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FC Augsburg: Wie der 17-jährige Aaron Zehnter um einen Platz im FCA-Ensemble kämpft

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Wie der 17-jährige Aaron Zehnter um einen Platz im FCA-Ensemble kämpft

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    Aaron Zehnter hat beim FC Augsburg einen Profivertrag unterschrieben. Der 17-Jährige stammt aus Würzburg und kam 2019 in die Jugend des FCA.
    Aaron Zehnter hat beim FC Augsburg einen Profivertrag unterschrieben. Der 17-Jährige stammt aus Würzburg und kam 2019 in die Jugend des FCA. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Geschont werden sie nicht. Die Nachwuchsspieler, die Enrico Maaßen mit ins Trainingslager des FC Augsburg genommen hat, sind bei jeder Einheit voll dabei. So lässt sich am meisten für die Zukunft lernen. Aaron Zehnter und Henri Koudossou gehören seit dieser Saison ohnehin fest zum Profikader, sie haben langfristige Verträge unterzeichnet.

    Zehnter fühlt sich in seiner neuen Umgebung richtig wohl. Schon vor einem Jahr war er in der Vorbereitung bei den Profis dabei, damals noch als Jugendspieler. Aufgeregt sei er gewesen, erzählt er. Plötzlich stand er mit Spielern auf dem Platz, "die ich noch kurz vorher im Fernsehen gesehen habe". Eine kurze Eingewöhnungszeit brauchte er, bis er befreit aufspielen konnte. In diesem Jahr ist für den 17-Jährigen alles schon viel gewohnter. Er kennt die meisten Spieler und die Abläufe. "Ich wurde sehr gut aufgenommen, alle helfen mir", sagt er.

    FCA-Trainer Maaßen hält große Stücke auf den Linksfuß Aaron Zehnter

    Er sitzt nach dem Mittagessen in der Lobby des Teamhotels. Die Haare sind noch leicht feucht vom Duschen nach dem Vormittagstraining. Es sind anstrengende Tage in Österreich. Vor allem für Zehnter, der in der Anfangsphase der Vorbereitung zwei Wochen wegen einer leichten Muskelverletzung und Prüfungen zum qualifizierten Hauptschulabschluss verpasst hatte. "Man merkt ihm schon an, dass er noch Nachholbedarf hat. Er macht es aber sehr gut", lobt FCA-Trainer Enrico Maaßen.

    Vor allem von der Stärke seines linken Beins ist Maaßen angetan. Präzise Abspiele und Flanken zählt auch der 17-Jährige selbst zu seinen Stärken. Und die Übersicht, im richtigen Moment den freien Raum zu finden. Seine Schwächen liegen im körperlichen Bereich und der noch fehlenden Ruhe in schwierigen Situationen. Wenn ihn der Gegner unter Druck setzt, ist sein Spiel noch fehleranfällig.

    Ab sofort ein Spieler des FC Augsburg: Elvis Rexhbecajm hier mit FCA-Trainer Enrico Maaßen (links) und Geschäftsführer Stefan Reuter.
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    Neuer Trainer, einige Neuzugänge: Mit diesem Kader geht der FC Augsburg in die zwölfte Bundesliga-Saison.

    Ohnehin sind Tempo und Körperlichkeit die größten Unterschiede zu seiner Zeit in der Jugend. "Man kann nicht mehr so viel und so lange überlegen wie in der U19", sagt Zehnter. Zudem sei bei den Profis alles deutlich professioneller organisiert. In der Kabine sitzt er neben Torwart Rafal Gikiewicz und Felix Uduokhai, beide sind wichtige Ansprechpartner für ihn. Auch mit Florian Niederlechner versteht er sich sehr gut. "Ich kann mich an jeden im Team wenden, alle helfen mir sehr viel", sagt der 17-Jährige.

    FCA-Talent Aaron Zehnter: "Körperlich muss ich noch zulegen"

    Auch Trainer Enrico Maaßen kümmert sich sehr um die jungen Spieler. "Er ist sehr leidenschaftlich und redet viel mit uns", sagt Zehnter. Jeder Fehler werde sofort benannt und analysiert. Das ist bei der Entwicklung sehr wichtig. "Die Kondition ist schon gut, geht aber noch besser. Vor allem körperlich muss ich noch zulegen", sagt er. Viel Krafttraining steht bei ihm auf dem Programm. Auch jetzt in Scheffau, wo für die Augsburger ein eigener Kraftraum im Hotel eingerichtet wurde. Neben Gewichtestemmen trainiert Zehnter hauptsächlich mit Rumpf- und Stabilisationsübungen, "damit ich im Zweikampf stärker werde".

    Die Verletzung von Lasse Günther beschert Zehnter mehr Spielzeit

    Zehnter ist Linksverteidiger. Im System von Maaßen, der gerne mit einer Dreierkette verteidigen lässt, würde er auf der linken Außenbahn spielen. Dort, wo sich auch Iago am wohlsten fühlt. Zehnter weiß um die Konkurrenz. Ihm ist klar, dass er zunächst nicht auf viel Spielzeit kommen wird. "Ich werde hart arbeiten, mich anbieten und hoffe, ein paar Spiele machen zu können", sagt er. Beim 1:1 gegen den SV Sandhausen am vergangenen Freitag kam er zu seinem ersten Einsatz, knapp 35 Minuten stand er auf dem Feld. Eigentlich war er nach seiner Verletzung für maximal 15 Minuten vorgesehen, nach der Verletzung von Lasse Günther aber musste er überraschend früh ran. Er war zufrieden mit seiner Leistung, sagt aber auch: "Es gibt immer Dinge, die man verbessern kann."

    Ausgebildet wurde Zehnter beim Würzburger FV, ehe er nach der U13 zu den Würzburger Kickers wechselte. Vor drei Jahren kam er zum FCA. In der vergangenen Saison verpasste er mit der U19 knapp das Finale um die deutsche Meisterschaft, gegen Hertha BSC schied das Team im Halbfinale aus . Vor dem Hinspiel hatte er sich entschieden, seinen Vertrag langfristig zu verlängern. "Mir war immer klar, dass ich hier bleiben möchte, wenn ich eine gute Perspektive sehe. Die habe ich hier", sagt Zehnter. Die FCA-Verantwortlichen hatten ihn überzeugt – auch wenn der Coach damals noch Markus Weinzierl hieß.

    Zehnter sucht gerade nach einer Wohnung in Augsburg. Seine Familie wohnt noch in Würzburg. Sein Vater ist aber bei jedem Spiel dabei. "Er hat noch keines verpasst", sagt Zehnter.

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