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FC Augsburg: Warum es beim FCA nicht zu emotional werden darf

FC Augsburg

Warum es beim FCA nicht zu emotional werden darf

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    Trainer Enrico Maaßen (links) und Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter sind am Spielfeldrand mitunter recht emotional.
    Trainer Enrico Maaßen (links) und Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter sind am Spielfeldrand mitunter recht emotional. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Ohne Emotionen wird es nicht gehen. In keinem Fußball-Spiel. Und schon gar nicht in der Bundesliga. In den vergangenen Wochen aber schien es der FC Augsburg etwas zu übertreiben mit den Gefühlsregungen – auf und neben dem Platz. Letztes Beispiel: Die Hinausstellung von Iago wegen einer Unbeherrschtheit am Samstag in der Partie gegen Leipzig, in deren Folge aus der Augsburger 3:0-Führung noch ein 3:3 wurde. Iago musste gemäß des internen Strafenkatalogs eine Geldstrafe zahlen, zudem entschuldigte er sich bei seinen Kollegen.

    Damit war der Fall erledigt. Zumindest dieser. Allerdings belegen die Augsburger in der Statistik der erhaltenen Gelben Karten den ersten Platz. Die Folge: Schiedsrichter, die sich auf Partien des FC Augsburg ganz besonders vorbereiten und sehr genau hinschauen könnten. Eine Gefahr, die auch Enrico Maaßen sieht. „Ich glaube, dass manche Schiedsrichter hierherfahren und sagen: Denen wollen wir den Wind aus den Segeln nehmen“, sagte der Augsburger Trainer am Donnerstag. Die Folge können frühe Gelbe Karten sein. Er fügte aber auch an: „Vielleicht sind sie auch verunsichert und wollen deshalb eine harte Linie fahren.“

    Kritik und Anerkennung für die FCA-Spielweise

    Die Augsburger müssen sich mit dem Thema Spielweise, Härte und Emotionen beschäftigen. Nicht nur wegen der für sie negativen Statistik. „Wir haben eine intensive Art des Fußballs“, sagte FCA-Trainer Maaßen. Unfair aber sei sie nicht, von einer überharten Spielweise seiner Elf wollte er auch nicht sprechen. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann beklagte die nach dem Pokalspiel, Leipzigs Coach Marco Rose fand dagegen eher anerkennende Worte. Die Ansichten sind also unterschiedlich.

    Gerade zu Beginn der Saison hatten die Augsburger wenig Glück mit Schiedsrichterentscheidungen. Gegen Mainz gab es Gegentreffer, die nicht regulär waren. In Bremen hätte ein später Strafstoßpfiff, den selbst die Schiedsrichter hinterher als falsch erklärten, beinahe den Sieg gekostet. Das hatte für viel Unruhe beim FCA gesorgt. Vielleicht reagieren Verantwortliche und Spieler auch deshalb noch etwas gereizt bei manchen Entscheidungen. Maaßen aber stellte klar, dass „wir uns immer hinterfragen und uns vielleicht etwas zurücknehmen müssen“.

    Emotional dürfte es auch am Samstag werden, wenn das schwäbische Duell beim VfB Stuttgart (15.30 Uhr) ansteht. Die Gastgeber stecken im Tabellenkeller fest, zudem beschäftigt sie eine Diskussion, wie es auf dem Trainerposten weitergeht. Momentan darf sich dort Michael Wimmer beweisen, es gibt aber zwei weitere Kandidaten, die in der Winterpause übernehmen könnten. In Stuttgart ist also mal wieder viel los. Davon unbeeindruckt wollen sich die Augsburger zeigen. „Wenn wir diese Überzeugung und diese Energie, die wir in den vergangenen Wochen gesehen haben, wieder auf den Platz bekommen, haben wir in jedem Spiel die Chance zu gewinnen“, sagte Maaßen. Sein Team fahre nach den erfolgreichen vergangenen Wochen mit breiter Brust nach Baden-Württemberg. „Wir müssen bei uns bleiben und der unangenehme Gegner sein, der in der Offensive immer gefährlich ist“, sagte der FCA-Trainer.

    Auf den Außenbahnen braucht es Flexibilität beim FCA

    Im Angriff plagen ihn keine Sorgen. Mergim Berisha, Ermedin Demirovic, Florian Niederlechner und Ruben Vargas sind in guter Form. Zudem kehrt Fredrik Jensen nach seiner auskurierten Corona-Infektion in den Kader zurück. Auf den defensiven Außenbahnen aber wird Flexibilität und Kreativität bei der Besetzung gefordert sein. Mads Pedersen ist angeschlagen und hat zuletzt nur individuell trainiert. Iago ist nach seiner Gelb-Roten Karte aus dem Leipzig-Spiel gesperrt. Raphael Framberger konnte wegen Rückenproblemen am Donnerstag nicht trainieren. „Wir haben einige Ideen“, sagte Maaßen, mehr wollte er am Donnerstag nicht über seine personellen und taktischen Planungen verraten. Frederik Winther könnte eine Option für die linke Seite sein, Daniel Caligiuri für rechts. Oder Maaßen stellt auf eine Dreierkette in der Defensive um. Im Tor wird Rafal Gikiewicz wohl ein weiteres Mal fehlen, ihn dürfte erneut Tomas Koubek ersetzen. „Er macht es bislang ordentlich“, urteilte Maaßen.

    Reece Oxford ist seit wenigen Wochen im Mannschaftstraining zurück, Felix Uduokhai seit Dienstag. Eine Kader-Option dürfte noch keiner von beiden am Samstag sein. „Sie brauchen noch Zeit“, sagte Maaßen, es könnte aber sein, dass noch vor der Winterpause „der ein oder andere Mal wieder im Kader steht“, so Maaßen. Vier Spiele stehen noch an. Nach Stuttgart folgen Frankfurt, Union Berlin und Bochum. Es könnten noch einmal emotionale Wochen werden.

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