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FC Augsburg: Verhaegh will nach Wolfsburg

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Verhaegh will nach Wolfsburg

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    Dem FC Augsburg droht der Abschied von Kapitän Paul Verhaegh.
    Dem FC Augsburg droht der Abschied von Kapitän Paul Verhaegh. Foto: Ulrich Wagner

    In welche Richtung die Fragen abzielen werden, weiß Stefan Reuter. Daher unternimmt der Geschäftsführer Sport des FC Augsburg gar nicht erst den Versuch auszuweichen. Von sich aus lenkt er das Gespräch auf Paul Verhaegh. Der Kapitän fehlt. Nicht nur in der Einheit am Sonntagvormittag auf dem Trainingsplatz in Southampton. Er gehört gar nicht erst dem Tross des Bundesligisten an, der sich auf die sechstägige Reise nach England begeben hat. Reuter liefert eine Antwort, die überrascht: Verhaegh sei nicht angeschlagen oder verletzt, nein, er sei nicht dabei, weil er den Verein wechseln wolle. Dies habe er dem FCA mitgeteilt. Reuter sagt: „Das war sehr kurzfristig.“

    In der Regel kommentiert der Verantwortliche keine laufenden Verhandlungen, die Öffentlichkeit erfährt von Transfers, wenn sie vollzogen sind. Dass Reuter diesmal einen anderen Weg geht, deutet auf einen baldigen Abschied Verhaeghs hin. Reuter: „Wir überlegen, ob wir seinem Wunsch nachkommen.“ Nach sieben Jahren FCA, nach Aufstieg, mehrmaligem Klassenerhalt und Europapokal-Abenteuer, könnte der Niederländer also beim FCA Schluss machen. Reuter spricht von einer „interessanten Offerte“, mit der sich der Profi beschäftige und fügt hinzu: „Für uns ist noch keine Entscheidung gefallen.“ Er sagt aber auch: „Wir wollen so ein Thema nicht mit in die Saison nehmen.“

    Verhaegh, zweifacher Familienvater, hat im Frühjahr erklärt, dass er nach seinem Karriereende in seine niederländische Heimat zurückkehren wolle. Er hat damals allerdings betont, dass er weiterhin als Profi spielen wolle. Folglich wird der FCA wohl nicht die letzte Station seiner Karriere, in der sich auch Länderspiele und eine WM-Teilnahme finden. In der vergangenen Spielzeit waren die Leistungen des Rechtsverteidigers schwankend, gegen Ende der Saison spulte er routiniert sein Pensum ab und war als Stabilisator der Abwehrreihe und Wortführer für den Ligaverbleib von Bedeutung.

    Verhaegh will offenbar zum VfL Wolfsburg

    Verdiente Spieler, die sich nichts zuschulden kommen lassen, genießen bei den FCA-Verantwortlichen einen besonderen Status. Als Ragnar Klavan im Sommer 2016 nach England wechseln wollte, ließ ihn der FCA gehen, ohne die Ablösesumme durch zähe Verhandlungen hochzutreiben. Verhaegh darf wohl ebenso damit rechnen, dass ihm keine Steine in den Weg gelegt werden. Nach Informationen unserer Zeitung möchte Verhaegh zum Bundesliga-Konkurrenten VfL Wolfsburg wechseln. Erst vor zwei Wochen hatte FCA-Trainer Manuel Baum den Niederländer erneut zum Spielführer seiner Mannschaft bestimmt, seit fünf Jahren führt dieser das Team aufs Feld. Baum müht sich abseits des Trainingsplatzes in Southampton, seinen Worten Endgültigkeit zu nehmen.

    Doch er kommt nicht umhin, sich mit einem möglichen Abgang seines Kapitäns zu beschäftigen. Auch wenn das letzte Wort noch nicht gesprochen sei, meint Baum, man müsse sich mit Alternativen auf Verhaeghs Position beschäftigen. Derzeit sind das Daniel Opare, Georg Teigl und Raphael Framberger. Der Ghanaer Opare hatte bisher einen schweren Stand, wurde in der vergangenen Saison an den französischen Zweitligisten RC Lens verliehen. Im Testspiel am Samstag gegen den FC Middlesbrough fiel er dadurch auf, dass er mit einem Fehler das späte 1:2 und damit die Niederlage verschuldete. Framberger hatte wiederholt Verletzungspech und Teigl ist als Rechtsverteidiger wohl zu wenig ball- und passsicher. Sollte Verhaegh gehen, dürfte der FCA zeitnah einen neuen Rechtsverteidiger verpflichten.

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