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FC Augsburg: Warum Caligiuri beim FCA unzufrieden ist

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Warum Caligiuri beim FCA unzufrieden ist

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    Daniel Caligiuri möchte wieder angreifen im Kampf um einen Stammplatz.
    Daniel Caligiuri möchte wieder angreifen im Kampf um einen Stammplatz. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Daniel Caligiuri hat in seiner Karriere viel erlebt. Eigentlich genug für ein Fußballerleben. 35 Jahre wird der Routinier des FC Augsburg am Sonntag. Seit Sommer 2020 ist er in Augsburg unter Vertrag, seitdem war er regelmäßig Stammspieler. Bis zu dieser Saison. In den 15 Partien unter Enrico Maaßen hatte Caligiuri deutlich weniger Einsatzminuten als gewohnt. Eine Situation, die für ihn neu ist. "Keine Frage, ich bin unzufrieden gewesen mit der Hinrunde", sagte er nun im Trainingslager in Spanien. Eine Erfahrung, die er nicht unbedingt noch gebraucht hätte.

    Ein solches Halbjahr habe er in seiner Karriere noch nicht erlebt. Das gibt Caligiuri ganz unumwunden zu. Natürlich hat er sich das erste Halbjahr unter dem neuen Trainer anders vorgestellt. Zumal noch im Trainingslager im Sommer in Österreich vieles darauf hingedeutet hatte, dass Maaßen den 35-Jährigen als wichtigen Baustein in seinem Team erachtet. Er sprach stets lobend über den Routinier. Im ersten Heimspiel gegen den SC Freiburg setzte der FCA-Coach auch auf die Qualitäten von Caligiuri. Augsburg verlor mit 0:4. "Es war kein guter, aber auch kein schlechter Auftritt von mir", sagte der 35-Jährige in der Rückschau.

    Zumindest war es ein Auftritt, der ihn zunächst aus der Mannschaft spülte. In der Folge kam kaum mehr Spielzeit hinzu. Ein paar Kurzeinsätze und noch einmal 90 Minuten bei der Heimniederlage gegen Hertha BSC. Zu wenig für Caligiuri. "Insgesamt bin ich unzufrieden", sagte er, "weil ich mich anders kenne." Und weil er eine solche Hinrunde mit so vielen Enttäuschungen eben noch nicht erlebt habe.

    Caligiuri führt derzeit keine Gespräche mit anderen Vereinen

    Sofort kamen Gerüchte auf, dass sich Caligiuri nun im Winter verändern könne. Dass er noch mal einen neuen Verein sucht. Der FC Schalke wurde als Interessent genannt. "Ich habe Vertrag bis Sommer und führe keine anderen Gespräche. Für mich ist klar: Ich versuche, hier wieder an meine Leistungsgrenze zu kommen", sagte Caligiuri. Der Routinier will es noch einmal allen zeigen. "Ich fühle mich topfit und noch lange nicht so alt", sagte er. Er habe sehr wohl noch die Qualität, ein paar Jahre in der Bundesliga zu spielen. 

    369 Bundesliga-Spiele hat er bislang in seiner Karriere absolviert. Sein großes Ziel ist es, die 400 Partien vollzumachen. "Dann müsste ich nächstes Jahr auch Bundesliga spielen. Ob ich die 400 in Augsburg erreiche oder woanders, steht in den Sternen. Das müssen wir schauen", sagte er vorsichtig. Nun gehe es darum, sich wieder ins Team zu kämpfen. "Ich bin Profi, muss weiter an mir arbeiten und positiv bleiben", sagte er. Das dürfte ihm wohl am Samstag schwer gefallen sein, als ihn Trainer Maaßen erst im zweiten Testspiel gegen Union Berlin mit der deutlich schwächer besetzten Mannschaft aufs Feld schickte. Caligiuri sollte die jungen Spieler führen. Oder war es schon ein Signal für die Rückrunde, dass es wieder schwer für ihn werden könnte, in die erste Elf zurückzukehren?

    Nach Framberger-Abgang braucht der FCA Caligiuri

    Klar ist: Der FCA braucht Caligiuri. Auch wegen des Abgangs von Raphael Framberger zum SV Sandhausen, wodurch das Personal auf der rechten Seite weiter ausgedünnt wird. Robert Gumny dürfte erste Wahl sein, vor allem in der Viererkette bringt der Pole die besseren Qualitäten als Rechtsverteidiger mit. Doch auch Caligiuri kann diese Position einnehmen. "Ich sehe mich auf der rechten Seite, ob hinten oder vorne, ist letztlich egal", sagte er im Trainingslager. Er brauche eine feste Position, um auf sein Top-Niveau zu kommen. "Das hat man, glaube ich, in den letzten Jahren gesehen, dass ich konstant gute Leistungen bringen kann, wenn ich auf einer Position eingesetzt werde. Das war auch ein Thema in der Hinrunde, dass ich auf mehreren Positionen gespielt habe", erklärte der 35-Jährige. So falle es schwer, seinen Rhythmus zu finden.

    Zu Enrico Maaßen habe er ein gutes Verhältnis. "Wir haben uns unter vier Augen darüber unterhalten, was gut war und was nicht so gut war. Darüber macht man sich dann Gedanken und geht als Team ins neue Jahr", sagte Caligiuri, der den Konkurrenzkampf annehmen möchte. "Ich bin ein Wettkämpfer und einer, der sich durchsetzen möchte und nicht durch den Hinterausgang geht. Deswegen nehme ich die Situation an und versuche, meine Qualitäten einzubringen. Dann bin ich, denke ich, auch stark genug, um der Mannschaft zu helfen", kündigte er an. Häufig wird bemängelt, dass Caligiuri zu langsam sei. Ein Blick auf die Statistik aber zeigt, dass er bei der Topgeschwindigkeit in dieser Saison auf Rang sechs liegt. Schneller waren Mads Pedersen, Iago, Fredrik Jensen, der mittlerweile nach Groningen verliehene Ricardo Pepi und Carlos Gruezo.

    Jordan Siebatcheu (FC Union Berlin) setzt sich durch gegen Ruben Vargas (FC Augsburg #16) und Felix Uduokhai (FC Augsburg #19, re.);

TEST: FC Augsburg - FC Union Berlin:
FC Augsburg, Trainingslager Algorfa, Spanien  2023
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    Gleich zweimal traf der FC Augsburg in Testspielen am Samstagnachmittag auf Union Berlin. Beide gingen verloren. Die Eindrücke vom Team in der Galerie
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