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FC Augsburg: „Turban-Tobi“ – Stehaufmännchen des FCA

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„Turban-Tobi“ – Stehaufmännchen des FCA

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    „Turban-Tobi“ – Stehaufmännchen des FCA
    „Turban-Tobi“ – Stehaufmännchen des FCA

    Als Tobias Werner am Freitag kurz vor 23 Uhr die Kabine des FC Augsburg verließ, zierte die Stirn des Augsburger Fußball-Profis ein dickes Pflaster. Darunter verborgen die getackerte Platzwunde, die sich der Außenbahnspieler beim 0:0 gegen den 1. FC Köln zugezogen hatte.

    Der Kölner Kapitän Matthias Lehmann hatte Werner in der 56. Minute bei einem Zweikampf mit dem Fuß am Kopf getroffen. Werner blutete an der Stirn. Der gebürtige Ulmer Lehmann entschuldigte sich umgehend, doch vor der Gelb-Roten Karte bewahrte ihn das nicht. Über eine halbe Stunde lang mühte sich der FCA dann, das Abwehrbollwerk der Rheinländer zu knacken. Es gelang nicht.

    Tobias Werner erzielte zwei Tore mit Turban

    Werner biss auf die Zähne. Er kam mit einem dicken Turban zurück. Darin hat er Erfahrung. 2013 erzielte er beim 3:0-Sieg im Pokal bei Preußen Münster lädiert zwei Tore. Und in dieser Saison markierte er Anfang August in der ersten Pokalrunde beim 3:1-Sieg nach Verlängerung in Elversberg den dritten Treffer. Dabei war sein Kopf ebenfalls dick bandagiert gewesen.

    Diesmal brachte ihn der ungewollte Turban kein Glück. Er durfte nur noch gut fünf Minuten mitwirken, ehe ihn Trainer Markus Weinzierl durch Raúl Bobadilla (65.) ersetzte. Es war keine körperlich erzwungene Auswechslung. Kopfschmerzen hätte er keine gehabt, erklärte Werner und fügte verständnisvoll an, „der Trainer wollte mit Raúl frischen Wind reinbringen.“

    Was zwar nicht wirklich gelang, doch Werner schien froh gewesen zu sein, nach über sechs Monaten überhaupt wieder einmal in der Bundesliga von Beginn an spielen zu dürfen. Zuletzt war er am 17. Oktober bei der 0:2-Heimniederlage gegen den SV Darmstadt beim Anpfiff auf dem Platz gestanden.

    Dazwischen lagen lange, harte Wochen für Werner. Zu Beginn der Saison noch Stammspieler, musste er nach einer Verletzungspause Caiuby seinen Platz überlassen. Werner war indirekt ein Opfer des Wechsels von André Hahn zu Borussia Mönchengladbach geworden. Denn Hahn war in der Vorsaison der kopfballstarke Abnehmer für die hohen, oft diagonalen Flugbälle gewesen, die bei FCA-Trainer Weinzierl für die Spielverlagerung so wichtig geworden sind. In diese Rolle schlüpfte nun Caiuby. Pech für Werner, dass sich der 1,84 Meter große Brasilianer wie Werner auf der linken Außenbahn am wohlsten fühlt. Werner war plötzlich außen vor. Und dann entzündete sich auch noch sein Schambein. Drei Monate musste der Linksfuß pausieren.

    Doch Werner tat das, was er seit seinem Wechsel 2008 von Carl-Zeiss Jena zum damaligen Zweitligisten immer getan hatte. Er kämpfte. Es gab einige, die dem 30-Jährigen mit dem lichten Haar die Bundesliga nicht zugetraut hatten. Werner strafte sie Lügen. Und auch diesmal kam er wie ein Stehaufmännchen zurück. In der Europa League stand er bei beiden Spielen gegen Liverpool in der Startelf.

    In der Bundesliga aber musste er sich gedulden. Bis Caiuby sich in Wolfsburg mit einem überflüssigen Handspiel seine zehnte Gelbe Karte abholte und am Freitag zwangsweise zuschauen musste. „Natürlich wittert man da seine Chance. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich mich in jedem Training reinhaue. Der Caiu ist in sehr guter Form, da gab es keinen Grund zu wechseln. Aber der Trainer hat gesehen, dass er sich auf mich verlassen kann“, erklärte Werner.

    Ordentliches Comeback

    Werner bot ein ordentliches Comeback. Wunderdinge waren von ihm nach so langer Zeit nicht zu erwarten. Er ackerte, war ein-, zweimal im Strafraum präsent, machte einige Dinge richtig, einige falsch. Aber er stand mit seinem Turban wie Dominik Kohr und Markus Feulner mit ihren Gesichtsmasken für den unbedingten Willen des FCA, im Abstiegskampf zu bestehen. „Das zeichnet die Mannschaft aus, wir fighten“, stellte FCA-Manager Stefan Reuter nach dem Spiel zufrieden fest.

    Vielleicht wäre alles anders gelaufen, hätte es nach dem Handspiel von Modeste in der 13. Minute Elfmeter für den FCA gegeben. Doch selbst Werner hatte es nicht gesehen. „Es war so ein Gedränge im Strafraum. Ich habe davon erst nach dem Spiel erfahren.“

    Da in dieser Saison jeder Punkt im engen Rennen um den Klassenerhalt zählt, gaben sich Werner und Co. am Ende mit dem 0:0 gegen die abwehr-, aber auch konterstarken Kölner zufrieden. „Wir hatten genügend Chancen, das Ding nach Hause zu fahren. Aber es war gut, dass wir nicht noch ein Gegentor bekommen haben. Wir wollten gerne gewinnen, aber der Punkt kann noch wichtig sein.“ Die Samstagsergebnisse gaben ihm recht. Frankfurt rückte nach dem Sieg in Darmstadt näher. Und sollte heute Abend Bremen gegen Stuttgart gewinnen, ist das glanzlos wirkende 0:0 gegen Köln vielleicht in der Endabrechnung Gold wert.

    Werner wartet gespannt auf die Montagabend-Partie: „Da habe ich sowieso nie was vor. Da bringen wir die Kinder ins Bett und dann kann ich in Ruhe das Spiel anschauen.“

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