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FC Augsburg: So beurteilt Maaßen den FCA-Auftritt in Bochum

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Statt Party lange Gesichter – So beurteilt FCA-Trainer Maaßen den Auftritt seiner Mannschaft

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    Cheftrainer Enrico Maaßen (in Schwarz) und Kapitän Jeffrey Gouweleeuw tauschten sich nach dem 2:3 in Bochum aus. Der Nachmittag war nicht im Sinne des FCA gelaufen.
    Cheftrainer Enrico Maaßen (in Schwarz) und Kapitän Jeffrey Gouweleeuw tauschten sich nach dem 2:3 in Bochum aus. Der Nachmittag war nicht im Sinne des FCA gelaufen. Foto: Palmer, Kolbert-press

    Meist registrieren Torhüter eigene Treffer freudig, aber wenig erregt. Eine geballte Faust vielleicht, gelegentlich gereckte Arme gen Himmel. Bochums Torhüter Manuel Riemann hingegen hielt nichts mehr im Tor, als der Ball zum dritten Mal das Augsburger Gehäuse von ihnen gesehen hatte. Der 34-Jährige, leuchtend grün gekleidet, sprintete über die gesamte Länge des Platzes, um sich auf den Jubelhaufen seiner Mitspieler zu werfen. Nach einer Stunde erreichte die Lautstärke im Ruhrstadion seinen höllischen Höhepunkt. 

    Zugleich wurde den Spielern des FC Augsburg klargemacht, dass es wohl an diesem Nachmittag nichts mehr werden würde mit dem vorzeitigen Klassenerhalt. Da konnte der FC Bayern München ein Tor nach dem anderen gegen den FC Schalke erzielen, ohne eigenes Zutun fiel die Party aus. Augsburgs Trainer Enrico Maaßen fiel es nach Schlusspfiff schwer, seine Enttäuschung zu verbergen. "Klar ist das ein Rückschlag. Wenn du die Chance hast, den Deckel draufzumachen, und es nicht schaffst, dann ist man natürlich sauer und verärgert." 

    FCA-Trainer Maaßen nach der Niederlage in Bochum: "Wir wussten, worum es geht"

    Etliches war schiefgelaufen an diesem Nachmittag in der stimmungsvollen, engen Kultstätte. Vorwiegend beruhte das 2:3 auf eigenen Fehlern, hinzu gesellte sich Pech, das sich ebenso als Glück der tüchtigen Bochumer interpretieren ließe. Maaßen, schwarz gekleidet und weiß beturnschuht, hatte das Geschehen relativ ruhig an der Seitenlinie beobachtet. Er wehrte sich entschieden gegen den Eindruck, seine Mannschaft sei nicht bereit gewesen für das, was sie in Bochum erwartet hätte. "Wir waren bereit. Die Mannschaft war fokussiert, alle wussten, worum es geht", betonte Maaßen. "Wir haben uns gegen die Bochumer Mannschaft gestemmt, haben uns gegen das Publikum gestemmt." 

    Tatsächlich kam für die Augsburger einiges zusammen. Keine zwei Minuten waren gespielt, als die etatmäßigen Frühstarter aus Augsburg selbst in Rückstand gerieten. Der Treffer des Bochumers Christopher Antwi-Adjei war fein gemacht, andererseits ließ sich Maximilian Bauer leicht verladen und Torhüter Tomas Koubek ging vor dem Einschlag in die Knie und brachte die Arme nicht mehr hoch. Den zweiten Treffer bugsierte Kapitän Jeffrey Gouweleeuw ins eigene Tor, den dritten Treffer lenkte Elvis Rexhbecaj in selbiges. Maaßen fasste zusammen: "Wie die Tore gefallen sind, das ist maximal bitter. Wenn du drei Tore bekommst, kannst du hier nichts mitnehmen." 

    Nach der Pause entglitt die Partei gegen Bochum den Spielern des FC Augsburg

    Zwischenzeitlich hatten sich die Augsburger auf einem guten Weg befunden, nach einer halben Stunde sorgten sie mit Zweikampfstärke und sortierter Defensive für Entlastung und eigene Torchancen. Nebeneffekt: erstaunliche Ruhe auf den Rängen. Endgültiger Stimmungsdämpfer war der Treffer von Arne Maier nach einer knappen halben Stunde. Vor der Pause hätte Ermedin Demirovic beinahe noch die Augsburger Führung erzielt und so war der Klassenerhalt näher gerückt. Bayern führte gegen Schalke, ein Tor fehlte zu Sieg und Ligaverbleib. Zuversichtlich blickten die Gäste auf die zweite Hälfte; man habe sich in der Kabine viel vorgenommen, schilderte Maaßen. 

    Fortan jedoch bestimmten erneut die Bochumer, dem FCA entglitt die Partie. Maaßen analysierte, man müsse noch entschlossener auftreten, besser verteidigen. Der Doppelschlag innerhalb von drei Minuten, als erst Gouweleeuw, dann Rexhbecaj unglücklich abgefälscht hatten, verwandelte das Stadion in ein Tollhaus, löste Riemanns Fesseln. Die Atmosphäre schien die Gäste zu lähmen, erst in der Schlussphase, als es nichts mehr zu verlieren gab, entkamen die Augsburger ihrer Schockstarre und erzeugten durch Kelvin Yeboahs Bundesliga-Premierentreffer nochmals Spannung. 

    Nächster Gegner Dortmund muss in Augburg zwingend Punkte holen

    Während die Bochumer den Sieg ausgiebigst genossen und am vorletzten Spieltag beflügelt zum Auswärtsspiel bei Hertha BSC reisen, gerieten die Augsburger nochmals in Gefahr. Weiterhin haben sie eine ordentliche Ausgangsposition, weil die TSG Hoffenheim und Schalke nicht punkteten. Obendrein tat der VfB Stuttgart den Augsburgern den Gefallen, gegen Bayer Leverkusen unentschieden zu spielen. Dennoch: Abstieg und Relegation bleiben mögliche Szenarien.

    Erschwerend wirkt der kommende Gegner. Borussia Dortmund will Meister werden, Punkte in Augsburg sind Pflicht (Sonntag, 17.30 Uhr/Sky). Am finalen Spieltag steht das Auswärtsspiel in Mönchengladbach an. Für Maaßen "zwei Bretter". An der Herangehensweise werde sich indes nichts ändern. Einfache Partien gebe es in der Bundesliga nicht, so Maaßen. "Das Spiel gegen Dortmund ist anders, aber nicht schwerer als gegen Bochum."

    Bochum Riemann – Janko, Ordets, Maovic, Heintz (89. Schlotterbeck) – Losilla, Stafylidis (36. Stöger), Förster (89. Lampropoulos), Asanao (76. Zoller), Antwi-Adjei (76. Holtmann) – Hofmann 

    Augsburg Koubek – Bauer (68. Gumny), Gouweleeuw, Uduokhai – Maier (78. Yeboah), Dorsch, Rexhbecaj (83. Veiga), Pedersen – Berisha (68. Cardona), Demirovic – Beljo

    Tore 1:0 Antwi-Adjei (2.), 1:1 Maier (29.), 2:1 Gouweleeuw (59./ET), 3:1 Losilla (62.), 3:2 Yeboah (85.) Schiedsrichter Ittrich (Hamburg) Zuschauer 24.453

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