Der FC Augsburg scheint forsche Anfangsphasen zu lieben. Gerade gegen Spitzenteams. In München war das so vor einigen Wochen mit einem schnellen Führungstor. In Leipzig wiederholte sich das am Samstag, auch wenn Arne Maier mit dem 1:0 in der 5. Minute etwas länger brauchte als Mergim Berisha bei den Bayern. Allerdings folgten auf den guten Beginn ähnlich wie in München viele weniger überzeugende Phasen, sodass Leipzig letztlich mit 3:2 (3:1) vor 46.058 Fans gewann.
Für die Augsburger ist es das fünfte Spiel in Folge ohne Sieg. Eine bedenkliche Serie, wenngleich der Abstand nach unten noch immer einigermaßen stabil ist. Am Freitag folgt das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart, es wird mal wieder eine richtungsweisende Partie werden. Und vor allem eine, in der Enrico Maaßen wieder mehr Personal zur Verfügung haben dürfte. Allerdings wird er auf Kapitän Jeffrey Gouweleeuw verzichten müssen, der nach einem Foul gegen Olmo seine zehnte gelbe Karte der Saison sah und gegen den VfB gesperrt ist.
Partie des FC Augsburg gegen RB Leipzig: Trainer Enrico Maaßen wollte nicht jammern
Der Augsburger Trainer möchte nicht jammern. Das hatte er am Donnerstag ein weiteres Mal betont. Ihm fehlen immer wieder wichtige Akteure. Über die gesamte Bundesliga-Saison zieht sich das hin. Maaßen aber sagte am Donnerstag: „Ich mag es nicht zu jammern. Das habe ich nie getan, in der ganzen Saison nicht.“ Auswirkungen aber hat die Personalnot zweifelsfrei. Vor allem in der Offensive, in der der weiter angeschlagene Mergim Berisha und der gesperrte Ermedin Demirovic fehlten.
In Leipzig wählte Maaßen einen deutlich defensiveren Ansatz als zuletzt. Er ließ mit einer Fünferkette verteidigen. Die defensive Zentrale bildeten Maximilian Bauer, Jeffrey Gouweleeuw und Rückkehrer Felix Uduokhai. Auf den Außen waren zunächst Robert Gumny und Iago gefordert. Gumny allerdings musste bereits nach 38 Minuten runter, er hatten einen schwachen Tag erwischt. Fredrik Jensen kam neu auf den Platz, Mads Pedersen rutschte für Gumny auf die rechte Seite.
Gegen RB Leipzig steht beim FC Augsburg Tomas Koubek im Tor
Im Tor stand wie erwartet Tomas Koubek, der den an der Schulter verletzten Rafal Gikiewicz ersetzte. Der Tscheche war bereits in der 3. Minute gefordert, als er gegen Dominik Szoboszlai rettete. Es war der ideale Beginn für ihn. Noch besser wurde es für den FCA nur kurze Zeit später, als Maier eine Hereingabe von Iago aus rund zehn Metern zum 0:1 nutzte. Die Frühstarter hatten wieder zugeschlagen. Leipzig aber wehrte sich und zeigte, welch technisch hochklassigen Fußball die Mannschaft bieten kann. Die Augsburger Defensive kam mehr und mehr in Nöte.
In der 10. Minute drückte Kevin Kampl den Ball zum 1:1 über die Linie, Vorbereiter war Timo Werner. In der Folge schlug der Stürmer noch selbst zweimal zu. Erst mit einem perfekten Flachschuss zum 2:1 (32.), später mit einer technisch hochwertigen Volleyabnahme (35.). Der gute FCA-Beginn war also schnell dahin.
Nach der Pause ersetzte Julian Baumgartlinger den diesmal glücklosen Arne Engels. Die Gäste taten sich weiterhin schwer, im Ballbesitz gute Aktionen zu zeigen. Leipzig kontrollierte die Partie, ohne allerdings selbst vorerst zu weiteren Möglichkeiten zu kommen. Die Einwechslung von Ruben Vargas und Irvin Cardona brachte noch etwas Schwung und das 2:3 (82.) durch den Schweizer. Mehr aber gelang trotz einer Druckphase am Ende nicht mehr.