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FC Augsburg: Starke Leistung gegen Mainz: Gikiewicz lässt Kritiker verstummen

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Starke Leistung gegen Mainz: Gikiewicz lässt Kritiker verstummen

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    Rafal Gikiewicz hat einen Elfmeter abgewehrt, Ermedin Demirovic (links) und Felix Uduokhai freuen sich mit ihm.
    Rafal Gikiewicz hat einen Elfmeter abgewehrt, Ermedin Demirovic (links) und Felix Uduokhai freuen sich mit ihm. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Rafal Gikiewicz wollte schnell weg. Direkt nach dem Spiel war der Torwart des FC Augsburg kurz vor den Fernsehkameras gestanden. Diese Interviews musste er führen, er tat es mit wenig Leidenschaft. Sprach von einem schlechten Tag und darüber, dass er die Kritik an seiner Person in den Wochen vor seinem starken Spiel in Leverkusen als unfair empfunden hatte. Danach marschierte er in die Kabine, ohne weiter mit Journalisten reden zu wollen. Auch bei den Fans blieb er auf dem Weg aus dem Stadion zu seinem Auto nur kurz stehen. Er trug eine Pizzaschachtel in seinen Händen und wollte schnell nach Hause.

    Gikiewicz war frustriert. Der Auftritt seiner Mannschaft hatte ihm beim 1:2 gegen den FSV Mainz 05 nicht gefallen. Er wusste, dass bei etwas Glück vier Punkte als Ausbeute nach drei Partien hätten stehen können. Ebenso aber könnten die Augsburger mit null Zählern im Keller festhängen. Wenn Gikiewicz nicht in Leverkusen so famos gehalten hätte. Gegen Mainz zählte der Pole nach seiner durchwachsenen Vorbereitung und wenig überzeugenden ersten beiden Pflichtspielen wieder zu den besten FCA-Spielern. Er wehrte einen Strafstoß von Aaron ab und wehrte sich auch wenig später bei zwei Versuchen der Mainzer erfolgreich.

    André Hahn droht beim FCA länger auszufallen

    Rafal Gikiewicz ist eigentlich ein emotionaler Typ. Nach seinem gehaltenen Elfmeter stürmten seine Mitspieler jubelnd auf ihn zu, der Torwart hielt allerdings nur seinen Zeigefinger vor den Mund. Ein Signal an seine Kritiker, dass sie nun ruhig zu sein hätten. Wenig später rief die Mehrzahl der 23.755 Zuschauerinnen und Zuschauer den Namen des Torhüters. Aus Respekt vor seiner Leistung. Der 34-Jährige nahm es dankend an und klatschte in Richtung der Fans. Erst die überragende Leistung in Leverkusen, nun die überzeugende Partie gegen Mainz – Gikiewicz scheint wieder in Form zu sein. Das wird auch Finn Dahmen gesehen haben, der bei Mainz am Samstag erneut auf der Bank saß. Die Augsburger haben ihr Interesse an einer Verpflichtung des Torwarts hinterlegt, aber bisher eine Absage vom Mainzer Sportvorstand Christian Heidel erhalten.

    Die Torwartposition dürfte in den letzten Tagen des Transfermarktes, der noch bis 1. September Wechsel ermöglicht, eine untergeordnete Rolle spielen. In erster Linie sind die Augsburger Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter auf der Suche nach einem weiteren Stürmer. Einen neuen Stand aber gebe es hier nicht, sagte Reuter am Samstag nach der Partie. Dabei könnte die Notwendigkeit noch gewachsen sein. André Hahn humpelte am Samstag mit Schmerzen am linken Knöchel aus dem Stadion. Der FCA-Angreifer musste seinen Auftritt bei „Blickpunkt Sport“ im Bayerischen am Sonntagabend absagen, am Montag wird er mittels eines MRT genau untersucht. Kann sein, dass Hahn länger ausfallen wird.

    Die Hacke war nur eine Notlösung von Demirovic

    Florian Niederlechner verließ am Samstag ein weiteres Mal frustriert das Stadion. Diesmal wurde der Stürmer nicht einmal eingewechselt, schon in den Wochen zuvor wirkte er über seine Rolle als Ersatzspieler sehr unglücklich. Momentan hat im Sturmzentrum Ermedin Demirovic Vorteile. Auf ihn setzt Enrico Maaßen. Am Samstag verdiente sich Demirovic dieses Vertrauen durch seinen ersten Saisontreffer. Nach Vorarbeit von Felix Uduokhai traf der Neuzugang aus Freiburg sehenswert mit der Hacke. Ein künstlerisch wertvolles Tor, wenngleich aus der Not geboren. „Die Hacke war die Notlösung“, sagte Demirovic. Der Ball sei etwas zu sehr in seinen Rücken gekommen, sodass er nur noch so Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss sah. Der gelang, zu übergroßer Freude aber gab auch das keinen Anlass. Die Niederlage in letzter Minute schmerzte. „Am Ende ist das Tor Nebensache. Wir haben die Punkte nicht hierbehalten, das tut extrem weh“, meinte Demirovic. Immerhin für sein Selbstvertrauen half der Treffer – mehr aber auch nicht.

    Es war eine Partie ohne viele Torchancen. Für einen Angreifer ist das schwierig, vor allem, wenn er sich oftmals bei hohen Bällen gegen die wuchtigen Mainzer Verteidiger behaupten muss. „Es war heute schwierig, richtig Fußball zu spielen“, meinte der 24-Jährige. Mainz bietet nur wenige Räume, die kompakte und robuste Defensive ist das Prunkstück des FSV.

    Als Demirovic zusammen mit seiner Freundin das Stadion verließ, hatte ein Fan lange auf ihn gewartet. Mit der Hoffnung, das Trikot des Stürmers zu bekommen. Dafür hatte er ein Plakat gemalt – mit Erfolg. Demirovic kramte sein getragenes Trikot aus dem Rucksack und überreichte es. Zumindest einer war an diesem Abend dann doch noch restlos glücklich.

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