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FC Augsburg: Tietz und Demirovic sind das dynamische Sturmduo beim FCA

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Tietz und Demirovic sind das dynamische Sturmduo beim FCA

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    Haben beide für den FCA am Samstag getroffen: Phillip Tietz (links) und Ermedin Demirovic.
    Haben beide für den FCA am Samstag getroffen: Phillip Tietz (links) und Ermedin Demirovic. Foto: Peter Fastl, Kolbert-Press

    Beide Tore waren technisch anspruchsvoll. Phillip Tietz musste seinen schwächeren linken Fuß einsetzen, um zur 1:0-Führung zu treffen. Und Ermedin Demirovic brauchte einen Übersteiger, eine Körpertäuschung und einen mehr als 100 Stundenkilometer schnellen Schuss, um auszugleichen. Beide Stürmer des FC Augsburg hatten am Samstag beim 2:2 gegen RB Leipzig sehenswert getroffen und ein weiteres Mal bewiesen, dass auch dank ihnen die Augsburger Offensive eine verlässliche Größe ist. 

    Marco Rose stand nach dem unterhaltsamen Bundesliga-Duell am Samstag im Bauch der Arena und sollte zuvorderst über seine Offensive sprechen. Über Olmo also, oder Openda, Sesko und Xavi. Allesamt recht formidable Kicker, die RB Leipzig da so zusammen hat. Rose, der Trainer, sprach aber auch über den Gegner. Und dass er auch das dortige Sturmduo vielversprechend empfindet.

    Seit einigen Wochen tummeln sich Ermedin Demirovic und Phillip Tietz nebeneinander in der Sturmspitze des FC Augsburg – und sie tun das sehr ordentlich. Demirovic hat bereits zwölf Treffer in dieser Saison erzielt, was ihn auf Platz fünf der Bundesliga-Torjäger bringt. Tietz reiht sich deutlich weiter hinten mit fünf Toren ein, was allerdings an seiner grundsätzlichen Zufriedenheit nichts ändert. Tietz war aus Liga zwei nach Augsburg gewechselt, im Wissen, dass der Ligensprung auch neue Herausforderungen mit sich bringt. Tietz löst diese immer besser.

    Der FCA zeigt richtig sehenswerten Fußball

    Gut gelaunt stand der 26-Jährige am Samstag beim Gespräch mit den Journalisten. Natürlich sei sein Abschluss mit dem schwachen linken Fuß genauso geplant gewesen, dass der Ball im entfernten und damit für Leipzigs Torwart Gulacsi unerreichbaren Eck einschlug, erklärte Tietz und grinste. "Nein, ich habe einfach draufgehauen", schob er hinterher. Als der Ball von Gulacsi zurückgeprallt war nach einem Fernschuss von Ruben Vargas. Technisch anspruchsvoll war das Tor. 

    Es passt zum Auftritt des FC Augsburg, dass sich Treffer nicht aus reinen Zufälligkeiten ergeben, sondern eine technisch anspruchsvolle Entstehungsgeschichte haben. Waren früher hoch und weit geschlagene Bälle oft ein Stilmittel der Offensive, setzt sich unter Jess Thorup mehr und mehr der Ansatz gepflegten Kurz-Pass-Spiels durch. "Wir haben auch gute Stafetten und können Fußball spielen", sagte Tietz. Das macht die Partien der Augsburger wieder attraktiver, die Fans gehen oft zufrieden nach Hause. Weil ihnen das Gebotene gefällt – auch wenn am Ende kein Sieg herausspringt.

    Das bedauerte Ermedin Demirovic am Samstag zunächst. Er hätte drei Punkte für seinen FCA als verdient empfunden, meinte der Kapitän. Weil die Leistung enorm gut gewesen sei. Zumindest offensiv mag das zutreffen, defensive Nachlässigkeiten aber führen nach wie vor zu zu vielen Gegentoren. Und damit zu Punktverlusten. In der Entstehung waren die Gegentore gegen Leipzig ähnlich. Flanke von der Seite, die nicht verhindert wurde, Kopfball im Zentrum, bei dem die Manndeckung vernachlässigt wurde. Das könne man vielleicht besser lösen, gab auch Tietz zu. Dass sein Team aber erneut einen Rückstand aufgeholt hatte, versöhnte ihn. "Das zeigt die Mentalität in der Mannschaft", sagte der Stürmer.

    Bei Augsburgs Demirovic läuft es so gut wie noch nie

    Demirovic veranlasste die gute Leistung gar zur Prognose, dass der FCA vor keinem Gegner mehr Angst haben müsse. Die vergangenen vier Heimspiele hatten allesamt Duelle mit Bundesliga-Spitzenteams gebracht, zwei Unentschieden und zwei knappe Niederlagen kamen dabei heraus. Und die Erkenntnis, dass die Augsburger diese Hochkaräter ärgern können. "Genauso müssen wir jetzt weitermachen", forderte der Kapitän.

    Am Samstag steht die Partie in Mainz an, das Kellerkind hat am Montag seinen Trainer Jan Siewert entlassen. Der Nachfolger wird am Dienstag präsentiert, die wenig überraschende Personalie dürfte die Augsburger Aufgabe nicht vereinfachen. Zumal sich der FCA weiterhin nach dem ersten Spiel ohne Gegentor in dieser Saison sehnt. Die Möglichkeit bei den zuletzt formschwachen Mainzern schien gut. "Es juckt uns alle, endlich mal zu null zu spielen", sagte Tietz. Allen voran aber dürfte es im Interesse von Torhüter Finn Dahmen sein.

    Nicht immer kann der Angriff Versäumnisse in der Defensivarbeit ausgleichen. Wenngleich sich Demirovic und Co. große Mühe geben. "Momentan läuft es", sagte der Stürmer, "es freut mich, wenn es so weitergeht." Demirovic spielt seine wohl beste und stabilste Saison der bisherigen Karriere. "Ein bisschen mehr geht immer. Es lief aber noch nie besser für mich, ich habe mich noch nie besser gefühlt in einer Mannschaft", sagte der 25-Jährige, dessen Vertrag noch bis Sommer 2026 läuft. Mit jedem Tor aber macht er sich für andere Vereine interessanter.

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