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FC Augsburg: Warum Koubek seinen Vertrag beim FCA verlängern möchte

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Warum Koubek seinen Vertrag beim FCA verlängern möchte

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    Tomas Koubek hofft auf einen fairen Zweikampf um die Nummer eins.
    Tomas Koubek hofft auf einen fairen Zweikampf um die Nummer eins. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Tomas Koubek wartet bereits. Er sitzt auf den Stufen im Treppenhaus der Arena. Das Mittagessen ist vorbei, die Pause zwischen den Trainingseinheiten kurz. Der Torwart des FC Augsburg trägt bereits sein rotes Shirt, mit dem er später wieder auf den Platz gehen wird. Der Tscheche nimmt sich Zeit für ein ausführliches Gespräch. Er sitzt an einem der hohen Tische im VIP-Bereich des Stadions, er überlegt sich seine Worte genau.

    Torwart Tomas Koubek hat beim FC Augsburg eine schwierige Zeit hinter sich

    Tomas Koubek hat schwere Zeiten in Augsburg erlebt. Seit Sommer 2019 steht er beim FCA unter Vertrag, vor vier Jahren war er als bis dahin teuerster Neuzugang verpflichtet worden. Das erhöhte die Erwartungen, nur selten konnte er sie erfüllen. So kam lange Zeit nie wirklich Ruhe in diese wichtige Position. Erst verdrängte ihn Andreas Luthe, später wurde Rafal Gikiewicz verpflichtet. Erst als der Pole in der Schlussphase der vergangenen Saison verletzt ausfiel, zeigte Koubek, welche Bedeutung er für den Verein haben kann. Seine Leistungen waren sehr ordentlich.

    Koubek weiß das. Diese Phase hat ihm neues Selbstvertrauen gegeben. Ihm ist klar: Er will beim FCA bleiben. Daran hat auch die Verpflichtung von Finn Dahmen nichts geändert. "Nach dem Spiel in Stuttgart habe ich schon gesagt, dass es mein Ziel ist, hier zu bleiben und den Vertrag zu verlängern", sagt der bald 31-Jährige. Natürlich sei ihm bewusst, dass er in diesem Sommer bessere Aussichten auf einen Wechsel habe, als wenn er nach einem weiteren Jahr auf der Bank im nächsten Sommer bei Vertragsende auf Vereinssuche gehe. Dennoch habe er allen Vereinen abgesagt, die sich in den vergangenen Wochen gemeldet hatten. 

    Koubek hatte mehr und mehr den Spaß verloren

    Schon vor einem Jahr war Koubeks Abschied nahe. Im Sommer 2022 fand sich allerdings kein Abnehmer, auch nicht für eine Ausleihe. So blieb der Tscheche, auch wenn ihm die ständige Reservistenrolle zusetzte. Er verlor mehr und mehr den Spaß an seinem Beruf. Das hat sich mittlerweile verändert. "Jetzt habe ich die Chance, hier Bundesliga zu spielen und vielleicht noch länger zu bleiben", sagt er optimistisch, "es freut mich, dass sich die Verantwortlichen nach meinen zweieinhalb schweren Jahren überlegen, ob ich noch einen neuen Vertrag kriegen kann."

    Überraschende Worte. Im Trainingslager in Schladming hatte Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter noch mitgeteilt, dass der Vertrag von Koubek nicht verlängert werde. Beim Torwart klingt das anders. Ihm gefalle es in Augsburg, seine Familie fühle sich auch wohl. Zumal er in der aktuellen Mannschaft sehr großes Potenzial sehe. Personell gehe "der FCA einen anderen Weg als die vergangenen Jahre. Wir müssen nur mehr Konstanz in unsere Leistungen bringen", sagt der Tscheche.

    Jetzt will sich Tomas Koubek in Augsburg durchsetzen

    Koubek, der als einer der Besserverdiener beim FCA gilt, will sich endlich in Augsburg durchsetzen. Er will hier kämpfen und die Vorbereitung abwarten. Das sei vielleicht ein bisschen riskant, gibt er zu. Er will es sich aber beweisen, dass er beim FCA die Nummer eins werden kann. Zumal er sich immer noch umentscheiden könne, wenn Maaßens Wahl tatsächlich auf Dahmen fällt. 

    Koubek ist zuversichtlich, was seine Zukunft betrifft. "Es ist jetzt ein anderes Gefühl und Miteinander als in den vergangenen drei Jahren", sagt der Tscheche, der neben seiner Heimatsprache auch englisch, deutsch und französisch spricht. Das macht ihn zu einem wichtigen Ansprechpartner in der Kabine. Koubek ist bei seinen Mitspielern beliebt, das weiß er. Und es freut ihn. Doch das reicht ihm längst nicht mehr. „Ich helfe der Mannschaft gerne in der Kabine, ich hoffe aber auch, dass ich als Torwart helfen kann", sagt er. Indem er die Nummer eins wird.

    Koubek glaubt an einen fairen Zweikampf

    Das ist sein Ziel. Trainer Enrico Maaßen hat einen offenen Zweikampf um die Position im Tor versprochen. Mehrmals. Koubek glaubt daran. „Wenn das der Trainer sagt, wird das stimmen", sagt der Tscheche, „noch ist nichts entschieden, alles ist offen.“ Die Partie am Samstag (15 Uhr) gegen Ajax Amsterdam könnte einen wichtigen Fingerzeig geben. Wer hier spielt, dürfte die Nase vorne haben. Noch möchte Maaßen nicht verraten, wen er gegen die Niederländer auflaufen lässt. Er müsse sich zunächst noch mit Torwarttrainer Marco Kostmann absprechen, wehrt der FCA-Trainer entsprechende Fragen ab.

    Einen Zwischenstand habe er noch nicht erhalten, sagt Koubek. „Ich kann nur jeden Tag Vollgas geben und hoffen, dass ich die Nummer eins werde“, sagt er. Dabei komme es darauf an, "wer sich besser präsentiert und besser zu unserem Spielsystem passt. Wir sind alle alt genug, um zu wissen, wo unsere Stärken und Baustellen sind.“ Wobei auch ihm klar sein dürfte, dass seine Aufgabe schwer ist. Dahmen war mit der Aussicht auf die Nummer eins aus Mainz verpflichtet worden. Der 25-Jährige gilt als großes deutsches Torwart-Talent.

    Koubek und Dahmen sind schwer zu vergleichen. „Der größte Unterschied zwischen Finn und mir sind 20 Kilogramm und einige Zentimeter. Wir sind ganz unterschiedliche Torwarttypen und brauchen daher andere Schwerpunkte im Training. Das macht Marco Kostmann sehr gut“, sagt Koubek. Unter Kostmann habe sich das Training deutlich verändert. Der neue Coach aus Bielefeld lasse viele spielnahe Situationen üben, die die Torhüter zu schnellen und oftmals unerwarteten Entscheidungen zwingen. „Wir arbeiten zudem sehr viel mit dem Ball am Fuß, das will auch Enrico Maaßen“, sagt Koubek. Eine der größten Baustellen im FCA-Spiel war vergangene Saison der wenige Ballbesitz. Das soll sich ändern, bei der Umsetzung müssen auch die Torhüter helfen.

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