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FC Augsburg: Warum Robert Gumny beim FCA Anlaufzeit gebraucht hat

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Warum Robert Gumny beim FCA Anlaufzeit gebraucht hat

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    Robert Gumny sprach im Trainingslager in Spanien mit AZ-Redakteur Marco Scheinhof.
    Robert Gumny sprach im Trainingslager in Spanien mit AZ-Redakteur Marco Scheinhof. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Lange Zeit hat Robert Gumny eine gewisse Skepsis begleitet. Der 24-Jährige ist zwar polnischer Nationalspieler, dennoch wurde und wird die rechte Außenbahn noch immer hin und wieder als Problem-Position im Augsburger Kader gesehen. Seit zweieinhalb Jahren ist er nun beim FCA, nach anfänglichen Schwierigkeiten hat er sich zu einer Stammkraft entwickelt. Einfach war seine Zeit in Augsburg nicht immer.

    Gumny kam aus Posen zum FCA. Kurz vor dem Wechsel war er lange verletzt gewesen, ein zweites Mal war er am Knie operiert worden. Sein Einstand war entsprechend schwierig. Hinzu kam die Eingewöhnung an eine neue Liga. In der zweiten Saison wurde es deutlich besser, nun ist er richtig angekommen. „Jetzt bin ich erste Wahl auf der rechten Seite. Mit der Entwicklung bin ich zufrieden“, sagt der Pole.

    Zumindest mit seiner eigenen. Beim Verein dagegen wohl nicht ganz. Der FCA hatte zuletzt häufig die Trainer getauscht. Jede Saison ein Wechsel auf dieser wichtigen Position erschwert das Vorankommen. Jedes Jahr eine andere Taktik, jedes Jahr eine Umgewöhnung. Mit der Konsequenz, dass der FCA nicht wirklich vom Fleck kommt. Dass zwar zuletzt immer der Klassenerhalt gelungen ist, viel mehr aber eben nicht. Eine sorgenfreie Saison mit einem gesicherten Mittelfeldplatz – das ist der Wunsch von vielen. Doch auch in dieser Saison scheint er sich nicht zu erfüllen.

    Robert Gumny im FCA-Trainingslager Algorfa in Spanien.
    Robert Gumny im FCA-Trainingslager Algorfa in Spanien. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Gumny sieht den FCA besser aufgestellt als vergangene Saison

    Gumny weiß um den Auftrag in Augsburg, um die Erwartungshaltung. „Wir haben als erste und wichtigste Aufgabe, in der Liga zu bleiben“, meint Gumny, der überzeugt ist, dass es gelingen wird. „Wir haben ein besseres Team als vergangene Saison“, sagt er. Im Idealfall mit ihm auf der rechten Seite der Viererabwehrkette. Dort fühlt er sich am wohlsten. Beim FCA musste er aber schon in der Innenverteidigung aushelfen, zum ersten Mal in seinem Fußballerleben. „Dort kann ich meine wahren Stärken nicht so zeigen“, sagt er. Nicht seine Dynamik bei den Sprints nach vorne. Nicht seine Kreativität in der Spielgestaltung. In der Mitte heißt es Mann gegen Mann. „Ich erwarte von mir mehr, auf der Seite kann ich dem Team mehr helfen“, erklärt er. So wie zuletzt. „Das ist meine beste Saison momentan“, sagt er. 

    Zu Beginn war es ihm schwergefallen, sich an den Augsburger Spielstil zu gewöhnen. Aus Polen kannte er viel Ballbesitz, bis zu 70 Prozent hatte er mit dem Spitzenteam Lech Posen. In Augsburg sind es manchmal weniger als 30 Prozent. „Wir wollen den Ball durch intensives Spiel erobern“, umschreibt es Gumny. Oft geht es einfach darum, dem Ball hinterherzulaufen. Spaß macht das nicht immer, ist aber zumindest zeitweise erfolgreich. Daran hat sich auch unter Enrico Maaßen wenig verändert, obwohl der derzeitige Coach eigentlich auch einen andern Spielstil bevorzugt. Mit mehr Ballbesitz und damit Spielkontrolle. Das unterscheide ihn von seinen Vorgängern Heiko Herrlich und Markus Weinzierl. „Jeder Trainer braucht die Zeit, um sein System einzuführen. Jetzt sind wir auf einem guten Weg“, sagt der Pole.

    Gumny hält eine Überraschung gegen Dortmund für möglich

    Es war sein großer Traum, in der Bundesliga zu spielen. In Augsburg hat er sich den erfüllt. Bis Ende Juni 2025 läuft sein Vertrag. Über seine Zukunft muss er sich daher noch keine Gedanken machen. Über die aktuelle Saison dagegen sehr wohl. Vor allem über den schweren Auftakt mit Dortmund, Mönchengladbach, Freiburg und Leverkusen. „Wir mögen es, gegen solche Teams zu spielen, gegen die es etwas mehr Platz für unsere Konter gibt“, sagt Gumny, Gerade in Dortmund sei im ersten Spiel nach der langen Pause auf jeden Fall eine Überraschung möglich. Zu einem so frühen Zeitpunkt sucht noch jedes Team seinen Rhythmus.

    Gumny hatte im Winter die Weltmeisterschaft im Kader von Polen erlebt. Er kam allerdings nicht zum Einsatz. In der Partie gegen Saudi-Arabien hatte er fest mit seiner Einwechslung gerechnet, da sein Konkurrent auf der rechten Seite, Matthew Cash, eine frühe Gelbe Karte sah und in Gefahr einer Hinausstellung geriet. Gumny aber musste trotzdem draußen bleiben. „Es war dennoch ein fantastisches Turnier und eine tolle Erfahrung“, sagt er. Mit seinem 24 Jahren hat er wohl noch die Möglichkeit auf mindestens zwei weitere WM-Turniere. Das bleibe natürlich das Ziel, so Gumny, der im Winter nur kurz Pause hatte. Über Weihnachten und Neujahr war er auf Sri Lanka und den Malediven. Und jetzt mit seinem Team in Spanien.

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