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FC Augsburg: Stefan Reuter hat bei der Auswechslung von Julian Baumgartlinger Tränen in den Augen

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Stefan Reuter hat bei der Auswechslung von Julian Baumgartlinger Tränen in den Augen

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    Augsburgs Julian Baumgartlinger (rechts) liegt verletzt am Boden. F
    Augsburgs Julian Baumgartlinger (rechts) liegt verletzt am Boden. F Foto: Arne Dedert, dpa

    Stefan Reuter ahnte schon Schlimmes. „Als Julian vom Platz geführt wurde, hatte ich Tränen in den Augen“, beschrieb der Sport-Geschäftsführer des FC Augsburg die Szene, die vielleicht das Karriereende von Julian Baumgartlinger bedeuten könnte. 

    Julian Baumgartlinger verletzt sich beim FCA-Spiel ohne Fremdeinwirkung

    Es lief die 70. Spielminute als der 35-jährige Österreicher ohne Fremdeinwirkung sein linkes Knie verdrehte und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden sank. Sofort kümmerten sich seine Mitspieler um Baumgartlinger, doch als Schiedsrichter Frank Willenborg die Augsburger Ärzte aufs Spielfeld rief, war klar, es geht für den Salzburger nicht weiter. Erst zur Halbzeit für Arne Engels eingewechselt, musste Baumgartlinger gestützt vom Feld geführt werden. „Es sieht nicht gut aus, es sieht überhaupt nicht gut aus“, erklärte dann ein sichtlich betroffener FCA-Trainer Enrico Maaßen bei der Pressekonferenz. „Das Knie ist dick, wir müssen abwarten.“

    Baumgartlinger wurde dann mit einem Kleinbus schon nach Augsburg gefahren, um keine Zeit zu verlieren. Die Mannschaft folgte später mit dem Mannschaftsbus. Am Dienstag, nach dem verlängerten Wochenende, soll Baumgartlinger genau untersucht werden. Für den dreifachen Familienvater könnte die Verletzung das Karriereende bedeuten. 

    Der dreifache Familienvater hatte zuletzt öfter Probleme mit dem Knie

    Denn das Knie machte Baumgartlinger in der Vergangenheit schon öfter Probleme. Im Januar 2018 riss ihm bei Bayer Leverkusen das Innenband. Pause bis August 2018. Anfang 2021 riss er sich dann das Kreuzband an. Bis Mai verpasste er 18 Spiele. Bei der Europameisterschaft 2021, die von Corona geprägt war, wurde er beim Spiel gegen Nordmazedonien (3:1) in der Nachspielzeit eingewechselt. Es war sein 84. und zugleich letztes Länderspiel. Im August 2021 musste er sind dann einer weiteren Knieoperation unterziehen und kehrte erst im Februar 2022 in den Bayer-Kader zurück. Nach drei Kurzeinsätzen durfte Baumgartlinger bei Leverkusens 2:1-Erfolg gegen den SC Freiburg die Mannschaft noch einmal als Kapitän auf den Platz führen. In der 60. Minute wurde er dann mit Standing Ovations ausgewechselt. Nach sechs Jahren bei Bayer verließ er Leverkusen. 

    Der FC Augsburg holt Julian Baumgartlinger im August 2022 ablösefrei

    Aber erst Mitte August 2022 verpflichtete ihn der FCA. Ablösefrei. Für ein Jahr. Der Routinier arbeitete als Standby-Profi. Erst nach zehn Wochen kam er Anfang November zu seinem ersten Startelf-Einsatz. Ausgerechnet gegen Eintracht Frankfurt (1:2). Jetzt also wieder Eintracht Frankfurt. Stefan Reuter war später beim Gespräch in der Mixed-Zone immer noch geschockt. „Er hat für uns eine tolle Saison gespielt. Wie er sich nach all den Problemen der letzten Saison herangekämpft hat, da muss jeder den Hut davor ziehen. Jeder der ihn in der Kabine, im Kraftraum oder auf dem Trainingsplatz sieht, weiß, warum er so eine Karriere hatte.“

    255 Bundesligaspiele für den FSV Mainz 05, Bayer 04 Leverkusen und den FC Augsburg

    Es ist zu befürchten, dass Baumgartlingers 255. Bundesligaspiel (Mainz, Leverkusen, Augsburg) sein letztes war. Baumgartlinger und Reuter hatten vereinbart, erst nach der Saison über einen möglichen Anschlussvertrag zu sprechen. „Es zeigt von seinem Charakter und seiner Klasse, dass er sagt, es muss für beide Seiten Sinn machen. Einen Typen, wie Julian im Kader zu haben, ist immer ein Gewinn", sagt Reuter. Ob es zu diesem Gespräch jetzt noch kommt? Reuter wollte darüber am Samstag nicht spekulieren: „Jetzt brauchen wir erst einmal eine Diagnose.“ 

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