Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: Warum die Torhüter des FCA im Fokus bleiben werden

FC Augsburg

Warum die Torhüter des FCA im Fokus bleiben werden

    • |
    Finn Dahmen blickt zufrieden auf seine erste Saison als Stammtorhüter in der Bundesliga. Mit dem FC Augsburg ist er im Rennen um einen Europapokal-Startplatz.
    Finn Dahmen blickt zufrieden auf seine erste Saison als Stammtorhüter in der Bundesliga. Mit dem FC Augsburg ist er im Rennen um einen Europapokal-Startplatz. Foto: Swen Pförtner, dpa

    Wenn Finn Dahmen in der Pause den Weg in die Kabine antritt, weiß er Marco Kostmann an seiner Seite. Der Torhüter des FC Augsburg und dessen Torwarttrainer reden dann kurz über die Geschehnisse der ersten Spielhälfte. Kostmann, 58, gibt seinem Schützling Feedback. Was Dahmen gut oder weniger gut gemacht hat, wo er aufpassen muss, was er ändern kann. Die beiden verbringen in der täglichen Arbeit viel Zeit miteinander, auf dem Trainingsplatz oder in der Analyse. Beide betraten beim Fußball-Bundesligisten Neuland, beide waren vor der laufenden Saison nach Augsburg gewechselt. Dahmen bezeichnet die Zusammenarbeit als "Glücksfall", spricht von einem "coolen Jahr, das sehr viel Spaß gemacht" habe. "Ich habe mich enorm weiterentwickeln können", betont Dahmen. 

    Kostmann geht: Was muss der neue Torwarttrainer des FCA mitbringen?

    Am Saisonende werden sich die Wege von Dahmen und Kostmann trennen. Die sportliche Leitung des FCA hat sich entschieden, den Vertrag mit Kostmann nicht zu verlängern. Sportdirektor Marinko Jurendic begründete diesen Schritt damit, dass man nun die Gelegenheit hätte, sich neu auszurichten und setzte den Vorgang in einen gesamtheitlichen Zusammenhang. "Es geht darum, dass wir – wie beim Cheftrainer auch – Personen holen, die zu unserer Philosophie passen", sagt Jurendic. Welche Anforderungen der künftige Torwarttrainer mitbringen muss, darauf wollte der 46-Jährige nicht näher eingehen. Gesucht werde aber nach einer dauerhaften Lösung für die nächsten zwei, drei Jahre. Dahmen: "Wenn der Torwarttrainer feststeht, werde ich mit Sicherheit einer der Ersten sein, der davon erfährt, und mit ihm in den Austausch gehen." 

    Dass der FCA den Vertrag nicht verlängert, ist eine weitere Maßnahme in der personellen Umstrukturierung auf sportlicher Ebene. Kostmann hatte noch der ehemalige Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter verpflichtet, Trainer war damals Enrico Maaßen. Wären Jurendic und Trainer Jess Thorup mit der Arbeit von Kostmann rundum zufrieden gewesen, hätten sie wohl kaum die Zusammenarbeit beendet. Veränderungen könnte es zudem auf der Ersatztorhüter-Position geben. Der Vertrag von Tomas Koubek läuft aus. Bislang hat sich der Tscheche, der 2019 für 7,5 Millionen Euro von Stade Rennes kam, nicht zu seiner Zukunft geäußert. Bei einem guten Angebot würde er Augsburg wohl verlassen. Andererseits fühlt sich der 31-Jährige in Augsburg wohl, lebt hier mit seiner Familie, und könnte Ersatzmann hinter Dahmen bleiben. 

    Dahmen: "Die Vertrauensbasis muss auf jeden Fall da sein"

    Dieser würde sich freuen, sollte die Konstellation bestehen bleiben. In Koubek hat Dahmen nominell einen Konkurrenten, zugleich ist der Tscheche innerhalb der Mannschaft wegen seiner ruhigen, freundlichen Art aber extrem beliebt. "Es macht mega Spaß mit Tomas", betont Dahmen. "Mir ist es auf jeden Fall lieber, wenn ich mit meinen Konkurrenten gut auskomme und Spaß auf dem Trainingsplatz habe. Ich glaube, nur so kann man sich am besten weiterentwickeln." 

    Sein Einfluss auf die Zusammensetzung im Torhüterteam ist begrenzt. Letztlich muss der 26-Jährige mit den Leuten zusammenarbeiten, mit denen der FCA die vakanten Stellen besetzt. Er sei überzeugt, dass der Verein bezüglich des Torwarttrainers eine "gute Wahl" treffen werde. "Die Vertrauensbasis muss auf jeden Fall da sein, weil ich jeden Tag mehrere Stunden mit ihm verbringe. Da ist ein sehr gutes Verhältnis wichtig." Das Alter des Torwarttrainers sei für ihn nicht ausschlaggebend. "Es kann auch immer interessant sein, mit neuen Leuten zu arbeiten. Von jedem kannst du neue Sachen mitnehmen."

    FCA-Torwart Dahmen trägt seinen Teil zum Aufschwung bei

    Dahmen war im Sommer als Nachfolger von Rafal Gikiewicz von Mainz 05 zum FCA gekommen. Der 26-Jährige war 2021 mit der deutschen U21-Nationalmannschaft Europameister geworden, kam im Klub allerdings nicht über die Rolle des Ersatzmannes hinaus. In Augsburg war er als Nummer eins eingeplant. Seine Leistungen schwankten vor allem zu Beginn der Saison. Dahmen verschuldete selten Gegentore, rettete aber auch kaum Punkte durch herausragende Paraden. Erst Anfang März gelang ihm ein erstes Zu-Null-Spiel. 

    Inzwischen hat sich Dahmen stabilisiert, trägt auch seinen Teil zum Aufschwung bei. Entsprechend fällt das Fazit des Torhüters aus. "Für mich ist die Saison bisher insgesamt sehr positiv. Es ist eigentlich alles so gekommen, wie ich es mir vorher vorgestellt habe." Der Wechsel zum FCA sei ein sehr großer Schritt gewesen, er hätte aber genau gewusst, was auf ihn zukommen würde. "Ich habe mich durchgesetzt und wir spielen insgesamt eine gute Runde. Es passt alles, ich fühle mich sehr wohl." 

    Vor dem Heimspiel gegen den SV Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) befindet sich der FCA im Rennen um einen Europapokalstartplatz. Frankfurt (46 Punkte), Freiburg (40), Augsburg und Hoffenheim (je 39) dürfen hoffen, in der Europa oder Conference League zu starten. Der Klassenerhalt ist erreicht, ohne Druck können Dahmen und seine Mitspieler die Restsaison angehen. "Wir gehen die letzten vier Spiele mit einer enormen Lust an. Wir alle hätten das vor der Saison unterschrieben. Jetzt heißt es, einen knappen Monat lang alles versuchen und möglichst viele Spiele gewinnen. Dann schauen wir, was am Ende dabei herauskommt."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden