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FC Augsburg: Unentschieden in Frankfurt: Die Verfolger kommen dem FCA immer näher

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Unentschieden in Frankfurt: Die Verfolger kommen dem FCA immer näher

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    Arne Maier, Ruben Vargas, Irvin Cardona , Ermedin Demirovic und  Elvis Rexhbecaj  (von links) verabschieden sich von den FCA-Fans.
    Arne Maier, Ruben Vargas, Irvin Cardona , Ermedin Demirovic und Elvis Rexhbecaj (von links) verabschieden sich von den FCA-Fans. Foto: hmb Media, Kolbert-Press

    Als Schiedsrichter Frank Willenborg in der Deutschen-Bank-Arena das Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Augsburg abgepfiffen hatte, da liefen die Spieler des FCA direkt zu ihren Fans zum Gästeblock. Rund 2000 hatten sie nach Frankfurt begleitet und die spendeten den Spielern nach dem 1:1 nun aufmunternden Applaus. Zwar reichte es auch im siebten Spiel in Folge nicht zum Sieg, doch diesmal hatten die FCA-Profis nicht wieder einmal einen Vorsprung verspielt, sondern sich nach dem 0:1-Rückstand durch ein Eigentor von Elvis Rexhbecaj (25.) zurückgekämpft und durch einen akrobatischen Treffer von Ermedin Demirovic (58.) verdientermaßen einen Punkt mitgenommen. 

    Eintracht Frankfurt träumt immer noch vom SSC Neapel

    Auf der anderen Seite trauten sich die Akteure mit dem Adler auf dem Trikot nicht so nahe ran an die Westkurve. Sie waren sich nicht so sicher, wie die nicht gerade zimperlichen Eintracht-Fans auf das neunte Spiel in Folge ohne Dreier reagieren würden. Zuerst gab es eine irgendwie bedrohlich wirkende Stille, dann gab es doch noch ein paar Klatscher. In Frankfurt träumt man immer noch von den Champions-League-Nächten, die erst mit den Achtelfinal-Aus gegen den SSC Neapel Mitte März endeten. Doch die Realität sieht anders aus. In der Bundesliga wartet man seit Februar auf einen Sieg. Mit 43 Punkten nach dem 30. Spieltag sinkt die Hoffnung, sich über das Alltagsgeschäft wiederum für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren zu können. Allerdings kann die Eintracht am Mittwoch mit einem Sieg beim VfB Stuttgart in das DFB-Pokalfinale einziehen.

    Eintracht-Trainer Oliver Glasner wird nach seinem Arbeitsplatz gefragt

    Trotzdem wurde Trainer Oliver Glasner nach dem 1:1 die Frage gestellt, wie sicher er sich auf seinem Platz noch fühle. Glasner versuchte gelassen zu antworten. „Wenn einer meint, es besser zu machen als Oliver Glasner, dann packe ich meine Sachen“, sprach er mit matter Stimme über sich in der dritten Person. „Aber es hat noch keiner besser gemacht als ich. Deshalb bin ich zuversichtlich.“ 

    Die Abstiegskonkurrenten des FC Augsburg rücken näher

    Diese Probleme hätte man beim FCA gerne. Denn der Klassenerhalt ist noch längst nicht sicher. Während man sich selbst mit zuletzt zwei Unentschieden und nun 31 Punkten nur mit Trippelschritten vorwärtsbewegt, holt die Konkurrenz hinten mächtig auf. Schalke und der VfB siegten. Der Abstand auf den ersten direkten Abstiegsplatz, dort steht Schalke, beträgt nur noch vier Punkte. So ist die Sichtweise der Pessimisten.

    FCA-Trainer Enrico Maaßen ordnet die Lage (verständlicherweise) etwas anders ein. „Es ist klar, dass auch mal ein Mitkonkurrent punktet. Am Ende haben wir immer noch eine ordentliche Ausgangssituation. Es war ein sehr wichtiger Punkt, den wir heute geholt haben. Insbesondere, weil wir das Ganze mal umgedreht haben. Sonst sind uns die drei Punkte immer gestohlen worden. Diesmal haben wir einen entführt.“

    Der FCA schießt beide Tore in Frankfurt selbst

    Jetzt ist es ja nicht so, dass der FCA im freien Fall Richtung 2. Liga torkelt, auch in Frankfurt agierte man auf Augenhöhe, deshalb war der Punktgewinn durchaus verdient. Es war aber auch nicht zu übersehen, dass auf beiden Seiten die jeweils besten Stürmer fehlten. Bei Frankfurt fiel Senkrechtstarter Randal Kolo Muani mit Adduktoren-Problemen erst kurz vor dem Anpfiff aus, beim FCA sieht sich Mergim Berisha seit einigen Wochen nicht in der Lage, aufgrund von Sprunggelenkproblemen zu spielen.

    Elvis Rexhbcaj unterlief ein Eigentor.
    Elvis Rexhbcaj unterlief ein Eigentor. Foto: Arne Dedert, dpa

    Zudem strotzten die Spieler am Samstag nicht gerade vor Selbstbewusstsein. Und so entwickelte sich ein intensives, aber niveauarmes Bundesligaspiel, in dem der FCA beide Tore selbst schoss. In der 25. Minute fälschte Elvis Rexhbecaj eine eigentlich harmlose Hereingabe unhaltbar ins eigene Tor ab. Im Vorfeld hatte aber Linksverteidiger Renato Veiga, der den verletzten Iago ersetzte, nicht gerade fachmännisch verteidigt. Und das war symptomatisch für das FCA-Spiel in den letzten Wochen. Es sind individuelle Fehler, die zu den Gegentoren führen.

    FCA-Trainer Enrico Maaßen baut in der Halbzeit um

    Doch der Trainer und die Mannschaft zogen ihre Lehren aus der schlechten ersten Halbzeit. Maaßen baute um und die Spieler kämpften gegen die Niederlage an. Verdienter Lohn: der Ausgleich von Ermedin Demirovic in der 58. Minute. Eine Flanke von Ruben Vargas leitete er artistisch aus der Drehung mit nur einem Kontakt zum 1:1 in die lange Ecke weiter. Danach bearbeiteten sich beide Teams weiter, ohne aber sich noch wirklich große Torchancen herauszuspielen. 

    Julian Baumgartlinger wird verletzt vom Platz geführt.
    Julian Baumgartlinger wird verletzt vom Platz geführt. Foto: Arne Dedert, dpa

    Und es kam auch noch ein trauriger Moment hinzu. In der 71. Minute musste der erste in der Halbzeit eingewechselte Julian Baumgartlinger mit einer schweren Knieverletzung wieder ausgewechselt werden. 

    FCA-Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter wollte sich trotz aller Probleme den Punktgewinn auch nicht allzu schlechtreden lassen. „Frankfurt hat keine ideale Phase, aber enorme Qualität. Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir uns den Punkt auch verdient. Er ist gerecht und in Ordnung. Wir müssen uns nicht schämen, in Frankfurt unentschieden zu spielen.“

    Gegen Union Berlin ist die WWK-Arena zum fünften Mal in Folge ausverkauft

    Das nicht, doch die sportliche Lage ist am Wochenende nicht besser geworden. Das weiß auch Reuter: „Wir haben in den letzten Wochen etliche Punkte liegen lassen, die uns natürlich wehtun, sonst wären wir einer deutlich komfortableren Situation. Aber die bekommen wir nicht mehr.“ Und trotzdem hat der FCA alles selbst in der Hand. Zum Beispiel mit einem Sieg am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) zu Hause gegen Union Berlin. Reuter verweist auf diesen positiven Aspekt. „Wir müssen uns auf dieses Spiel freuen. Wir haben Fans, die uns grandios unterstützen. Das Stadion wird wieder brechend voll sein.“ Zum fünften Mal in Folge. Die Fans sind auf jeden Fall auf Bundesliga-Niveau.

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