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FC Augsburg: Tobias Strobl musste sich beim FCA richtig reinkämpfen

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Tobias Strobl musste sich beim FCA richtig reinkämpfen

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    Tobias Strobl (links, hier gegen Mainz) war aus Mönchengladbach gewohnt, häufig den Ball zu haben. Beim FCA ist das anders.
    Tobias Strobl (links, hier gegen Mainz) war aus Mönchengladbach gewohnt, häufig den Ball zu haben. Beim FCA ist das anders. Foto: Witters

    Leicht ist Tobias Strobl die Umstellung nicht gefallen. Das gibt der Mittelfeldspieler des FC Augsburg unumwunden zu. Vor dieser Saison war der gebürtige Münchner aus Mönchengladbach zurück nach Bayern gewechselt.

    Von einer Mannschaft, die vom Ballbesitzfußball lebt, zu einer Elf, die ihre Stärken vornehmlich in der Defensivarbeit sieht. Oder zumindest von Trainer Heiko Herrlich oftmals so ein- und aufgestellt wird.

    Strobl wollte sich noch einmal verändern

    "Das war eine große Umstellung für mich", sagte Strobl, "das war ein Thema, bei dem ich mich zu Beginn schwergetan habe." Viel dem Ball hinterherlaufen, viel Defensivarbeit verrichten, das kannte der 30-Jährige aus Mönchengladbach nicht. Und doch hatte er sich bewusst für den Wechsel nach Augsburg entschieden. "Um mich in meiner Spielweise noch einmal zu verändern", sagte Strobl, der eine längere Anpassungszeit benötigte. "Das sind zwei unterschiedliche Fußballstile", erklärt er. Er habe lange mit sich gekämpft, lange gebraucht, "jetzt bin ich aber auf einem guten Weg. Ich habe gesehen, dass wir eine Mannschaft sind, die erst einmal über die Kompaktheit kommt", so Strobl. Er sagte aber auch: "Wir haben gute Fußballer, es ist aber ein Prozess, den wir gehen müssen." Spielerisch also sieht er noch Verbesserungspotenzial. Wie viele Kritiker auch.

    1:2 in Berlin war ein Rückschlag

    Die hatten sich zuletzt verstärkt gemeldet und ihr Missfallen an der Spielweise des FCA kundgetan. Immerhin aber gelangen aus den vergangenen drei Spielen vier Punkte. Das 1:2 vor einer Woche bei Hertha BSC aber sorgte für Ernüchterung. Weil die Mannschaft nach der frühen Führung unerklärlich passiv agierte. "Das war ein Rückschlag", sagte Strobl. Warum plötzlich das Vertrauen in die Offensivqualitäten völlig verschwunden war, kann er sich auch nicht erklären. "Sonst hätten wir das geändert. Natürlich haben wir versucht, da entgegenzuwirken, aber nicht mehr die Lösungen gefunden, um das Spiel herumzureißen."

    Strobl sieht den FCA auf einem guten Weg

    Dabei schien die Trendwende möglich. Die Spiele gegen Leverkusen und in Mainz waren Stimmungsaufheller nach der Negativserie zuvor. "Wir hatten ein kleineres Tief, in dem wir nicht die Punkteausbeute hatten, die wir uns vorgestellt haben", so Strobl. "Wir sind aber wieder auf einem guten Weg und haben die Tugenden eingebracht, die uns zu Saisonbeginn so stark gemacht haben", sagte Strobl über die Auftritte gegen Leverkusen und in Mainz.

    Strobl fordert Weiterentwicklung beim Ballbesitz

    Das änderte aber nichts daran, dass der FCA in der Ballbesitztabelle auf dem vorletzten Platz liegt. Gegen Teams wie Leipzig oder Leverkusen sei klar, dass der Gegner mehrheitlich den Ball hat. Aber auch gegen Teams aus dem direkten Tabellenumfeld? "Natürlich müssen wir uns weiterentwickeln, was den Ballbesitz betrifft. Das habe ich schon von Anfang an gesagt", so Strobl. Das sei aber ein Prozess, der nicht von heute auf morgen erledigt ist. Schwierig wird es vor allem, wenn die Mannschaft in einem Negativstrudel stecke. "Da strotzt niemand vor Selbstvertrauen, das haben wir in dem Fußball gemerkt, den wir gespielt haben." Mehr Selbstvertrauen helfe auch bei der Spielgestaltung. Selbstvertrauen führe dazu, dass "jeder den Ball fordert. Und dass wir auch mal damit leben, dass Fehler passieren. Das ist ganz normal", meinte der Mittelfeldspieler. In Schwächephasen aber beschränke man sich gerne auf die Grundtugenden. Und die bedeuten beim FCA: defensiv gut arbeiten und ohne Gegentor bleiben. Letztlich gehe es um die Ergebnisse. Und die besagen, dass die Augsburger sieben Punkte vor dem Relegationsplatz stehen. Klar ist aber auch: Noch ist in dieser Saison nichts erreicht. "Wir dürfen uns nicht ausruhen", forderte Strobl, "wir müssen noch eine Schippe drauflegen, um die Saison zufrieden zu beenden." Doch womit wäre er zufrieden? Nur mit dem Klassenerhalt? "Ich bin nicht hierhergekommen, um nur den Klassenerhalt zu schaffen. Er ist natürlich immer die Basis. Wenn das erreicht ist, wollen wir schon ein bisschen weiter nach vorne kommen", forderte der 30-Jährige.

    Strobl sieht bei sich noch Luft nach oben

    Sein Auftakt beim FCA war schwierig, auch wegen seiner Verletzung, die er aus Gladbach mitgebracht hatte. "Dadurch bin ich etwas schwer reingekommen. Mittlerweile finde ich aber meinen Rhythmus immer besser", sagte Strobl. Zufrieden aber sei er noch nicht. "Da geht noch mehr", sagte er. Gleiches gilt auch für Laszlo Benes. Er wurde vor kurzem neu ins Team geholt, ebenfalls aus Mönchengladbach. "Er hat schon in Gladbach gezeigt, was er kann, und auch hier schon Akzente gesetzt", sagte Strobl.

    Laszlo Benes soll für mehr Kreativität beim FCA sorgen.
    Laszlo Benes soll für mehr Kreativität beim FCA sorgen. Foto: Witters

    Benes war zuletzt unter Marco Rose nach einem guten Beginn bei der Borussia nicht mehr zum Einsatz gekommen. Zum einen wegen Verletzungen, zum anderen aber auch wegen der Konkurrenz mit Christoph Kramer, Florian Neuhaus oder Denis Zakaria. Benes konnte sich nicht mehr durchsetzen. Dennoch waren die Gladbacher Verantwortlichen zunächst nicht angetan von einer Ausleihe, hatten aber letztlich die Entwicklung von Benes im Blick und gaben ihn für den FCA frei. So kann er nun ein guter Tippgeber für Freitag (20.30 Uhr/DAZN) sein. Er sagte aber: "Unser Trainer hat viel Erfahrung, da muss ich keinen Tipp geben."

    In Berlin haben sich die Augsburger ein weiteres Mal als Aufbaugegner erwiesen. Sie haben einem strauchelnden Klub zu Punkten verholfen. Auch Gladbach steckt in der Krise. Der FCA also wieder als Hilfe für einen angeschlagenen Verein? "Es wird Zeit, dass wir das ändern und gewinnen", sagte Strobl.

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