Es war ein Paukenschlag am Dienstagnachmittag, als die neueste Entwicklung beim FCA an die Öffentlichkeit drang: Nach über elf Jahren in leitender Funktion beim FC Augsburg hat Stefan Reuter sein Amt als Geschäftsführer Sport aufgegeben und wechselt mit sofortiger Wirkung in eine beratende Funktion. Einen Nachfolger gibt es nicht. Den Bundesligisten führt ab sofort als alleiniger Geschäftsführer der kaufmännische Geschäftsführer Michael Ströll. Die sportlichen Geschicke leiten nun Sportdirektor Marinko Jurendic und Heinz Moser als Leiters Entwicklung.
Wie der FCA in seiner Pressemitteilung betont, wird Reuter in seiner beratenden Funktion weiter in regelmäßigem Austausch mit der sportlichen Leitung und der Geschäftsführung des FC Augsburg bleiben und diese auch unterstützen. Reuter war im Dezember 2012 vom damaligen Präsidenten Walther Seinsch als Nachfolger von Jürgen Rollmann als Manager zum FCA geholt worden. Damals war der FCA in der Winterpause Tabellenletzter. Reuter hielt aber an Trainer Markus Weinzierl fest. Der FCA hielt die Klasse und spielt seitdem erstklassig. In der Saison 2014/15 gelang sogar der Einzug in die Europa League. Doch in den letzten Jahren stagnierte die sportliche Entwicklung. Nun gibt es ein Zäsur: Der 56-jährige Reuter verabschiedet sich aus dem operativen Tagesgeschäft.
Stefan Reuter: "Jetzt genau der richtige Zeitpunkt"
"Wir haben in den letzten Wochen und Monaten viele Gespräche geführt, um Weichen für eine Neuausrichtung zu stellen und verbesserte Strukturen für den FCA zu schaffen. Nach knapp elf intensiven Jahren, dem Meistern des letzten Transferfensters und der Einarbeitung von Sportdirektor Marinko Jurendic ist dies für mich jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um Verantwortlichkeiten weiterzugeben", wird Reuter in der Pressemitteilung zitiert. Sein Vertrag als Geschäftsführer läuft noch bis 2026. "Ich werde dem Klub und seinen Verantwortlichen aber weiterhin beratend zur Verfügung stehen und in dieser Rolle die angestrebte Neuausrichtung weiter begleiten. Ich freue mich auf die neue Aufgabe und bin davon überzeugt, dass wir in dieser Konstellation die Zukunft des FCA gemeinsam erfolgreich gestalten werden."
Die neue Zukunft wurde schon im Sommer eingeleitet, als der FCA Marinko Jurendic vom FC Zürich als neuen Sportdirektor zum FC Augsburg holte. Diese Position wurde neu für Jurendic geschaffen. Seit dem 1. August übernahm er das operative Tages-Geschäft, die letzte Entscheidungsbefugnis im sportlichen Bereich lag aber weiterhin bei Reuter. Der zog sich aber immer weiter zurück: So wechselte er bei den Spielen von der Trainerbank auf die Tribüne. Jurendic nahm neben Trainer Enrico Maaßen Platz. Jetzt bekommt der 46-jährige Schweizer Jurendic noch mehr Verantwortung übertragen.
FCA-Präsident Krapf: "Stefan Reuter ist und bleibt eines der Gesichter des FC Augsburg"
„In unseren Gesprächen haben wir seit Ende der letzten Saison über die zukünftige Ausrichtung des sportlichen Bereichs diskutiert, uns dazu laufend ausgetauscht und gute Ergebnisse erzielt. Diese setzen wir nun Schritt für Schritt um. Durch die intensiven Gespräche wurden erfolgreich Strukturen geschaffen, die den Klub zukunftsfähig machen“, wird FCA-Präsident Markus Krapf in der Pressemitteilung zitiert. Der 51-jährige Krapf war im September 2022 zum neuen Präsidenten des Fußball-Klubs Augsburg 1907 e.V. gewählt worden. Es war kein Geheimnis, dass der neue Vereinschef der Arbeit von Reuter in den letzten Jahren durchaus kritisch gegenüberstand. Krapf weiter: „Auch wenn sich Stefan Reuter jetzt aus dem Tagesgeschäft zurückzieht, wird er dem Verein weiterhin eng verbunden bleiben und beratend zur Seite stehen. Stefan Reuter ist und bleibt eines der Gesichter des FC Augsburg und wird in seiner neuen Rolle einen wichtigen Beitrag für die künftige Entwicklung des Klubs leisten.“
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