiewicz sagt öffentlich und deutlich seine Meinung

    Fernab des fixierten Schriftstücks beeinflussen weitere Faktoren die Überlegungen in Augsburgs Führungsetage. Auch wenn alle acht Saisonsiege mit Gikiewicz zwischen den Pfosten zustande kamen, werden seine Leistungen kritischer betrachtet als in den vergangenen Spielzeiten. Es gibt fehlerfreie Auftritte, sie werden aber seltener. Hinzu kommt die Außendarstellung. Gikiewicz hat eine Meinung, die er intern und öffentlich lautstark kundtut. Was ihm bei guten Leistungen als Charakterstärke oder „Wachrütteln“ ausgelegt und zugestanden wird, empfinden Mitspieler nach Fehlern als nervig und selbstüberschätzt. So wird schnell am Status eines Führungsspielers gekratzt. 

    Zudem hat sich Gikiewicz zu einem ungünstigen Zeitpunkt eine Verletzung an der Schulter zugezogen. Derzeit kann er keine Argumente dafür liefern, dass er auch in der kommenden Saison die richtige Wahl als Stammkeeper wäre. Trainer Maaßen, 39, hat sich bislang klar positioniert, Gikiewicz sei seine Nummer eins, falls er hundert Prozent fit und gesund sei. Für Maaßen dürfen nur sportliche Argumente zählen. An ihm – und natürlich dem körperlichen Zustand von Gikiewicz –, liegt es folglich, ob der Pole auf seine 25 Einsätze kommt. Falls sich der Vertrag des 35-Jährigen verlängert, bedeutet dies aber nicht zwingend, dass er beim FCA bleibt. 

    Gikiewicz, ein emotionaler Mensch, der das Herz auf der Zunge trägt, verkörpert durch sein Naturell nicht unbedingt einen Profi, der sich geräuschlos mit der Rolle eines Ersatztorhüters abgeben würde. Der FCA schaut sich aber weiterhin nach einem Torhüter um, unter anderem soll das Interesse an dem Mainzer Torhüter Finn Dahmen, 25, geblieben sein. Neben den Augsburgern sollen Schalke 04 und Hertha BSC an einer Verpflichtung interessiert sein. Sollte Gikiewicz nicht mehr Stammkraft sein, läuft es wohl auf zwei Szenarien hinaus: ein Transfer, der bei einem 35-jährigen, zuletzt verletzten Spieler eine geringe Ablösesumme bringt, oder eine Vertragsauflösung.

    FC Augsburg wechselt wohl den Torwarttrainer

    Der FCA denkt nicht nur über einen neuen Torhüter nach, sondern zugleich über einen anderen Torwarttrainer. Der Vertrag von Christian Barbuscak läuft aus, Sport-Geschäftsführer Reuter bestätigte jüngst Gespräche mit dem 46-Jährigen, eine finale Entscheidung aber sei noch nicht gefallen. Möglicher Nachfolger soll Matthäus Witt (FC St. Pauli) sein. 

    Der Freitagabend gab wenig Aufschlüsse darüber, wohin die Parteien tendieren. Im Fokus stand die Partie gegen Stuttgart, der Kampf gegen den Abstieg. Gikiewicz sah man vor Anpfiff in der Nähe des Kabinentrakts, später bejubelte er auf der Tribüne die frühe Führung, die einmal mehr nicht bis zum Ende Bestand hatte. Ob die bisherige Nummer eins gegen Eintracht Frankfurt zurückkehrt (Samstag, 15.30 Uhr/Sky), wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Ob er beim FCA bleibt, in den nächsten Wochen. 

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