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Warum Dion Beljo beim FC Augsburg unzufrieden ist

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Warum Dion Beljo beim FCA unzufrieden ist

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    Dion Beljo (mitte) im Testspiel gegen Regensburg. Bereits nach 24 Sekunden konnte der 21-jährige Kroate treffen.
    Dion Beljo (mitte) im Testspiel gegen Regensburg. Bereits nach 24 Sekunden konnte der 21-jährige Kroate treffen. Foto: Fc Augsburg

    So etwas sieht man tatsächlich selten. Dass sich zwei Spieler in einem Testspiel darum streiten, wer denn nun den Strafstoß ausführen darf. Doch Dion Beljo stand an diesem Tag nicht der Sinn danach, gönnerhaft seinem Kollegen Phillip Tietz den Ball zu überlassen. Ein paar Sekunden lang zerrten sogar beide in der 21. Spielminute an der Kugel. Ersatzkapitän Elvis Rexhbecaj musste schlichten, ehe Tietz einlenkte, Beljo antrat und sicher verwandelte. Diese eine Szene verdeutlichte, wie entschlossen Beljo im Test gegen Jahn Regensburg zu Werke ging. Welch ernste Sache für ihn diese auf dem Papier belanglose Partie darstellte.

    Beljo ärgerte sich an diesem Nachmittag über Mitspieler, wenn sie ihn nicht anspielten. Ärgerte sich über sich selbst, wenn ihm der Ball versprang. Und, wie sich im Gespräch nach der Partie zeigen sollte, ärgerte sich zugleich über seine Gesamtsituation beim FC Augsburg. "Ich bin sehr enttäuscht, wie die vergangenen Wochen gelaufen sind", betonte Beljo im Bauch der Arena. Er sei vor allem unzufrieden damit, wie wenige Einsatzminuten er derzeit bekomme. Als junger Spieler benötige er Spielpraxis, fügte er noch hinzu.

    Dion Beljo schoss für den FC Augsburg gegen Regensburg nach 24 Sekunden das erste Tor

    Diese bekam er gegen . Dass er sich mit Tietz um den Ball stritt, mag einem Zufall entsprungen sein. Zugleich waren sich just jene beiden Angreifer begegnet, die um eine Position im Sturmzentrum konkurrieren. Ex-Trainer Enrico Maaßen hatte eine hohe Meinung von Beljo, lobte vor allem dessen Spielintelligenz; unter Nachfolger Jess Thorup blühte hingegen Tietz auf, erzielte in vier Spielen drei Treffer. Beim 5:2 gegen Regensburg standen Tietz und Beljo in der Startelf, diesmal jedoch stellte der 21-jährige Kroate seinen internen Konkurrenten in den Schatten. Bereits nach 24 Sekunden erzielte Beljo das 1:0, später das 2:1 per Strafstoß sowie das 4:2, als er den Ball unters Gebälk jagte.

    Die Diskussion vor dem Strafstoß kommentierte Beljo emotionslos. Für ihn sei klar gewesen, dass er schießen würde. So wie es vor der Partie festgelegt worden war. Verwundert habe ihn daher das vehemente Einfordern von Tietz. "Ich weiß nicht, warum er so reagiert hat. Aber okay. Dann kam der Kapitän – für mich ist das kein Problem." Beljo wollte keine Chance auslassen, bleibende Erinnerung beim Trainer zu hinterlassen. Ein Elfmeter sei nun mal die größte Chance in einem Spiel, Treffer zu erzielen. Thorup wollte er zeigen, dass er Elfmeter schießen könne – und wolle. Tore seien ihm immer wichtig, schob Beljo noch hinterher – egal, ob das Spiel nun bedeutend oder weniger bedeutend sein mag. "Das gibt einem Selbstvertrauen und Motivation, nach vorne zu schauen."

    FCA-Trainer Thorup ist zufrieden mit Dion Beljo

    Zufrieden zeigte sich Thorup mit Beljo, der unter seiner Regie in der Liga gegen Wolfsburg und Hoffenheim zu Kurzeinsätzen gekommen, in den beiden anderen Partien allerdings nicht eingewechselt worden war. "Dafür kann man solche Spiele gebrauchen: um Spielern Spielpraxis und Selbstvertrauen zu geben", erklärte der Trainer. Beljo hätte – wie andere auch – gezeigt, was er kann. Mit seinem Dreierpack hat Beljo sich für mehr Spielzeit in der Bundesliga empfohlen. Das muss nicht bedeuten, dass der technisch versierte Schlaks beim nächsten Auswärtsspiel bei Union Berlin spielen wird (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). In der aktuellen Angriffskonstellation scheint nur Platz für Tietz oder Beljo. Platz im Zentrum könnte Thorup schaffen, indem er Ruben Vargas auf den rechten und Ermedin Demirovic auf den linken Offensivflügel stellt.

    Beljo wird tun, was in seiner Macht steht und für ihn als Profi alternativlos scheint: hart trainieren und sich anbieten. "Ich kann nur hundert Prozent im Training geben", sagte er. "Wenn ich in den Spielen meine Chance bekomme, will ich sie nutzen. So wird der Erfolg zurückkommen." Beljo ist kroatischer U21-Nationalspieler, stand allerdings auch schon für die A-Nationalmannschaft zweimal in der EM-Qualifikation auf dem Platz. Dass er diesmal nicht berücksichtigt worden war, brachte er mit der Ersatzrolle in Augsburg in Zusammenhang. Auch darüber sei er sehr enttäuscht gewesen, merkte er an.

    Am Dienstag beginnt der FCA mit der Vorbereitung auf das Auswärtsspiel in Berlin. Zuvor haben Spieler und Trainer ein paar Tage frei. Beljo wird zu Hause in Kroatien verweilen, wird dort aber nicht die Beine hochlegen, sondern mit einem Fitnesscoach arbeiten. Mit einem klaren Ziel werde er die neue Woche angehen. "Ich werde um meine Position kämpfen und bekomme hoffentlich mehr Minuten." Als er das sagte, wirkte er entschlossen wie vor dem Strafstoß.

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