Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: Stürmertausch zwischen FC Augsburg und SC Freiburg ist perfekt

FC Augsburg

Stürmertausch zwischen FC Augsburg und SC Freiburg ist perfekt

    • |
    Michael Gregoritsch verlääst den FC Augsburg. Künftig spielt er für den SC Freiburg.
    Michael Gregoritsch verlääst den FC Augsburg. Künftig spielt er für den SC Freiburg. Foto: Ulrich Wagner

    Am Ende ging es dann doch schnell. Am Freitagvormittag absolvierte der 24-jährige bosnische Nationalspieler Demirovic den Medizin-Check und unterschrieb dann einen Vier-Jahres-Vertrag bis 2026. Dies gab der FCA jetzt in einer Pressemitteilung bekannt.

    Vier-Jahres-Vertrag für Ermedin Demirovic beim FC Augsburg

    Es ist ein Spielertausch, Ablösesummen sollen nach Informationen unserer Redaktion keine fließen. Der Vertrag von Demirovic soll, wie in Augsburg üblich, keine Ausstiegsklauseln enthalten und auch im Falle eines Abstiegs gelten. Gregoritsch soll in Freiburg ebenfalls einen langfristigen Vertrag unterschreiben und deutlich mehr als in Augsburg verdienen.

    
Ermedin Demirovic in Aktion beim SC Freiburg. Ab sofort stürmt er für den FC Augsburg.
    Ermedin Demirovic in Aktion beim SC Freiburg. Ab sofort stürmt er für den FC Augsburg. Foto: Robert Michael, dpa

    Der gebürtige Hamburger Demirovic, der die deutsche Staatsbürgerschaft und die von Bosnien-Herzegowina besitzt, hat schon eine bewegte Fußball-Vergangenheit hinter sich. Ausgebildet beim Hamburger SV und in der Jugend von RB Leipzig, wechselte er als 19-Jähriger zur Saison 2017/18 zum spanischen Erstligisten Deportivo Alavés. Ende Januar 2018 debütierte der Stürmer schließlich gegen den FC Barcelona als Einwechselspieler in der Primera División. Dann begann seine Wanderschaft. Er wurde zum FC Sochaux, UD Almeria und dann in der Saison 2019/20 zum FC St. Gallen ausgeliehen. Dort wurde er Stammspieler und erzielte in 28 Partien 14 Tore.

    Damit machte er den SC Freiburg auf sich aufmerksam. Die Breisgauer verpflichteten ihn und gaben ihm einen langfristigen Vertrag (wohl bis 2024). In der ersten Saison unter Cheftrainer Christian Streich absolvierte der Stürmer 30 Bundesligaspiele (19-mal von Beginn), erzielte fünf Tore und sammelte zehn Assists. Im zweiten Jahr stand er zwar bei 31 Spielen auf dem Platz, allerdings meist als Einwechselspieler. Seine Ausbeute: zwei Tore und drei Assists. Bei der DFB-Pokalfinal-Niederlage (2:4 n. E.) des SC Freiburg gegen den RB Leipzig entwickelte er sich zum tragischen Held. In der 79. Minute eingewechselt, köpfte er den Ball in der Verlängerung an den Pfosten und ließ dann noch eine große Chance aus. Zu allem Überfluss verschoss er im Elfmeterschießen auch noch den entscheidenden Strafstoß.

    Die Formkurve von Michael Gregoritsch hatte Ausschläge nach oben und unten

    Aber auch die Formkurve von Michael Gregoritsch hatte in Augsburg Ausschläge nach oben und unten. Der 28-Jährige war im Sommer 2017 für 5,5 Millionen Euro vom Hamburger SV zum FCA gewechselt. Innerhalb weniger Wochen und Monate mutierte er zu einem Fanliebling. Einerseits kam der Schmäh und die anfangs offene Art des gebürtigen Grazers gut an, andererseits zeigte der Angreifer in seiner ersten Saison in Augsburg seine bislang besten Leistungen. Vor allem mit dem Isländer Alfred Finnbogason harmonierte Gregoritsch. Gemeinsam mit Florian Niederlechner ist er Augsburger Rekordtorschütze. Mehr als 13 Treffer gelangen bislang keinem FCA-Profi in einer Bundesligasaison.

    „Der FCA bietet ein tolles Umfeld und hat eine junge Mannschaft mit großem Potential, weshalb ich mich sehr freue nun in Augsburg zu sein. Es ist optimal, dass wir nun gleich ins Trainingslager fahren. So habe ich Zeit, um alles beim FCA bestens kennenzulernen und mich schnell in die Mannschaft zu integrieren, denn ich freue mich unheimlich auf den FC Augsburg und das neue Team“, wird Ermedin Demirović in der Pressemitteilung zitiert.

    An diese Glanzzeiten reichte Gregoritsch danach nicht mehr heran. In der Saison 2019/20 machte er seinem Ärger öffentlich Luft. In österreichischen Medien sprach er von einer "beschissenen Situation", "nur noch weg" wolle er im Winter, betonte der Angreifer. Der FCA reagierte auf seine öffentliche Kritik erst mit einer Suspendierung, später folgte eine wenig erfolgreiche Leihe zum FC Schalke 04. Die Karriere des Kickers, der kurz vor seinem 16. Geburtstag seinen ersten Treffer in der 1. Liga Österreichs erzielt hatte, geriet zunehmend ins Stocken. Zugleich sank die Beliebtheit unter den FCA-Fans. Wesentlich verschlossener wirkte der Profi.

    Trainer Markus Weinzierl findet einen Zugang zu Michael Gregoritsch

    Erst mit dem Wechsel zum ehemaligen Trainer Markus Weinzierl vollzog sich im Auftreten ein Wandel. Weinzierl fand einen Zugang zum Spieler mit dem schelmischen Grinsen. Gregoritsch fand sich in der Startelf wieder, vor allem in der Rückrunde traf er regelmäßig. Sieben seiner neun Treffer gelangen ihm in der Rückserie, unter anderem der 2:1-Siegtreffer im letzten Saisonspiel gegen Greuther Fürth.

    Nun beendet Gregoritsch das Kapitel FC Augsburg. Für den Spieler und den Klub hätte es kaum einen günstigeren Zeitpunkt für eine Trennung geben können. Gregoritsch kann bei einem Klub internationale Spiele bestreiten und findet eine neue Herausforderung. Durch seine Treffer steigerte Gregoritsch jüngst seinen Marktwert, und der Vertrag des 28-Jährigen wäre im Sommer nächsten Jahres ausgelaufen. „Es gab sehr offene und zielführende Gespräche, um diesen Wechsel zu ermöglichen. Dafür bin ich den Verantwortlichen beim FCA dankbar. Ich hatte eine schöne Zeit in Augsburg, sehe nun aber für mich noch einmal die Chance, ein neues Kapitel in meiner Karriere aufzuschlagen. Es wird ja ein schnelles Wiedersehen in der WWK-Arena geben, wo ich mich auch noch einmal von den FCA-Fans verabschieden kann. Denn Augsburg wurde in den letzten fünf Jahren für mich und meine Familie zu einer zweiten Heimat“, sagt Michael Gregoritsch zu dem Wechsel.

    Beide Teams treffen am ersten Bundesliga-Spieltag in Augsburg aufeinander. Beide Spieler dürfen spielen, es gibt keine entsprechenden Klauseln.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden