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FC Augsburg: Torwart Gikiewicz will rasch Klarheit für seine FCA-Zukunft

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Torwart Gikiewicz will rasch Klarheit für seine FCA-Zukunft

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    Rafal Gikiewicz erlebte in Berlin einen durchwachsenen Abend. Dem 0:1 ging ein Fehler von ihm voraus.
    Rafal Gikiewicz erlebte in Berlin einen durchwachsenen Abend. Dem 0:1 ging ein Fehler von ihm voraus. Foto: Matthias Koch, dpa

    Rafal Gikiewicz fühlt sich einfach wohl in Berlin. Die Alte Försterei kennt er bestens, das Stadion, das in der Fußball-Bundesliga noch immer etwas Besonderes ist. Ein Treffpunkt weit vor dem Spiel für alle Fans, zudem herrscht eine spezielle Stimmung, die auch ein 2:2 gegen den FC Augsburg nur ein wenig trüben kann. Gikiewicz blieb zunächst lange auf dem Feld, verabschiedete sich von den Zuschauerinnen und Zuschauern und den alten Kollegen. Auch in den Katakomben hatte er es nicht eilig. Er nahm sich Zeit für viele Gespräche. So lange, dass er etwas zur Eile angetrieben werden musste. Schließlich stand irgendwann die Abfahrt an.

    Gikiewicz war längere Zeit verletzt. Ein Bluterguss im Oberschenkel, der nach erster Diagnose eine Ausfallzeit von sechs Wochen nach sich ziehen sollte, bremste ihn. Der Pole aber stand nach gut vier Wochen wieder auf dem Platz. Trainieren konnte und kann er mit der Mannschaft kaum. Er bleibt zu Reha-Übungen im Stadion, das war auch nach dem 1:2 gegen Frankfurt so und wird sich wohl vor dem Spiel gegen Bochum am Samstag (15.30 Uhr) nicht ändern. 800 Milliliter Blut wurden aus seinem Oberschenkel entfernt, er nimmt starke Schmerzmittel, um die Spiele überhaupt durchzuhalten. Er wollte aber unbedingt auf den Platz. Erst recht in Berlin. Dabei sei erst am Spieltag entschieden worden, ob er auflaufen könne. Zwei Stunden ließ er sich vom Physiotherapeuten behandeln.

    Das 0:1 gegen Union Berlin ist der Fehler von Augsburg-Torwart Gikiewicz

    Der 35-Jährige erlebte in der Hauptstadt einen durchwachsenen Abend. Das 0:1 verschuldete er durch zu ungestümes Herauslaufen, in der Folge aber wehrte er etliche Bälle ab. "Das 0:1 war mein Fehler. Ich muss mich bei meinen Mitspielern bedanken, sie haben mich gerettet", sagte der Torwart. Für ihn war es das fünfte Spiel in Folge ohne Niederlage gegen Union. Das gefällt ihm. Solche Statistiken treiben ihn an. Auch deswegen wollte er spielen. "Es war immer meine Entscheidung. Wenn ich mich gut fühle, spiele ich", sagte er, "ich weiß, welches Risiko ich nehmen kann." Die bald anstehende lange Winterpause hat ihm wohl die Entscheidung erleichtert. Im Winter bleibt viel Zeit, die Verletzung auszukurieren. Gikiewicz fliegt in die Dominikanische Republik, um sich zu erholen.

    Bis zum Saisonende läuft noch sein Vertrag. Erreicht er eine bestimmte Anzahl von Spielen, verlängert er sich automatisch. Wie viele das denn sind? "Ehrlich, das weiß ich gar nicht", sagte Gikiewicz. Tatsächlich? Wichtig sei ihm, dass er in Augsburg bleiben könne. Er fühle sich hier sehr wohl. Er möchte aber rasch Klarheit und sich im Idealfall mit Stefan Reuter noch in diesem Jahr zu Gesprächen zusammensetzen. Gikiewicz strebt eine Verlängerung an, die länger als ein Jahr ist. Er könne sich vorstellen, seine Karriere beim FCA zu beenden. "Wenn sie mich aber nicht wollen, brauche ich einen anderen Plan und daher mehr Zeit", begründete der Torwart seine Eile, betonte aber gleichzeitig, keinen Druck aufbauen zu wollen. Allerdings dürfte die Lage ohnehin klar sein. Erreicht er seine Spiele, wird der Vertrag um ein Jahr verlängert. Mit viel mehr wird er wohl kaum rechnen können. Stefan Reuter wollte sich deshalb auch nicht mehr zu diesem Thema äußern.

    Niederlechner rettet dem FCA gegen Union Berlin den Punkt

    Gikiewicz ist 35 Jahre alt. Trainer Enrico Maaßen schätzt ihn und seine Leistungen. Der Pole ist seine klare Nummer eins und rechtfertigte das bisher mit sehr guten Leistungen. Gikiewicz aber ist klar, dass er auch künftig ins Konzept passen müsse. "Wenn sie einen anderen Plan haben, muss ich das akzeptieren", sagte der Torwart, der aber betonte: "Ich habe nur wenige Argumente geliefert, dass sie mich nicht mehr wollen." Soll heißen: Bleibt seine Leistung stabil, braucht es keinen anderen Torwart.

    Auch Florian Niederlechner hat nur noch einen Vertrag bis Saisonende. Er hatte am Mittwoch mit seinen beiden Toren großen Anteil am Punktgewinn. Und mit der soliden Erledigung seiner Spezialaufgabe, sich um die Bewachung von Rani Khedira zu kümmern. Berlins Kapitän ist ein Spezialist im Gewinnen von zweiten Bällen. Daran sollte ihn Niederlechner hindern. Ordentlich habe er das gemacht, urteilte Maaßen. Für Niederlechner war es das 100. Bundesligaspiel für den FCA. Eines, das ihm gut gelungen war. "Noch schöner wäre es, wenn wir gewonnen hätten", meinte er hinterher. Das sei aber nicht drin gewesen, auch wegen der Stärke der Berliner. "Wir sind mit dem 2:2 sehr zufrieden", betonte der Stürmer.

    Nun noch einmal alle Kräfte gegen Bochum bündeln. "Ich bin froh, dass danach die Pause ansteht. Es ist unfassbar, wie viele Verletzte wir in dieser Saison haben", sagte Niederlechner. Am Mittwoch kam Mergim Berisha dazu. Er hatte Probleme an der Hüfte, damit plagt er sich schon längere Zeit. "Wir müssen schauen, dass wir das über den Winter hinbekommen", sagte Maaßen. Gleiches könnte für den Vertrag für Gikiewicz zählen.

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