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FC Augsburg: Wer legt für den FCA die Zentrale des FC Bayern lahm?

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Wer legt für den FCA die Zentrale des FC Bayern lahm?

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    Trainer Enrico Maaßen gibt seine Personalplanungen selten bekannt.
    Trainer Enrico Maaßen gibt seine Personalplanungen selten bekannt. Foto: Matthias Balk, dpa (Archivbild)

    Normalerweise ist das Rätsel um die Aufstellung von Enrico Maaßen schwierigerer als das Kreuzworträtsel der London Times. Und das gilt als eines der schwierigsten weltweit. Der Trainer des FC Augsburg vermeidet es penibel, irgendetwas von seinen Personalplanungen in der Öffentlichkeit preiszugeben. Darum überraschte es durchaus, dass Maaßen vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den FC Bayern München erklärte: "Elvis ist zurück, möglich, dass er Einsatzzeit bekommt, aber wir werden ihn nicht starten lassen. Das wäre zu früh."

    Wer stoppt Joshua Kimmich oder Jamal Musiala?

    Mittelfeldspieler Elvis Rexhbecaj hatte sich am 17. Februar gegen die TSG 1899 Hoffenheim einen Muskelfaserriss zugezogen. Rund vier Wochen Ausfallzeit waren prognostiziert, doch der 25-Jährige kehrte schon Anfang der Woche wieder auf den Trainingsplatz zurück. Maaßen stoppte am Donnerstag dann mit seiner Aussage zu Rexhbecaj die möglichen Spekulationen um einen Startelf-Einsatz gegen den FC Bayern, bevor sie beginnen konnten. Doch wer bildet dann gegen den deutschen Rekordmeister, der am Mittwoch mit einem 2:0-Sieg gegen Paris Saint-Germain das Champions-League-Viertelfinale (Auslosung am Freitag, 12 Uhr) erreichte, das zentrale defensive Mittelfeld? Wer soll die Bayern-Zentrale um die Spieleröffner Joshua Kimmich und Leon Goretzka lahmlegen? Wer soll die Frei-Räume-Sucher vor der FCA-Abwehr wie Jamal Musiala und Thomas Müller an die Kette legen?

    Rexhbecaj war vor seiner Verletzung gesetzt. 20 Spiele, 20-mal in der Startelf. Der 25-jährige Neuzugang aus Wolfsburg hat als Achter, als Verbindungsspieler zwischen den Verteidigern und den Angreifern, überzeugt. Lauf- und zweikampfstark ist er dort als unangenehmer Terrier für seine Gegenspieler unterwegs.

    Elvis Rexhbecaj (links) trainiert wieder voll mit der Mannschaft (hier Ermedin Demirovic).
    Elvis Rexhbecaj (links) trainiert wieder voll mit der Mannschaft (hier Ermedin Demirovic). Foto: Klaus Rainer Krieger

    Probleme hat er aber noch im Spielaufbau, als erste zentrale Anspielstation von Torhüter Rafal Gikiewicz und Ballabholer. Überraschende vertikale Pässe in die Schnittstellen fallen ihm noch schwer.

    Arne Engels ist der Shooting-Star der Bundesliga

    Da hat Winter-Neuzugang Arne Engels, 19, Vorteile. Der Belgier ist der Shooting-Star der ganzen Liga. Und wohl ein Volltreffer der Augsburger Scoutingabteilung, die Engels wie Trüffel-Suchhunde in der 2. Mannschaft des FC Brügge gefunden haben. Nur 100.000 Euro (plus Boni) überwies der FCA nach Belgien. Ein Schnäppchen. Eigentlich für die rechte Außenbahn eingeplant, ersetzte er im Trainingslager im Test gegen Ferencvaros Budapest (0:2) den angeschlagenen Rexhbecaj auf der Acht und blieb.

    Der Rechtsfuß ist ein Kilometerfresser, geht keinem Zweikampf aus dem Weg, spielt auch unter Bedrängnis genaue Pässe und seine Ecken und Freistöße sind so brandgefährlich, dass er Mergim Berisha als Standard-Schütze abgelöst hat. Engels hat bisher nach der Winterpause keine Minute verpasst. Und genau darin könnte ein Problem liegen. "Wir werden Arne, der hier von null auf 100 gestartet ist, irgendwann mal eine Pause geben. Er bleibt ja auch in der Länderspielpause nicht hier, sondern er fährt zur U-Nationalmannschaft und spielt da auch", sagt Trainer Maaßen. Man müsse aufpassen, "dass wir da nicht überdrehen bei ihm und wenn wir die Möglichkeit haben, dann ist es möglich, dass Arne nicht spielt". Kommt ausgerechnet gegen die Bayern die schöpferische Pause, zumal nächsten Samstag dann das wichtige Heimspiel gegen Schalke 04 auf dem Terminplan steht?

    Wohl eher nicht. Engels wird wohl auch gegen den FC Bayern starten. Maaßen ist kein Freund von Taktieren für die nächste Aufgabe, wenn die anstehende noch nicht abgearbeitet ist. Aber eine Option wäre ein Jobsharing mit Rexhbecaj zur Halbzeit oder nach 60 Minuten.

    Niklas Dorsch und Julian Baumgartlinger im Wechsel-Spiel

    Ein Modell, das auch für die Sechser-Position, also für die Defensiv-Spezialisten Niklas Dorsch und Julian Baumgartlinger vorstellbar ist. Dorsch, 25, kehrte nach seiner langen Verletzungspause gegen Hertha BSC (0:2) in die Startelf zurück, spielte 63 Minuten. Auch gegen Bremen stand er beim Anpfiff auf dem Platz, blieb aber zur Halbzeit in der Kabine. Für ihn kam Baumgartlinger. Dorsch war es nicht gelungen, in den fehlerbehafteten Auftritt der ganzen Mannschaft Stabilität zu bringen.

    Julian Baumgartlinger (hier im Zweikampf mit Ilia Gruev) stabilisierte die Augsburger Defensivarbeit gegen Werder Bremen.
    Julian Baumgartlinger (hier im Zweikampf mit Ilia Gruev) stabilisierte die Augsburger Defensivarbeit gegen Werder Bremen. Foto: Peter Fastl, kolbert-press

    Der 35-jährigen Routinier Baumgartlinger war da erfolgreicher. "Es war klar, dass Niklas Spielpraxis braucht, dass er sich die in den Pflichtspielen sammeln wird, dass er noch nicht bei der Leistungsfähigkeit ist, die er mal hatte und auch wieder haben wird", bilanzierte Maaßen und fügte an: "Jetzt war es eine Aufgabenteilung. Julian hat es zweimal sehr gut gemacht, er war gegen Bremen ein Faktor für die Stabilität."

    Gut möglich, dass Maaßen auf die Teilzeit-Variante zurückgreift, mit Dorsch und Engels beginnt und sich Rexhbecaj und Baumgartlinger als Wechseloptionen offen hält. Oder er wird sich ganz anders entscheiden. Die Personalplanung bleibt einfach ein Rätsel.

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