Am Mittwochvormittag trainierte Ruben Vargas noch individuell, während sich seine Teamkollegen des FC Augsburg im Schneegestöber auf das erste Bundesligaspiel nach der Weihnachtspause gegen den VfB Stuttgart vorbereiteten. Ein Wechsel des 26-jährigen Schweizers zum FC Sevilla zeichnete sich schon länger ab. Doch bis dato war sich der FCA mit dem spanischen Erstligisten nicht handelseinig geworden. Im Laufe des Mittwochnachmittags kam dann Bewegung in die Causa. Und am Abend haben sich dann der FCA und Sevilla nach Informationen unserer Redaktion auf einen Transfer geeinigt: Ruben Vargas kann den FCA sofort verlassen. Die Ablösesumme soll sich auf 3,5 Millionen Euro (inklusive Boni) belaufen. Beide Vereine wollen den Transfer am Donnerstag öffentlich machen. Damit hat sich FCA-Geschäftsführer Michael Ströll wieder einmal als guter Verhandler entpuppt. Denn bisher wurde kolportiert, dass Sevilla nur 1,5 Millionen Euro zahlen wollte.
Seinen Wechselwunsch hatte Ruben Vargas schon länger hinterlegt. Die Angebote des FC Augsburg, den Vertrag von Vargas, der Ende Juni ausläuft, zu verlängern, hat er darum auch abgelehnt. Der FCA hätte den Schweizer gerne behalten, obwohl seine sportlichen Leistungen, auch aufgrund einer Verletzung, zuletzt nicht gerade berauschend waren.
FCA holte Ruben Vargas 2019 für vier Millionen Euro vom FC Luzern
Vargas, der im Sommer 2019 als relativ unbekannter Spieler vom Schweizer Erstligisten FC Luzern für rund vier Millionen Euro vom FCA in die Bundesliga geholt wurde, legte einen Blitzstart hin und überzeugte. In Augsburg wurde er zum Stammspieler in der Schweizer Nationalmannschaft. Doch schon in der vergangenen Saison äußerte er seinen Wechselwunsch. Er wollte einen Tapetenwechsel, wollte eine neue sportliche Herausforderung, mehr als der FCA ihm bieten konnte. Vargas wechselte dafür auch mehrmals seinen Berater.
FCA war mit dem AC Florenz einig, Ruben Vargas sagte für die EM ab
Der AC Florenz hätte ihn dann damals in der Winterpause gerne verpflichtet. Der FCA und der italienische Erstligist wurden sich dann auch handelseinig. Vargas machte aber einen Rückzieher, wollte seine EM-Teilnahme durch einen verfrühten Wechsel nicht gefährden. Er spielte für die Schweiz auch eine gute EM, erzielte ein Tor und eine Vorlage.
Doch blieben im Sommer wirklich konkrete Angebote aus. Ermedin Demirovic, Felix Uduokhai und auch Niklas Dorsch wechselten, Vargas blieb. Dass ihm das überhaupt nicht passte, war nicht zu übersehen. Der FCA versuchte noch einmal, seinen Vertrag zu verlängern. Umsonst. Jetzt kommt nach fünfeinhalb Jahren die Trennung. Vargas hat 154 Bundesligaspiele und sieben Pokalspiele für den FCA absolviert, insgesamt 23 Tore erzielt.
Ruben Vargas trifft beim FC Sevilla auf sechs Ex-Bundesliga-Profis
In Sevilla trifft Vargas auf die Ex-Bundesliga-Profis Dodi Lukébakio (27), Chidera Ejuke (27), Djibril Sow (27), Tanguy Nianzou (22) und Ørjan Nyland (34). Allerdings ist der spanische Traditionsverein nach 19 Jahren in der oberen Tabellenhälfte und Stammgast in den europäischen Ligen etwas ins Straucheln geraten. Derzeit ist der Klub aus der Hauptstadt Andalusiens nur Tabellen-14. und damit einen Platz schlechter platziert als der FCA.
Ich wünsche Ruben Vargas alles Gute und viel Erfolg im sonnigen Andalusien. Denke, es war für beide Seiten die beste Lösung, nachdem Vargas, teil Verletzungsbedingt, teilweise sind sicherlich auch andere Gründe relevant, diese Saison nicht wirklich zu wahrer Stärke gekommen ist. Für ihn ein klarer Cut und Neuanfang in einer sehr starken Liga und für den FCA gibt es doch noch eine Ablösesumme, die ja im Sommer 2025 nicht mehr geflossen wäre. Der Verein steht nun aber, so m. E., in der Pflicht, im offensiven Bereich endlich mit nachweisbarer Qualität nachzulegen, sonst kann, bei der bevorstehenden schweren englischen Woche, gegen den neuen Angstgegner Stuttgart, bei nach Trainerwechsel sicherlich hochmotivierten Eisernen in Berlin-Köpenick, sowie bei in der Hinrunde sehr formstarken Bremern an der Weser, sehr schnell wieder das Abstiegsgespenst im Augsburg Süden aufkreuzen.... Nobby Die Stimme der Rosenau
Sevilla ist 14ter und hat 4 Punkte zum Reliplatz. Nicht grade ein Upgrade, aber trotzdem Farewell, lieber Ruben Vargas und danke für 4 Jahre Power und tolle Tore! Nicht zuletzt die 2 Tore aus Karlsruhe bleiben in Erinnerung. Ich hätte mir aber eher den Abschied von einem anderen Schweizer gewünscht. Aber kommt ja vielleicht dann im Juni...
Hoffentlich investiert der hier wieder einmal viel gelobte Michael Ströll den Erlös möglichst noch zur Rückrunde in die Offensive, denn Geld schiesst bekanntlich keine Tore. Vor dieser Saison hat - bei auslaufenden Verträge hatte der Verein keine Wahl - bewährte Kräfte abgegebern. Ich meine die Qualität im Kader ist derzeit schlechter als in der Vorsaison. Hoffentlich resuliert daraus am Saisonende nich der Abstieg aus der 1. Bundesliga.
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