Eigentlich ist der FC Augsburg in der Innenverteidigung personell selbst für die Bundesliga quantitativ und qualitativ überdurchschnittlich besetzt. Der 23-jährige Reece Oxford und der 25-jährige Felix Uduokhai gelten als eines der talentiertesten Innenverteidiger-Duos in der ganzen Liga. Dazu kommt noch mit Kapitän Jeffrey Gouweleeuw, 31, ein routinierter und erfahrener Verteidiger. Fertig ist die Dreier-Kette. Neuzugang Maximilian Bauer, 22, von der SpVgg Greuther Fürth und der junge Däne Frederik Winther, 21, sollten langsam an das Niveau der anderen herangeführt werden. So war der Plan von Trainer Enrico Maaßen.
Doch die langwierigen Verletzungen von Oxford und Uduokhai sorgten schnell für Personalknappheit. Oxford war kurz nach Saison-Ende im Juni am Knie operiert worden und Uduokhai riss sich Ende August am dritten Spieltag bei der 1:2-Heimniederlage gegen den FSV Mainz 05 das Syndesmoseband. Wann beide auf das Spielfeld zurückkehren, ist trotz intensiver Reha-Arbeit und individuellen Trainingseinheiten noch nicht abzusehen.
Viererkette mit Bauer und Gouweleeuw funktioniert
Damit lag die Hauptlast in der Verteidigungszentrale auf Gouweleeuw und Bauer. Nach der Verletzung von Uduokhai versuchte es Maaßen weiter mit der Dreierkette, einmal mit Iago und einmal mit Robert Gumny als Uduokhai-Ersatz auf der dritten Innenverteidiger-Position. Doch erst die Umstellung auf die Viererkette mit zwei Außenverteidigern und Bauer/Gouweleeuw als Innenverteidiger verlieh der Defensive Stabilität. Vier Spiele ohne Niederlage, zehn Punkte und nur drei Gegentore sprechen für sich.
Doch Bauer und Gouweleeuw sind nach der Verwarnungs-Orgie am Samstag gegen den VfL Wolfsburg nach ihrer jeweils fünften gelben Karten gegen den 1. FC Köln (So., 15.30 Uhr/DAZN) gesperrt.
FCA-Trainer Maaßen will gegen den 1. FC Köln kreativ sein
Kein Grund für FCA-Trainer Enrico Maaßen in Panik zu verfallen: „Wir sind kreativ, müssen uns sammeln und dann werden wir wieder eine Lösung finden, die hoffentlich gut ist.“ Eine Wildcard hat er quasi schon an Frederik Winther vergeben „Freddi wird eine Position besetzen, wenn er gut trainiert. Bei der anderen gucken mir mal, wer sich da in der Woche so anbietet“, sagte er noch auf der Pressekonferenz.
Naheliegend wär es, wenn dann Robert Gumny den Platz neben Winther in der Viererkette einnehmen würde. Der spielt zwar auf seiner angestammten Rechtsverteidiger-Position groß auf, gegen Wolfsburg erzielte der 24-jährige Pole sein erstes Saisontor, doch hat er schon Erfahrung als Ersatz-Innenverteidiger. Sollte Maaßen beim 4-4-2-System bleiben, und davon ist auszugehen, bräuchte der Trainer dann noch einen Gumny-Ersatz. Setzt er gegen die aggressiven Kölner, die meist im 4-2-3-1-System agieren, auf Routine und Ballsicherheit, wäre wohl Daniel Caligiuri,34, erste Wahl. Setzt er auf Wucht und Dynamik, dann müsste er eigentlich Raphael Framberger bringen. Allerdings liegt der 27-jährige gebürtige Augsburger bei Maaßen derzeit nicht so hoch im Kurs. Er gilt als nicht so ballsicher und spielte zuletzt beim 0:1 in Hoffenheim.
Dem 1. FC Köln fehlt das Torjäger-Duo Ljubicic und Kainz
Aber auch der 1. FC Köln hat Personalsorgen. So fällt mit Dejan Ljubicic und Florian Kainz das Herzstück der Offensive aus. Die beiden Österreicher erzielten bisher zusammen sieben Tore. Ljubicic erlitt beim 2:5 gegen Gladbach eine Knieverletzung und wird bis zum Jahresende fehlen. Kainz sah die Gelb-Rote Karte und ist für das FCA-Spiel gesperrt.