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FC Augsburg: Wie FCA-Trainer Jess Thorup Unzufriedenheit verhindern möchte

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Wie FCA-Trainer Jess Thorup Unzufriedenheit verhindern möchte

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    Gegen Frankfurt nahm Trainer Jess Thorup sogar Kapitän Ermedin Demirovic vorzeitig vom Feld.
    Gegen Frankfurt nahm Trainer Jess Thorup sogar Kapitän Ermedin Demirovic vorzeitig vom Feld. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Die gute Nachricht kam ganz am Ende, als die Pressekonferenz schon vorbei war. Auf dem Laptop von Pressesprecher Dominik Schmitz ploppte die Bestätigung auf, dass der FC Augsburg tatsächlich das derzeit laufstärkste Team in der Fußball-Bundesliga stellt. Weit mehr als 120 Kilometer laufen die Augsburger im Schnitt pro Partie, mehr als die Konkurrenz. Werder Bremen hatte auf diesen Fakt auf seiner Homepage im Vorfeld der Partie am Samstag (15.30 Uhr) hingewiesen. Die Augsburger Zahlen bestätigen das also.

    Es sind Fakten, die Thorup gefallen. "Das Training zahlt sich aus", sagte der Däne und lachte. Bei vielen Einheiten fordert er seine Spieler zwei Stunden oder gar noch länger auf dem Platz. Doch nicht nur die Laufwerte passen, auch die daraus resultierenden Ergebnisse sorgen für gute Stimmung. Seit sechs Partien ist der FCA ungeschlagen, es ist genau der Zeitraum seit Thorups Amtsübernahme. Der Däne hat nicht nur die Laufwerte im Vergleich zu seinem Vorgänger Enrico Maaßen verbessert, das Gesamtbild ist ein gänzlich anderes. Aus einem zaudernden Team ist eine zupackende Mannschaft geworden, die ihr Selbstvertrauen merklich steigert. "Selbstvertrauen kannst du dir nicht irgendwo kaufen, das musst du dir erarbeiten", sagte Thorup.

    FCA-Trainer Thorup fürchtet keine Selbstzufriedenheit

    Seiner Mannschaft ist das eindrücklich gelungen. Glück war in manchen Partien sicherlich auch dabei, aber gerade das 2:1 am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt hat viel Vertrauen gebracht. In die eigenen Stärken, in das eigene Selbstwertgefühl. Nun geht es darum, daraus keine Selbstzufriedenheit entstehen zu lassen. "Das wird es bei meiner Mannschaft nie geben", ist sich Thorup sicher. Natürlich sei ein kurzes Feiern einer starken Leistung erlaubt. "Aber sobald wir wieder auf dem Trainingsgelände sind, müssen wir unseren Fokus auf das nächste Spiel richten", sagte der 53-Jährige.

    Das steigt am Samstag in Bremen. Rund 600 Fans werden den FCA an die Weser begleiten. Werder hat zuletzt eine schwache Leistung in Stuttgart gezeigt, bei den Bremern geht es um Wiedergutmachung. Beim FCA darum, die Erfolgsserie auszubauen. "Ich glaube, das wird ein Kampf. Wenn du angeschlagen bist, ist es der einfachste Weg, über den Kampf zurückzukommen. Da müssen wir bereit sein", sagte Thorup.

    Spiel für Spiel möchte der Däne sein Team verbessern, er möchte immer Schritte nach vorne sehen. Trotz der starken Leistung gegen Frankfurt habe er noch ausreichend Verbesserungspotenzial entdeckt. Denn da ist noch immer die Problematik der Gegentore. Die wurden im Schnitt zwar deutlich reduziert – also auch hier ein Fortschritt –, aber ein Zu-null-Spiel gelang noch nicht. "Wenn wir weiter nach oben wollen, muss unser Gegentorschnitt um die eins liegen", sagte Thorup. Momentan ist der Wert bei 1,3. Die Arbeit geht also nicht aus.

    FCA-Verteidiger Felix Uduokhai ist wieder fit für Bremen

    Thorup hat am Samstag die angenehme Situation, aus einem nahezu komplett besetzten Kader sein Team zusammenstellen zu können. Arne Maier war zuletzt vollständig im Training integriert, Gleiches gilt für Robert Gumny und Felix Uduokhai. Der Innenverteidiger hatte Mitte der Woche wegen Problemen am Sprunggelenk das Programm etwas reduzieren müssen. Für Samstag aber ist er einsatzbereit.

    30 Mann umfasst der Augsburger Kader, damit kann es zu Unzufriedenheit bei nicht berücksichtigten Spielern kommen. Unzufriedenheit kann schnell zu Unruhe führen. Das befürchtet Thorup aber nicht. "Ich versuche, mit jedem Spieler zu sprechen", sagte er. Also nicht nur mit den ersten elf, sondern auch von Nummer zwölf bis 30. Er ist überzeugt, ein gutes Gespür für die Stimmung in der Kabine zu haben. "Ich spüre keine Unzufriedenheit, obwohl jeder gerne 90 Minuten spielen möchte", sagte er. Ihm sei es wichtig, jedem Spieler seine aktuelle Rolle mitzuteilen. "Damit er weiß, wo er steht, da bin ich immer ganz ehrlich zu den Spielern", erklärte der Däne.

    Seine Anfangself hat er in den vergangenen Wochen selten verändert. Weil ihm ein starkes Fundament wichtig ist. Zugleich aber betonte er die Bedeutung der Einwechselspieler. "Die, die zunächst draußen sind, müssen bereit sein, ein wichtiger Teil der Mannschaft zu sein", sagte er. Auffällig ist, dass es meist die gleichen 15 bis 16 Spieler sind, auf die Thorup vertraut. Für den Rest geht es darum, wieder den Anschluss zu schaffen. Oder sich im Winter neu zu orientieren, eventuell mit Wechseln oder Leihen. Die Augsburger haben ohnehin das Ziel, den Kader zu verkleinern.

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