Es war ein großer Auftritt. Mit dem Bus fuhren Stefan Reuter, Enrico Maaßen und Maximilian Bauer vor. Zumindest ein paar wenige Meter. Rückwärts ging es mit dem Mannschaftsbus vor die Türe vom Modehaus Eckerle am Augsburger Rathausplatz. Geschäftsführer Sport, Trainer und Innenverteidiger des FC Augsburg schritten die wenigen Meter über einen roten Teppich. Eigentlich hätte auch Ruben Vargas dabei sein sollen. Der Schweizer aber hatte sich im Training verletzt und musste behandelt werden. Sein Einsatz am Samstag (15.30 Uhr) in soll aber nicht gefährdet sein.
Drinnen warteten etliche Fans und Sponsoren. Es war ein Abend, an dem es um Mode, aber eben auch den Fußball ging. Der findet in Augsburg nach wie vor in der Bundesliga statt. Das soll auch so bleiben, weshalb der Partie bei der Eintracht mal wieder eine besondere Bedeutung zukommt. 30 Punkte haben die Augsburger fünf Spieltage vor Schluss gesammelt, es müssen noch einige hinzukommen, soll sich am Status Erstligist nichts ändern. "Wenn wir keine Punkte mehr holen, wird es sehr eng. Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen, dann können wir uns die Tabelle etwas entspannter anschauen", sagte Bauer.
Auch das Heimspiel gegen Union Berlin ist ausverkauft
Zusammen mit Maaßen und Reuter beantwortete er zunächst auf einem Podium Fragen des Moderators und später der Fans. Da gab es Lob für die Spielweise, aber eben auch Sorgen wegen des Klassenerhalts. "Den drücken wir jetzt gemeinsam über die Ziellinie, dann haben wir eine gute Basis für die kommende Saison", sagte Maaßen. Die Unterstützung ist vorhanden. Da mittlerweile auch die Partie gegen Union Berlin ausverkauft ist, finden sechs Heimspiele am Stück in einer vollen Arena statt.
Zunächst aber muss der FC Augsburg auswärts ran. Zwei Zähler aus den vergangenen zehn Partien in fremden Stadien, die Bilanz liest sich gruselig. Dennoch ist Bauer optimistisch. "Frankfurt hat auch seit einigen Spielen nicht gewonnen, da ist etwas möglich", meinte der Innenverteidiger, "wir fahren dort nicht mit Angst hin, sondern mit einer breiten Brust". Weil die Leistungen zuletzt in Ordnung gewesen seien. Der Ertrag aber deckt den Aufwand nicht ab.
Weil die Augsburger immer wieder Führungen verspielen. Ein Kraftproblem wegen der intensiven Spielweise? "Unser Spiel ist nicht zu intensiv, wir sind alle fit, daran liegt es nicht", sagte Bauer. Woran aber dann? Vor allem individuelle Fehler haben zuletzt Punkte gekostet. Zumal Trainer Maaßen kaum einmal den kompletten Kader zur Verfügung hat. Immer wieder fehlen wichtige Spieler.
Bauer hofft auf EM-Teilnahme mit der U21
In der Defensive wird Jeffrey Gouweleeuw nach seiner Sperre zurückkehren. Für Bauer könnte das bedeuten, dass er zunächst auf die Auswechselbank muss. Mit dem Niederländer und Felix Uduokhai sind die beiden etatmäßigen Innenverteidiger einsatzbereit. Womöglich aber setzt Maaßen auch auf eine Dreierkette, wodurch auch für Bauer ein Platz frei wäre. "Ich bin fit und habe zuletzt meine Leistungen gebracht", meinte Bauer. Mehr könne er nicht tun. Seine bislang überzeugende Saison würde der 23-Jährige gerne mit einem Einsatz bei der U21-EM im Sommer krönen. Zuletzt musste er für Testspiele wegen einer Verletzung absagen. "Das wäre ein Turnier, das man nicht so schnell vergessen würde. Durch meine Saison habe ich es mir verdient", meinte Bauer selbstbewusst.
Das sieht wohl auch Stefan Reuter so. "Maximilian Bauer hat eine tolle Entwicklung genommen. Es ist bemerkenswert, wie intelligent und gut er verteidigt. Er ist ein absolut verlässlicher und starker Spieler", sagte Reuter am Donnerstagabend. Natürlich wurde der Sport-Geschäftsführer auch zu Ricardo Pepi gefragt. Der Augsburger Rekordeinkauf, der derzeit nach Groningen ausgeliehen ist, hatte zuletzt deutlich gesagt, dass er sich eine Rückkehr nach Augsburg nicht vorstellen könne. Zwischenzeitlich hatte es mehrfach Kontakt mit dem Stürmer und dessen Berater gegeben. "Wir sehen bei ihm eine gute Entwicklung, die Ausleihe hat für alle Beteiligten Sinn gemacht", sagte Reuter.
Eine Rückkehr aber auch? Pepi sieht das offenbar nicht so. "Er merkt, dass er in Holland viel Spielzeit bekommt und viele Tore schießt", sagte Reuter. Das weckt Begehrlichkeiten. Beim FCA aber ist noch keine Anfrage für den US-Amerikaner eingegangen. "Momentan aber ist das nicht unser Thema. Wir dürfen uns von nichts ablenken und keine Unruhe aufkommen lassen", sagte Reuter. Und: "Wir haben eine ganz heiße Aufgabe in Frankfurt. Es wäre wichtig, so schnell wie möglich einen Sieg einzufahren, um etwas mehr Ruhe zu haben."