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FC Augsburg: Wie der FCA den Klassenerhalt über die Ziellinie bringen möchte

FC Augsburg

Wie der FCA den Klassenerhalt über die Ziellinie bringen möchte

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    Nach dem Spiel gegen Dortmund machten die Augsburger einen Kreis und schworen sich auf das Saisonfinale ein.
    Nach dem Spiel gegen Dortmund machten die Augsburger einen Kreis und schworen sich auf das Saisonfinale ein. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Das Kinderlachen hilft. Entspannt stehen Arne Maier, Ruben Vargas und Ermedin Demirovic in den Katakomben der WWK-Arena. Genau dort, wo die Augsburger Spieler wenige Stunden zuvor frustriert in Richtung Kabine marschiert waren. Wo sie erklären mussten, weshalb sie gegen Borussia Dortmund 0:3 verloren hatten, was ein sehr bedeutsames Spiel am Samstag zur Folge hat. In diesem Moment aber sind sie abgelenkt, zumindest für ein paar Augenblicke.

    Am Montagmorgen besucht eine Kindergartengruppe den Bundesligisten. Die Laune ist gut. Wenige Meter daneben steht Enrico Maaßen. Der Augsburger Trainer beobachtet die Situation, gleich soll das Regenerationsprogramm beginnen. Für ein paar Autogramme hätten seine Spieler aber noch Zeit, sagt der FCA-Coach entspannt. Der 39-Jährige wirkt aufgeräumt. Er lässt sich nicht anmerken, in welcher Situation seine Mannschaft steckt. Mit Druck komme er gut klar, hatte er schon vor dem Dortmund-Spiel gesagt. Der Druck wird nun nicht weniger.

    Zwei Punkte Vorsprung hat der FC Augsburg noch vor dem Relegationsrang. Mit mindestens einem Punkt am Samstag (15.30 Uhr) in Mönchengladbach wäre der Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft. Irgendwie punkten, das ist das Ziel. Sich nicht auf die Konkurrenz verlassen müssen, nicht darauf, dass Bayer Leverkusen in Bochum oder 1899 Hoffenheim in Stuttgart den Augsburgern helfen. "Wir haben es selbst in der Hand, das ist ein gutes Gefühl", sagt Maaßen.

    Aus zehn Partien gelang dem FCA nur ein Sieg

    Diese Worte sind seit vielen Wochen in Augsburg zu hören. Viele vermeintliche Endspiele hatte der FCA bereits. Viele Möglichkeiten, sich noch weiter vom Tabellenkeller abzusetzen und frühzeitig für ein weiteres Jahr Erstklassigkeit planen zu können. Ergriffen haben sie keine dieser Chancen. Nicht in Bochum, nicht bei Hertha BSC, nicht gegen den FC Schalke 04. Aus den vergangenen zehn Partien ist dem Maaßen-Team nur ein Sieg gelungen. "Das ist ja bekannt, dass wir einfach viele Spiele, in denen wir vorn lagen, teilweise auch sehr spät abgegeben haben", sagt Manager Stefan Reuter

    Der Blick zurück kann schmerzen. Auch deshalb vermeiden ihn die Augsburger. Jetzt zählt nur noch der Samstag und die Partie am Niederrhein. "Jetzt ist alles nicht mehr interessant. Es ist so, dass wir jetzt in der Situation sind", sagt Reuter. Auch er ist am Montagmorgen am Stadion. Er unterhält sich auf dem Parkplatz lange mit Christoph Janker, dem Leiter der Lizenzspielerabteilung. Rafal Gikiewicz, der verletzte Torwart, kommt mit dem Auto zum Training. Er bleibt kurz bei Reuter und Janker stehen. Sie sprechen über den Sonntagabend, den der Pole von der Tribüne aus erlebt hat. Nach dieser Saison trennen sich die Wege, Gikiewicz war am Sonntag ebenso wie André Hahn, Tobias Strobl und Daniel Caligiuri verabschiedet worden. 

    "Auf in eine konzentrierte Trainingswoche", sagt Stefan Reuter und setzt sich ins Auto. Der Manager fährt davon. In den Katakomben hat derweil die Vorbereitung auf die letzte Woche längst begonnen. "Jetzt gibt es keine Zeit mehr, zurückzuschauen und zu überlegen. Wir brauchen eine positive Grundhaltung", sagt Enrico Maaßen. Der Trainer habe mit seinem Team überlegt, eventuell in ein Kurz-Trainingslager zu fahren. Um noch einmal alle Sinne zu schärfen. Maaßen aber entschied sich dagegen. "Wir haben hier beste Bedingungen. Es geht darum, geistige und körperliche Frische herzustellen. In einem Trainingslager kommt man gar nicht mehr raus aus den Gedanken. Es ist aber wichtig, auch mal loszulassen, um die nötige Lockerheit zu haben", erklärt er.

    Die fehlende Konstanz ist beim FCA auffällig

    Einen freien Tag wird es in dieser Woche nicht geben. Auch kein öffentliches Training. Montag und Dienstag werden zur Regeneration genutzt, am Mittwoch beginnt die intensive Vorbereitung auf dem Platz. "Wir werden am Samstag eine Topleistung brauchen", sagt der Trainer. Und vor allem Spieler, die sich der Bedeutung und Schwere der Situation bewusst sind. Vielleicht anders als zuletzt, als sich der Eindruck aufdrängte, dass nicht alle Akteure den Ernst der Lage erkannt haben? "Ich hatte nie das Gefühl, dass jemand gesagt hat, das Ding ist durch", widerspricht der Trainer. 

    Auffällig ist freilich, dass dem FCA in dieser Saison die Konstanz fehlt. "Darüber müssen wir nach der Saison reden", sagt der Trainer. Einer der Gründe dürfte sein, dass er wegen Verletzungen oder Sperren häufig auf wichtige Akteure verzichten musste. Auch am Samstag wird er seine Mannschaft umbauen müssen. Innenverteidiger Felix Uduokhai ist nach seiner Roten Karte vom Sonntag gesperrt. Auch Mads Pedersen könnte wegen einer Knieverletzung fehlen, bei ihm soll eine MRT-Untersuchung Aufschluss geben. Dafür sollen Iago und Ruben Vargas am Mittwoch wieder ins Training einsteigen. Arne Maier hat den Kurzeinsatz am Sonntag gut überstanden.

    Probleme gibt es noch immer bei Mergim Berisha. Gegen Dortmund hatte Maaßen auf den Nationalstürmer in der Startelf verzichtet. "Er ist noch nicht bei 100 Prozent. Gegen Bochum haben wir seinen Einsatz riskiert, weil wir wissen, welche Qualität er im Abschluss hat. Gegen Dortmund war klar, dass wir viel gegen den Ball laufen. Deswegen haben wir Kelvin Yeboah gebracht", sagt Maaßen. Berisha wurde eine halbe Stunde vor Schluss eingewechselt, bekam aber wieder einen Schlag auf seinen Fuß. Keine guten Aussichten für Samstag. Für das Spiel der Spiele des FCA. "Wir haben viele Dinge positiv angestoßen, das müssen wir gemeinsam über die Ziellinie bringen. Dann haben wir ein gutes Fundament für die nächsten Jahre", sagt Maaßen. 

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