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FC Augsburg: Rückblick auf die Saison mit Enrico Maaßen

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Was nach einem Jahr Maaßen beim FCA von der Euphorie geblieben ist

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    Ging es mit Enrico Maaßen bergauf beim FCA? Zumindest nach Punkten nicht.
    Ging es mit Enrico Maaßen bergauf beim FCA? Zumindest nach Punkten nicht. Foto: David Inderlied, dpa

    Der Presseraum war voll. Ungewöhnlich. Oftmals tummeln sich bei Pressekonferenzen des FC Augsburg außerhalb von Spieltagen nur wenige Leute, gerade während und nach der Pandemie. An diesem Tag aber war das anders. Die ersten Worte von Enrico Maaßen sorgten für viel Interesse. Am 20. Juni saß Maaßen erstmals in dem kleinen Raum im Untergeschoss der WWK-Arena, die Stuhlreihen waren gut gefüllt. Neben ihm hatten Stefan Reuter und Dominik Schmitz Platz genommen. Der Geschäftsführer Sport also und der Pressechef. Wenige Tage zuvor, am 8. Juni, hatten die Augsburger die Verpflichtung von Maaßen bekannt gegeben.

    FC Augsburg ist Maaßens erste Station in der Bundesliga

    Die Vorfreude war an diesem Tag groß. "Den Willen, sich zu verbessern, kann man permanent spüren", sagte Stefan Reuter. Er hatte gute Laune und die Hoffnung, dass nach Jahren biederen Fußballs der FCA wieder begeistert. Vor allem hätte ihn Maaßens intensive Kenntnis über den FCA-Kader beeindruckt. Der neue Trainer selbst versuchte es mit einer Begrüßung, die er aus Dortmund so nicht kannte. "Servus", rief er also in den Raum und fügte an, wie froh er sei, das Amt in Augsburg übernehmen zu dürfen. Es ist seine erste Station in der Bundesliga. Eine Bewährungschance. Eine gute Gelegenheit, sich und sein Wirken auf größerer Bühne als zuletzt in Liga drei mit Borussia Dortmund II zu zeigen.

    Mittlerweile ist ein Jahr vorbei. Ein Jahr Enrico Maaßen in Augsburg, das mit viel Optimismus begonnen hatte, letztlich aber enttäuschend endete. Zwar erneut mit dem Klassenerhalt und dem damit verbundenen 13. Bundesliga-Jahr, was ein wenig darüber hinwegtäuscht, dass die erhoffte große sportliche Entwicklung ausgeblieben war. 

    Maaßen kam mit einer neuen Spielidee zum FCA

    Bei seiner Vorstellung zeigte sich Maaßen optimistisch. "Ich bin sicher, dass wir den FCA weiterentwickeln werden", verkündete der neue Trainer, der zusammen mit seinem Co-Trainer Sebastian Block den Dienst antrat. Sie wollten den Ballbesitz verbessern, der Mannschaft einen strukturierten Spielaufbau beibringen, der mehr beinhaltet als nur lange Bälle. Intensiv arbeitete Maaßen an diesem Vorhaben im Trainingslager in Österreich. Immer wieder unterbrach er die Einheiten, verbesserte und gab Anweisungen. Die Spieler freuten sich über die neue Herangehensweise, sie begrüßten die Idee, künftig häufiger den Ball haben zu wollen.

    Im ersten Pokalspiel klappte das beim 4:0-Erfolg in Lohne auch recht ordentlich. Als die Bundesliga aber startete, gab es eine 0:4-Pleite gegen den SC Freiburg. Der erste Dämpfer, dem der überraschende Sieg in Leverkusen folgte. Alles gut also? Mitnichten. Die folgenden Wochen blieben sieglos, ehe am Freitag, 9. September, die Wende in Bremen gelang. Mit weniger Ballbesitz als zuvor, dafür mit viel Körperlichkeit im Angriff. Der FCA startete eine kleine Erfolgsserie, in die sich der Heimsieg gegen den FC Bayern einreihte. 

    In einigen Spielen fehlen dem FCA die Grundtugenden

    Es blieb aber bei einem steten Auf und Ab. Waren in der Hinrunde bis zur verlängerten WM-Pause die Auswärtsauftritte erfolgversprechender, änderte sich das im neuen Jahr. Plötzlich waren die Heimspiele Garanten für Zähler, auf fremden Plätzen funktionierte kaum mehr etwas. Ein Problem, das Maaßen nicht in den Griff bekam. Mainz, Berlin und Bochum stehen vor allem für enttäuschende Auftritte. Besonders bitter war die letzte Partie in Mönchengladbach, als der FCA in der ersten Hälfte hergespielt wurde, wie Niklas Dorsch nach der Partie zugab. Weil die Basis nicht stimmte, die Grundtugenden fehlten, die der FCA braucht: Einsatz, Geschlossenheit und Kampfstärke. "Da muss sich jeder Spieler hinterfragen, ob wir das in jedem Spiel gezeigt haben", sagte Dorsch.

    Wie also steht es um die versprochene Entwicklung? Viel Gutes sei angestoßen worden, betonte Maaßen. Sein Angreifer Ermedin Demirovic meinte, dass "das Team viele gute Dinge in dieser Saison gezeigt habe". Beim Blick auf die Tabelle fällt allerdings auf, dass die Augsburger mit ihren 34 Zählern vier Punkte weniger gesammelt haben als eine Saison zuvor unter Markus Weinzierl. Von der anfänglichen Euphorie unter Maaßen war am Ende kaum mehr etwas zu spüren. "Wir hatten keine Konstanz in der Aufstellung", klagte der 39-Jährige. Weil immer wieder wichtige Spieler fehlten. Er sagte aber auch: "Wenn man nach 34 Spieltagen in der Klasse bleibt, hat man es verdient." Insgeheim aber dürfte er sich sein erstes Jahr Bundesliga anders vorgestellt haben.

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