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FC Augsburg: Wichtiger Wintertransfer: Dion Beljo und sein erstes Mal gegen Bremen

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Wichtiger Wintertransfer: Dion Beljo und sein erstes Mal gegen Bremen

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    Dion Beljo setzt sich gegen Marco Friedel durch und erzielt im Fallen das 1:0 für den FC Augsburg gegen Werder Bremen.
    Dion Beljo setzt sich gegen Marco Friedel durch und erzielt im Fallen das 1:0 für den FC Augsburg gegen Werder Bremen. Foto: Ulrich Wagner

    Stefan Reuter kam gleich richtig ins Schwärmen, als er nach dem 2:1-Heimsieg gegen Werder Bremen auf den 1:0-Führungstreffer durch Dion Beljo angesprochen wurde. "Das war sensationell, super. Er war extrem bedrängt in dieser Situation. Das ist richtig gute Mittelstürmerqualität", freute sich der Geschäftsführer Sport des FC Augsburg

    Robert Gumny hatte in der 6. Minute einen kontrollierten Befreiungsschlag in die Sturmzentrale geschickt, die von Dion Beljo besetzt war. Der Hüne zeigte da seine technischen Fertigkeiten, nahm den Ball künstlerisch wertvoll an, ließ dann Werder-Kapitän Marco Friedl im Laufduell einfach stehen und erzielte im Fallen mit einem flachen Linksschuss den Führungstreffer und trat damit gleich in die Fußstapfen von Mergim Berisha, den er diesmal ersetzte.

    Erstes Bundesliga-Tor für Dion Beljo sorgt für Erleichterung beim FCA

    Der zuletzt etwas schwächelnde und angeschlagene Berisha hatte mit fünf seiner sechs Saisontore jeweils die 1:0-Führung erzielt. Für Beljo war es im siebten Spiel sein erster Bundesliga-Treffer, und der war eigentlich gar nicht typisch für den 1,95 Meter großen Mittelstürmer. "Eigentlich bin ich eher der Typ, der sich in der Box Raum verschafft. Aber ich kann auch so Tore schießen."

    Beim FCA und bei Beljo war die Erleichterung nach dem Treffer groß. Erst im Winter hatte der FCA den 1,95 Meter großen Linksfuß für drei Millionen Euro vom kroatischen Erstligisten NK Osijek nach Augsburg geholt und mit einem Vertrag bis 2027 ausgestattet.

    Es war der teuerste Transfer in diesem Transferfenster. "So ein Tor stärkt mein Selbstvertrauen und mich. Wenn du ein Tor schießt, bist du besser im Spiel und kannst dem Team mehr helfen", sagt Beljo, der drei Tage zuvor seinen 20. Geburtstag gefeiert hatte und am Donnerstag vom Hotel in seine eigene Wohnung umgezogen war.

    Ricardo Pepi blieb sein erstes Tor für den FC Augsburg verwehrt

    Die Integration von Beljo verläuft also ganz anders als die von Ricardo Pepi. Ein Jahr zuvor hatte der FCA den US-Amerikaner für 16 Millionen Euro verpflichtet. Es ist bisher der teuerste Transfer in der Vereinsgeschichte.

    Doch das Stürmertalent konnte die hohen Erwartungen, die an ihn gestellt wurden, im Abstiegskampf noch nicht erfüllen, blieb torlos und wurde im Sommer kurz vor Transferschluss an den niederländischen Erstligisten FC Groningen ausgeliehen. 

    
Auch die Anweisungen von Enrico Maaßen halfen  Ricardo Pepi zu Saisonbeginn nicht.
    Auch die Anweisungen von Enrico Maaßen halfen Ricardo Pepi zu Saisonbeginn nicht. Foto: Ulrich Wagner

    Dort trifft er nun nach Belieben, ist mit neun Toren in der Liga einer der treffsichersten Stürmer der Eredivisie. Ob er im Sommer aber nach Augsburg zurückkehrt, ist noch ungewiss. Bei Beljo hat sich die Frage nach dem ersten Tor inzwischen beantwortet. Diese Belastung hat er einfach abgeschüttelt wie bei seinem Treffer die Bremer Verteidiger.

    Überhaupt wirkt der 20-Jährige unheimlich abgeklärt. "Ich setze mich selbst unter Druck, ich versuche alles aus mir herauszuholen. Aber was um mich herum ist, im Verein, in den Medien, vor allem in Kroatien, blende ich aus. Ich denke an mich selbst und versuche nach vorne zu gehen."

    FCA-Trainer Enrico Maaßen baut auf Dion Beljo

    Bei Beljo deuten also alle Zeichen auf eine viel positivere Entwicklung hin wie bei Pepi. FCA-Trainer Enrico wollte ihn unbedingt, baut auf ihn. "Er ist eine der wichtigsten Personen, warum ich hier bin. Wir haben in der heißen Phase fast jeden Tag über Videocalls miteinander gesprochen oder uns mit Textnachrichten ausgetauscht", hatte Beljo bei seinem ersten Interview mit unserer Redaktion erklärt. 

    Auch die intensiven Bemühungen der anderen FCA-Verantwortlichen will Beljo mit Toren zurückzahlen. So flogen im Januar noch FCA-Präsident Markus Krapf und Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll direkt vom FCA-Trainingslager in Spanien zum Trainingslager Osijeks in Istrien, um mit den Vereinsverantwortlichen die letzten Details abzuklären, denn auf der Zielgeraden versuchten noch andere Vereine wie Dynamo Zagreb, Beljo umzustimmen.

    "Ich habe noch viel Raum, um mich zu verbessern, ich bin noch nicht bei 100 Prozent", gibt Beljo zu. Denn der Umstellungsprozess von der kroatischen Eliteliga, der SuperSport HNL, in die deutsche Bundesliga ist nicht so einfach. "Das Tempo ist viel höher, es ist viel härter für mich. Ich brauche etwas Zeit, um mich anzupassen, aber ich passe mich sehr schnell an und ich bin froh, dass ich so viele Einsatzzeiten bekomme." 

    Gegen den FC Bayern München will Beljo wieder in der Startelf stehen

    Aller Voraussicht nach schon wieder am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim FC Bayern München. Es gibt eigentlich keinen Grund, warum Maaßen seinen Musterschüler auf die Bank setzen sollte. Beljo will das auf jeden Fall verhindern: "Du träumst davon, in der Allianz-Arena zu spielen, dein ganzes Leben lang. Ich werde alles tun, um in der ersten Elf zu stehen, aber wenn ich von der Bank aus komme, ist das auch gut, denn ich will der Mannschaft helfen." 

    Mit Beljo scheint die FCA-Scouting-Abteilung genauso einen Volltreffer gelandet zu haben wie mit allen anderen "jungen Wilden" in der Winter-Transferperiode. Sein Führungstreffer war der siebte Scorerpunkt eines Wintertransfers. So oft waren bei keinem anderen Klub die Januar-Einkäufe an Toren beteiligt, hat die Statistik-Abteilung des Kickers errechnet. 38,6 Prozent aller erzielten Scorerpunkte nach der WM-Pause gehen auf die Neulinge – das ist Bestwert in der Bundesliga.

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