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FC Augsburg: So bereitet Leipzig-Coach Nagelsmann seine Spieler auf den FCA vor

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So bereitet Leipzig-Coach Nagelsmann seine Spieler auf den FCA vor

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    Leipzigs Julian Nagelsmann: Beim öffentlichen Training am Mittwoch vergriff er sich einmal im Ton, entschuldigte sich aber dafür.
    Leipzigs Julian Nagelsmann: Beim öffentlichen Training am Mittwoch vergriff er sich einmal im Ton, entschuldigte sich aber dafür. Foto: dpa

    Solche Videos hätte sich Julian Nagelsmann in seiner Schulzeit gewünscht. „So etwas Geiles habe ich dort nie gesehen“, sagt der Trainer von RB Leipzig und schmunzelt, „außer vielleicht die Aufklärungsfilme.“ Gelächter, gute Laune. Dafür kann Nagelsmann selbst dann sorgen, wenn er über vermeintlich langweilige Dinge wie Videostudium referiert. Vor dem Spiel seiner Leipziger am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg erklärt er ausführlich, wie er seine Spieler auf den jeweiligen Gegner vorbereitet. Mit Videosequenzen, die er meist Mitarbeiter machen lässt, die „sich besser auskennen mit dem Laptop als ich. Ich bin eher ein Bleistift-und-Block-Typ und kein Laptop-Trainer“, so Nagelsmann. Ein kleiner Gruß an Mehmet Scholl, der einst diesen Begriff prägte und damit wenig Wertschätzung der neuen Trainergeneration entgegenbrachte.

    RB-Leipzig-Coach Julian Nagelsmann spielte in der Jugend des FC Augsburg

    Zu der zählt Nagelsmann, geboren in Landsberg und in der Jugend beim FC Augsburg, mit seinen 33 Jahren zweifelsfrei. In seiner jungen Karriere hat er schon viel erreicht. Er führte 1899 Hoffenheim auf die europäische Ebene, mit RB Leipzig stand er zuletzt sogar im Halbfinale der Champions League. Ein großer Titel fehlt ihm zwar noch, wenige aber zweifeln daran, dass dieser Zustand noch lange so bleiben wird. Nagelsmann ist auf dem direkten Weg nach ganz oben. Auch wegen seiner Einstellung. Er sagt: „Jedes Spiel auf dieser Welt ist dazu da, um es zu gewinnen.“ Eine Herangehensweise, die er vor allem auch von jungen Spielern erwartet, die in den Profibereich streben. Auch in Leipzig vermisst er ein ums andere Mal bei Nachwuchsspielern die absolute Gier. „Wenn ein junger Spieler zu uns kommt, muss er die Welt einreißen wollen“, sagt er. Dann bekomme er auch seine Chance, selbst wenn taktisch oder technisch nicht alles funktioniere. Gerade bei ihm, einem jungen Trainer, der dafür bekannt ist, Nachwuchsspielern eine Chance zu geben.

    Strebt in der Bundesliga mit RB Leipzig einen der vorderen vier Plätze an: Trainer Julian Nagelsmann.
    Strebt in der Bundesliga mit RB Leipzig einen der vorderen vier Plätze an: Trainer Julian Nagelsmann. Foto: Daniel Karmann, dpa

    Zurück zum Videostudium. Nagelsmann führt seinen Spielern die Taktik des Gegners vor. Darauf legt er ein Bild seiner Idee, wie darauf zu reagieren ist. Damit die Spieler wissen, „wann sie nach rechts oder links spielen sollen“. Und auch verstehen, warum sie das tun müssen. Auch für den FCA am Samstag haben er und sein Team eine „Idee entwickelt, die sehr gut auf den Gegner passt“. Die Augsburger hätten sich im Vergleich zur vergangenen Saison deutlich weiterentwickelt. Ihr Spiel sei weniger risikobehaftet mit einer klareren Struktur. Das führe zu deutlich weniger Fehlpässen als noch beim letzten Aufeinandertreffen zum Ende der vergangenen Runde. Die laufintensive Spielweise vor allem in der eigenen Hälfte führe zu einer defensiven Kompaktheit. So erwartet Leipzig den FCA auch am Samstag. Defensiv stabil mit dem nach den statistischen Werten bisher besten Torhüter der Liga, Rafal Gikiewicz.

    Augsburg: Kluivert kein Kandidat für die Leipziger Startelf

    Während der Länderspielpause hat Nagelsmann nur mit einem kleinen Kader trainieren können. Die letzten Nationalspieler erwartet er erst am Freitag zurück auf dem Platz. Deshalb hat er seine Taktik für Samstag so gewählt, dass sie „nicht zu kompliziert ist“. Damit sich seine Spieler schnell umgewöhnen können. Die ersten drei Ligaspiele hatte er genutzt, um verschiedene Systeme auszuprobieren. „Ich habe schon den Anspruch, die Spieler so ausgebildet zu haben, dass sie ohne großes Training meine Ideen umsetzen können“, sagt Nagelsmann. Justin Kluivert, der vom AS Rom ausgeliehen wurde, sei noch kein Kandidat für die Stammelf. Auch Marcel Sabitzer wird nach seiner Verletzung noch einmal aussetzen. Er könnte am Dienstag in der Champions League zurückkehren.

    Sind Sie ein FCA-Experte? Das Quiz zur Klub-Geschichte

    1. Als der FC Augsburg 2002 in die drittklassige Regionalliga aufstieg, hatte Kapitän Janusz Góra großen Anteil an dem Erfolg. Der ehemalige polnische Nationalspieler stand in 34 von 36 Partien auf dem Platz. Deutschlandweit berühmt wurde er allerdings als Spieler der Ulmer Spatzen. Warum?

    a) Im Spiel gegen Rostock wurden vier Ulmer Spieler und der Trainer vom Platz gestellt. Nach Abpfiff brüllte Góra „Skandal!“ in die laufenden Kameras. Stefan Raab zeigte den Clip immer wieder in seiner Show „TV total“.

    b) Beim Durchmarsch der Ulmer von der Regionalliga bis in die Bundesliga und in den drei folgenden Spielzeiten in der Bundesliga, der 2. Liga und der Verbandsliga stand er fünf Jahre lang ununterbrochen in der Ulmer Startelf.

    c) In seinen elf Länderspielen für Polen ging er immer als Sieger vom Platz.

    Lösung: 1 a) Die Länderspielbilanz von Janusz Góra liest sich deutlich durchwachsener. Und zwar zählte Góra in seinen Ulmer Jahren zum Stammpersonal, richtig ist jedoch Aussage a. Den Clip mit einem in wahrsten Sinne des Wortes wütenden Góra kann man sich auf Youtube ansehen.

    2. Gehen wir ein bisschen weiter zurück in die Geschichte: In der Oberliga Süd-Spielzeit 1952/53 trainierte Karl Sesta den FCA-Vorläuferverein BC Augsburg. Der Österreicher war auch als Ringer und Sänger aktiv. Welche Anekdote ist überliefert?

    a) Einige Jahre nach dem Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich 1938 wurde der 1906 geborene Sesta für einige Partien ins deutsche Nationalteam berufen, sein erstes Spiel war am 15. Juni 1941 gegen Kroatien. Mit 35 Jahren gab er also sein Debüt und ist damit der älteste Spieler, der für Deutschland sein erstes Länderspiel bestritt.

    b) Als Sesta mit der österreichischen Nationalmannschaft in England gastierte, kam es zu einem Wortwechsel mit Prinz George, Sohn von König Georg V. Der meinte, dass Fußballer doch ein wunderbarer Beruf sei. Darauf Sesta: „Sie haben aber auch keine schlechte Hackn (Wiener Dialekt für Arbeit), Majestät.“

    c) Als Sänger war Sesta im Rundfunk zu hören und hatte Konzertangebote aus halb Europa vorzuweisen. Im Jahre 1932 erhielt er mit seinen „Wiener Liedern“ in London eine „Goldene Schallplatte“.

    Lösung: Kaum zu glauben, aber alle drei Geschichten sind wahr.

    3. Apropos Trainer: Eine vielversprechende, aber nur kurze Trainerkarriere legte der ehemalige Bundesligaspieler Jimmy Hartwig 1989 beim FCA hin. Unter seiner Ägide gewann der FCA sechs Spiele, eine Partie endete unentschieden, dennoch beendete der damalige Mäzen Peter Eiba nach dieser Erfolgsserie die Zusammenarbeit. Womit machte Hartwig später von sich reden?

    a) Als 1993 zum zweiten Mal bei Hartwig Krebs diagnostiziert wurde, verfasste er seine erste Biografie „Ich möcht’ noch so viel tun … Meine Kindheit, meine Karriere, meine Krankheit“, die 1994 im Gustav Lübbe Verlag erschien.

    b) Seit 2002 ist Hartwig als Theaterschauspieler tätig und trat bereits in Brechts „Baal“ am Deutschen Nationaltheater in Weimar, als Woyzeck im Centraltheater Leipzig und auch am Augsburger Theater auf.

    c) 2004 nahm Hartwig an der zweiten Staffel der TV-Show „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ teil. Er beendete die Show als Vierter.

    Lösung: Auch hier gilt: alles wahr!

    4. Kürzlich hätte der größte Augsburger Fußballer seinen 80. Geburtstag feiern können. Klar, kein FCA-Quiz kommt ohne eine Frage zu Helmut Haller aus: Wann und gegen wen absolvierte Haller sein letztes von 33 Länderspielen?

    a) Bei der Weltmeisterschaft 1962 in Chile, als er am 10. Juni im Viertelfinale, einer 1:2-Niederlage gegen Jugoslawien, das letzte Mal das DFB-Trikot trug.

    b) Bei der WM 1966 in England, als er am 30. Juli im Finale, der unvergesslichen 2:4-Niederlage gegen England, das erste Tor der Partie schoss und danach seinen Rücktritt erklärte.

    c) Bei der WM 1970 in Mexiko, als er am 3. Juni im ersten Gruppenspiel, einem 2:1 gegen Marokko, letztmals eingesetzt wurde.

    Lösung: 4 c)  Helmut Haller stand bei den Weltmeisterschaften 1962, 1966 und 1970 im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Sein letztes Spiel absolvierte er demnach 1970 bei der WM in Mexico.

    5. Als Helmut Haller in der 2. Bundesliga Süd für den FC Augsburg am Ball war, wurde im November 1976 Startrainer Max Merkel verpflichtet. Welcher der folgenden Sprüche stammt vom ihm?

    a) „Am Montag nehme ich mir vor, zur nächsten Partie zehn Spieler auszuwechseln. Am Dienstag sind es sieben oder acht, am Donnerstag noch vier Spieler. Wenn es dann Samstag wird, stelle ich fest, dass ich doch wieder dieselben elf Scheißkerle einsetzen muss wie in der Vorwoche.“

    b) „Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Nicht-Alkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da habe ich gesagt: Sauft’s weiter!“

    c) „Das größte Problem beim Fußball sind die Spieler. Wenn wir die abschaffen könnten, wäre alles gut.“

    Lösung: 5 b) Der Trainer, der mit seinem „Spielermaterial“ hadert, ist der Waliser John Toshack. Das grundsätzliche Problem mit Spielern hat Helmut Schulte erkannt. Merkel dagegen vertraute seinen trinkenden Spielern.

    6. Auf welche Nahezu-Bestmarke darf Ex-FCA-Spieler Halil Altintop stolz sein?

    a) Er ist der ausländische Spieler mit den drittmeisten Toren in der Bundesliga.

    b) Er ist der ausländische Spieler mit den meisten Eigentoren in der Bundesliga.

    c) Er ist der ausländische Spieler mit den zweitmeisten Einsätzen in der Bundesliga.

    Lösung: 6  c) Von 2013 bis 2017 trug Halil Altintop das Trikot des FC Augsburg. In diesen Jahren kam er in 115-Bundesligapartien zum Einsatz, mit seinen Spielen für Frankfurt, Schalke und Kaiserslautern kommt er auf 351 Begegnungen in der Königsklasse. So viele schaffte auch Levan Kobiashvili. Mehr kann nur Claudio Pizarro vorweisen, der bisher 472-mal in der Bundesliga spielte.

    7. Am 22. Spieltag der vergangenen Saison verlor der FC Augsburg knapp mit 2:3 gegen den Favoriten aus München. Der Sieg des Nachbars aus der Landeshauptstadt ist nicht weiter verwunderlich, dennoch ging die Partie in die Geschichtsbücher ein. Warum?

    a) Bayern-Spieler Leon Goretzka erzielte nach zwölf Sekunden das schnellste Eigentor der Bundesligageschichte.

    b) FCA-Spieler Kevin Danso holte sich nach zwölf Sekunden die schnellste Rote Karte der Bundesligageschichte ab.

    c) Bayern-Spieler Mats Hummels verursachte nach zwölf Sekunden den frühesten Elfmeter der Bundesligageschichte.

    Lösung: 7 a) Die schnellste Rote Karte wurde dem Kölner Profi Youssef Mohamad beim Saisonstart 2010/11 gegen Kaiserslautern wegen einer Notbremse gezeigt – nach 87 Sekunden. Den frühesten Elfmeter bekam der HSV am 4. Februar 2015 zugesprochen, als nach acht Sekunden der Paderborner Patrick Ziegler Marcell Jansen zu Fall brachte. Und das schnellste Eigentor erzielt in der Tat Leon Goretzka für den FC Augsburg.

    8. Michael Thurk erzielte in der 2. Bundesliga zahlreiche wichtige Tore für den FCA, unter anderem glich der Mann mit der Nummer 27 am 33. Spieltag der Saison 2010/11 die frühe Führung des FSV Frankfurt aus und bereitete den Siegtreffer durch Stephan Hain per Eckball vor. Die drei Punkte bedeuteten den erstmaligen Aufstieg des FCA in die Bundesliga. Jetzt ist Thurk wieder im Profifußball zurück – in welcher Funktion?

    a) Als Scout bei Eintracht Frankfurt.

    b) Als Co-Trainer bei FSV Mainz 05.

    c) Als Zeugwart beim FC Augsburg.

    8 b) Im Juni gab Mainz 05 bekannt, dass Michael Thurk als Co-Trainer verpflichtet wurde. Er soll im Team von Cheftrainer Sandro Schwarz sich vor allem um die Abläufe in der Offensive kümmern.

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