Enrico Maaßen stand nur wenige Meter neben dem großen Pokal. Er unterhielt sich lange mit den Verantwortlichen von US Salernitana, dabei hatte er die große goldene Trophäe immer in seinem Rücken. Gerne hätte er den Pokal mit ins Gepäck auf die Rückreise genommen. Als Erinnerung an einen Kurztrip nach Italien, der ihm neben sportlichen Erkenntnissen beinahe auch seine erste – wenn auch recht bedeutungslose - Trophäe als Trainer des FC Augsburg gebracht hätte.
Zum zweiten Mal veranstaltete US Salernitana den Angelo-Iervolino-Cup. Der Pokal ist dem verstorbenen Bruder des heutigen Präsidenten des Klubs gewidmet. Im vergangenen Jahr fand ein Kurzturnier statt, das Adana Demirspor aus der Türkei gewann. In diesem Jahr setzten sich die Gastgeber durch einen 2:1-Sieg gegen den FCA durch.
Das Stadion von US Salernitana ist renovierungsbedürftig, aber wunderschön gelegen
US Salernitana geht in seine vierte Saison in Folge in der italienischen Serie A. Die Heimspiele finden im Stadio Arechi statt, eine Arena für 26.000 Fans, ohne Dach und durchaus renovierungsbedürftig. Dafür ist die Lage wunderschön. Nur wenige Meter sind es bis zum Strand, das Stadion liegt etwas außerhalb vom Zentrum Salernos. Auf dem Weg zur Arena treffen sich die heimischen Fans an einer kleinen Pizzeria direkt an der Straße. Hier stimmen sie sich unter den Sonnenschirmen einer Brauerei nicht unweit von Augsburg auf die Spiele ein.
3064 Fans sind am Samstagabend zum Kräftemessen mit dem FC Augsburg gekommen. Für beide Teams geht es in die finale Phase der Vorbereitung. Beim FCA vertraute Enrico Maaßen im Tor auf Tomas Koubek, am Sonntag (18.30 Uhr) gegen den SSC Neapel erhält Finn Dahmen den Vorzug. Das dürfte bedeuten, dass der Neuzugang aus Mainz als Nummer eins in die Saison gehen wird. In der Innenverteidigung standen Maximilian Bauer und Felix Uduokhai, auf außen unterstützten sie Robert Gumny und Mads Pedersen. Im Mittelfeld begannen Iago, Fredrik Jensen, Mert Kömür und links Nathanael Mbuku. Das Offensivduo bildeten Dion Beljo und Philip Tietz.
Am Samstagmorgen war der FCA von München aus nicht in Bestbesetzung auf die Reise gegangen. Niklas Dorsch und Irvin Cardona fehlten wegen eines Infekts. Dafür saß Mergim Berisha im Flugzeug, er wird am Sonntag einen Kurzeinsatz gegen den SSC Neapel bekommen.
FCA: In der zweiten Halbzeit kam plötzlich Schwung in das Spiel
Nach der Ankunft in Neapel ging es für den FCA-Tross mit dem Bus nach Salerno. Dort stand noch ein kurzer Spaziergang an, ehe es um 18.45 Uhr Richtung Stadion ging. Die Akteure, die erst am Sonntag zum Einsatz kommen, hatten sich am Samstagabend auf der Tribüne zu den rund 20 Fans aus Augsburg gesetzt. Zuvor hatten sie im Hotel eine kurze Athletikeinheit absolviert. Sie bekamen in der ersten Hälfte wenig geboten. Die beste Möglichkeit hatte Antonio Candreva für die Gastgeber, er scheiterte allerdings an FCA-Torwart Koubek (17.). Die Gäste wurden nur zweimal gefährlich. Erst durch einen Fernschoss von Kömür (32.), der abgefälscht wurde. Die folgende Ecke köpfte Beljo über das Tor.
Die zweite Halbzeit begann ähnlich gemächlich wie Hälfte eins. Plötzlich aber war deutlich mehr Schwung drin. Zunächst ging der FCA in Führung. Philip Tietz verwandelte einen Strafstoß zum 0:1 (53.), nachdem Robert Gumny gefoult worden war. Die Gastgeber antworteten in der 59. Minute mit dem Ausgleich durch einen Fernschuss von Lassana Coulibaly. Als Felix Uduokhai in der 73. Minute den Ball im Mittelfeld verlor, nutzte das US Salernitana zu einem Konter, der zum 2:1 durch Erik Botheim führte. Die Partie war gedreht – am Ende sicherte sich US Salernitana den Pokal, auch weil der FCA noch drei gute Möglichkeiten durch Mbuku, Tietz und Jensen vergab.
FC Augsburg: Koubek – Gumny (69. Stanic), Bauer, Uduokhai, Pedersen (72. Zehnter) – Iago (83. Sarenren Bazee), Jensen, Kömür, Mbuku – Beljo, Tietz
Transfers, News, Personalien: Sie sind interessiert am schnellen FCA-Update? Dann schauen Sie bei unserem FCA-Ticker vorbei.