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FC Augsburg: Rexhbecaj ist einer der Gewinner der Systemumstellung beim FC Augsburg

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Rexhbecaj ist einer der Gewinner der Systemumstellung beim FC Augsburg

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    Joshua Kimmich (links) hatte Elvis Rexhbecaj immer in seinem Nacken und kam so nicht zur Entfaltung. Der FCA-Mittelfeldspieler hatte eine zentrale Rolle beim 1:0-Sieg gegen den FC Bayern München.
    Joshua Kimmich (links) hatte Elvis Rexhbecaj immer in seinem Nacken und kam so nicht zur Entfaltung. Der FCA-Mittelfeldspieler hatte eine zentrale Rolle beim 1:0-Sieg gegen den FC Bayern München. Foto: JoergHalisch

    Dass die 0:1-Niederlage des FC Bayern München Joshua Kimmich den Schlaf geraubt hat, ist wohl nicht anzunehmen. Doch vielleicht hat der 27-jährige Spielgestalter des Rekordmeisters von einem Spieler des FC Augsburg geträumt: Elvis Rexhbecaj.

    Denn der 24-jährige Neuzugang des FC Augsburg stand fast über die gesamte Spielzeit dem Bayern-Star auf den Füßen, verfolgte ihn über das ganze Spielfeld, hing wie eine lästige Arctium minus, eine kleine Klette, an ihm und suchte ständig Körperkontakt. Am Ende versuchte Kimmich sogar, auf dem eigentlich verpönten Rechtsverteidiger-Posten Ruhe vor dem aufdringlichen Rexhbecaj zu finden – vergebens.

    Elvis Rexhbecaj hat auch schon für den VfL Bochum Joshua Kimmich ausgeschaltet

    „Offensiv hatten wir sowieso 1 gegen 1 gepresst. Ich hatte dann noch die Aufgabe zu versuchen, Kimmich aus dem Spiel zu nehmen“, bestätigte der Neu-Augsburger die taktische Vorgabe von Trainer Enrico Maaßen und fügte an: „Mir ist das wohl ganz gut gelungen. Er hat sich bei mir zwar persönlich nicht beschwert, aber ich glaube, er hatte nicht so viel Spaß. Aber genau so muss es sein, dass der Gegner keinen Spaß hat.“

    Den hatte Rexhbecaj Kimmich schon in der vergangenen Saison einmal verdorben. Im Dress des VfL Bochum. Denn dort hatte die damalige Leihgabe vom VfL Wolfsburg beim Heimspiel im Stadion an der Castroper Straße die gleiche Aufgabe. Am Ende gewann der Aufsteiger mit 4:2. Auch dank Rexhbecaj.

    Der muss aber auch selbst viel einstecken. Er ist derzeit der meistgefoulte Spieler der Bundesliga: „Ich bin jetzt kein kompletter Offensivspieler. Aber anscheinend mache ich vieles richtig. Manchmal ziehe ich sie aber auch. Das muss ich ehrlich zugeben“, sagt er.

    FC Augsburg gewinnt gegen Werder Bremen und den FC Bayern

    Der 24-jährige Mittelfeldspieler scheint einer der großen Gewinner der Systemumstellung beim FCA zu sein. Zu Beginn der Saison hatte Maaßen viel Wert auf Ballbesitz und Spielaufbau mit vielen Passfolgen gelegt. Jetzt arbeitet der FCA wie in seinen besten Zeiten mit vielen vertikalen Bällen auf die Stürmer, mit dem erfolgreichen Kampf um die zweiten Bälle und damit mit viel Unordnung beim Gegner. „Wir haben das System schon ein wenig umgestellt. Wir wollen weiter hoch pressen und zielstrebiger nach vorne spielen, wir haben jetzt mehr Wucht. Auch wenn wir hinten in die Bredouille kommen, können wir jetzt mal über die Kette chippen, um Druck abzubauen“, beschreibt er den neuen alten Spielstil.

    Von einer 180-Grad-Wendung will er aber nichts wissen, auch wenn sie augenscheinlich vollzogen wurde. „Ich sehe schon eine Entwicklung. Wir wollen weiterhin alles spielerisch lösen, können und müssen es aber nicht. Trotzdem sind wir wieder einen Schritt nach vorne gegangen. Sind viel gelaufen, haben viele Zweikämpfe gewonnen. Das muss die Marschroute sein.“

    Eine, die Rexhbecaj besser liegt, als die Rolle als Mit-Ballverteiler im System eins. Gegen Bayern hatte er die meisten Pressing-Aktionen aller FCA-Spieler. „Ich bin kein Statistik-Nerd. Aber das ist unser Spiel. Es kommt mir entgegen, in den Zweikämpfen eklig zu sein, die Bälle zu erobern und dann mit dem ersten Ball weit vor das Tor zu kommen. Das ist der schnellste Weg, um ein Tor zu machen.“

    Elvis Rexhbecaj schießt für den VfL Wolfsburg gegen Schalke 04 sein erstes Tor in der Bundesliga

    Gegen Bremen und Bayern hat das gut geklappt. Zwei 1:0-Siege, sechs Punkte – besser geht es nicht. Doch die Nagelprobe folgt nach der Länderspielpause in den Spielen auf Schalke und dann zu Hause gegen Wolfsburg. Zwei Gegner mit großen Problemen, die sicher nicht dem FCA die Räume für sein schnelles Umschaltspiel öffnen werden.

    Auf die Dienstfahrt ins Ruhrgebiet freut sich Rexhbecaj aus zwei Gründen besonders. „Auf Schalke zu spielen macht immer Spaß und ich habe da mein erstes Bundesliga-Tor erzielt.“ In der Saison 18/19 traf er für den VfL Wolfsburg zur 1:0-Führung, am Ende verlor der VfL mit 1:2, weil Daniel Caligiuri zweimal für Schalke getroffen hatte. Der Aufsteiger soll sich auch im Sommer um Rexhbecaj bemüht haben. Der wechselte dann aber vom VfL Wolfsburg zum FCA. „Mit der Vergangenheit will ich mich nicht mehr beschäftigen. Ich bin jetzt hier beim FCA.“ Joshua Kimmich kann das bestätigen.

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit dem neuen FCA-Präsidenten Markus Krapf an:

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